125er neu günstig oder gebraucht kaufen?

1 Antwort

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Das hängt unter anderem ganz von Deinen Ansprüchen an Dein potentielles Möppi ab.

Desweiteren:
Bei einem Neukauf hast Du eine Garantie.
Etwaige Produktionsmängel ö. ä. werden durch den Hersteller/Händler kostenfrei behoben.
Aber: Um die Garantie maximal aufrecht zu erhalten sind die Inspektionen beim Vertragshändler nötig.

Beim Gebrauchtkauf vom Händler hast Du (sofern nicht im Auftrag eines Kunden) ebenfalls, allerdings nur verkürzte, Gewährleistungsansprüche bei Mängeln.

Beim Gebrauchtkauf von Privat hast Du meistens keine Gewährleistungsansprüche, ausser es handelt sich um 'arglistig verschwiegene Mängel' wie z. B. nicht offensichtliche und bewusst verschwiegene Um-/Unfallschäden oder eine vom Verkäufer bewusst manipulierte und/oder falsche Kilometer-Laufleistung.

Bei einem späteren Verkauf ist der Wertverlust bei einem neuen Möppi meist höher als bei einem gebrauchten, was beim Umstig auf was größeres schon was ausmachen kann.


amongus999 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 16:10

Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Ist es denn unsicher gebraucht zu kaufen/ sollte man das Risiko eingehen ( man kann das „Möppi“ ja auch vom TÜV prüfen lassen oder?).

CrocodileAndi66  22.07.2024, 12:24
@amongus999

Ein Risiko besteht selbst bei Neukauf, wobei hier allerdings die Gewährleistung und/oder Garantie greifen kann.

Abgesehen vom sofort erkennbaren Zustand eines gebrauchten Möppis (welche Laufleistung (km) hat es, wie gepflegt ist es, hat es Rost, wie gut sind Reifen, Bremsen, Kette, Batterie, Auspuff, wie gut startet es, läuft es sauber oder klingt / fühlt es sich an wie ein Sack Nüsse, ist das Scheinwerferglas klar oder schon milchig, sind alle Funktionen gegeben, hat es in Ruhezeiten geschützt oder ungeschützt gestanden), ist es immer hilfreich den Vorbesitzer einschätzen zu können.

Wirkt der Anbieter wie jemand, der meint sich als Tiefflieger und/oder Sprücheklopfer beweisen zu müssen, der jeden Mangel als vernachlässigbar herunterzuspielen versucht oder mit selbst durchgeführten Leistungssteigerungen zu protzen meint, würde ich die Finger weg lassen. Ein eher ruhiger besonnener (meist älterer) Mensch, der Wartungen und Reparaturen in einer Werkstatt hat durchführen lassen ist definitiv zu bevorzugen.
Tipp: Immer nach Werkstattrechnungen sowie Scheckheft fragen und vergleichen!

Wofür hat der Anbieter das Möppi hauptsächlich genutzt?
Ist er nur mit Freunden herumgegurkt, hat er damit auch mal längere Touren unternommen oder nutzte er es um immer zur Arbeit zu fahren. Bei letztem: Hat es dabei (ggf. auch im Winter) die Betriebstemperatur erreichen können?

Das sind nur einige zu beachtende Faktoren beim Gebrauchtkauf, welche man bei einem Neukauf vorerst ebenso vernachlässigen kann, wie den immer irgendwann anstehenden Austausch von Verschleißteilen, falls nicht bereits geschehen.

Hingegen; Abgesehen vom günstigeren Anschaffungspreis (gegenüber einem Neuen) eines vom Anbieter gepflegten Motorrads, hat dieser möglicherweise auch schon ggf. sinnvolle Extras verbaut/verbauen lassen, welche bei einem neuen nicht immer von vorneherein vorhanden sind, wie beispielsweise Topcase, Koffer/Taschen, Sturzbügel, beheizte Griffe und ähnliches (je nach Modell und Ausführung).

Du siehst; Es ist ein Für und Wider, dass auch von den eigenen Bedürfnissen und/oder Ansprüchen abhängig ist.

Eine Vor-Kauf-Prüfung des Motorrades sollte man übrigens eher von einer Fachwerkstatt durchführen lassen. Der Tüv prüft lediglich die Verkehrs- und Umweltsicherheit, nicht, wie lange Du noch Freude an dem Teil hast.

Sinnvoll ist es immer (bei neu wie gebraucht), sich im Netz über eventuelle Schwächen des potentiellen Objektes der Begierde schlau zu machen.