🔴Wieso geht CHINA so hart gegen die Uiguren vor?

7 Antworten

🔴Wieso geht CHINA so hart gegen die Uiguren vor?

Tun sie das? Wenn man den westlichen Medien glaubt schon..

Wenn man aber mal abseits der USA Beeinflussung schaut, dann liest man u.a. sowas:

A delegation consisting of more than 30 Islamic figures and scholars from 14 countries began their visit from Urumqi, the capital of the Xinjiang Uyghur Autonomous Region in the far northwest of China.
The purpose of the delegation was to have a better understanding of the ground-level situation of the region and come up with a finding that is in contrast to the US-led smear campaign against China persecuting its Muslims in the Xingjian province.
https://muslimmirror.com/islamic-delegation-visiting-chinas-xinjiang-region-says-all-is-well-here/

Das erste Foto ist übrigens aus irgendeiner Veranstaltung in einem Gefängnis in Xinjiang. Es gibt noch andere, ähnliche Fotos wo es darum geht "Finger weg von Drogen, nehmt euch lieber Kunst zu herzen".

Das zweite Foto ist US gestützte Propaganda (zu erkennen an der ETIM Flagge).

Haben sie erkannt, dass der Islam in sich sehr gewaltvoll ist und Eroberungsaufrufe hat?

Sie haben erkannt, dass sie Xinjiang zu lange stiefmütterlich behandelt hatten. Wenig Bildung, wenig Einkommen und wenig Zukunftsaussichten sind guter Nährboden für Extremismus. Dies en Nährboden haben sie durch eine Bildungsoffensive, durch Touristische Öffnung und dem Zugang zum Binnenmarkt jetzt trocken gelegt.

Gute Informationen dazu findest du hier:

http://english.scio.gov.cn/2019-03/19/content_74585093.htm

und hier:

http://english.scio.gov.cn/2019-08/16/content_75106484.htm

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – China, meine zweite Heimat. Bin in China, meist in Beijing.

China hat generell Probleme mit Personen, die nicht die Parteilinie fahren.

Dazu gehören Muslime, Tibeter und Christen.

Christen, die nicht der staatlichen "Drei-Selbst-Kirche" angehören und in Freikirchen ihren Glauben leben wollen, müssen mit der Staatsgewalt rechnen.

Kirchen wurden geschlossen, Leiter wurden verhaftet und christliches Material wurde beschlagnahmt. - 2023
https://www.opendoors.de/christenverfolgung/weltverfolgungsindex/laenderprofile/china

China steht bei der Verfolgung von Christen auf dem unrühmlichen 15. Platz von 50 Ländern dieser Erde.

Wahrscheinlich mögen die die nicht

Zunächst einmal sollte genau untersucht werden, woher du diese Bilder hast. Denn bei dem oberen könnte es auch ein normales Bild vom Gefängnis eines beliebigen Landes sein. Wurde hier auch schonmal ausführlich irgendwo diskutiert.

Interessant wird es, wenn man Diskussionen im chinesischen Sprachraum dazu mal etwas näher beleuchtet. Dort gehen die Meinungen und Ansichten auch weit auseinander und man findet alles Mögliche dazu. Dass es eben Fälschungen seien, Übertreibungen oder auch Gräueltaten. Eine Meinung war dort z.B., dass man es nicht verstehen würde, wie jemand aus einem "Konzentrationslager" entkommen kann, um dann all diese Dinge behaupten zu können, die "angeblich" stattfinden usw.

新疆再教育營引國際指責!北京再推西藏職訓營!(公共電視 - 有話好說) - YouTube

(Kann man alles mit Übersetzungsprogrammen sinngemäß übersetzen)

Mir ist bekannt, dass es Terroranschläge gab und dass diese Terroristen aus Xinjiang von ausländischen Kräften finanziell unterstützt wurden. Gerade in den Grenzregionen spielen auch (kulturelle) Einflüsse von außerhalb eine große Rolle und führen zu Unruhen und Manipulationen...

Noch ein Punkt zu den Minderheiten:

Ich stelle mal die Frage in den Raum, warum es denn ein Problem sein soll für die Minderheiten, Chinesisch lernen zu müssen? Ist es nicht so, dass es in jedem Land auch eine Amtssprache geben soll? Warum müssen wir denn Englisch lernen? Dürfen wir dann kein Deutsch mehr sprechen? usw. Nur so als Gedankengang, dass eben in den Medien auch diesbezüglich viel übertrieben wird. Denn privat darf jeder seine Sprache sprechen und seine Religion ausleben!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bachelor in Sinologie und war schon paar Mal in China.

Als Uigure, der in der Region aufgewachsen ist, kann ich sagen: Es ist keine einfache Frage. Es gibt viele historische, kulturelle, geopolitische und andere Hintergründe. Aber eines ist klar: Es geht nicht um den Islam an sich – immerhin leben ca. 40 Millionen Muslime in China. Dennoch sind speziell die Uiguren in Ostturkestan (Xinjiang) besonders betroffen. Ähnliches gilt auch für Tibet und die Innere Mongolei.

Ich denke, der Hauptgrund liegt darin, dass China kein demokratisches Land ist. Die Regierung versucht, alle Probleme mit Druck und Kontrolle zu lösen, statt durch Dialog. Und wenn es keinen Dialog gibt, kommt es früher oder später zu Spannungen und Menschenrechtsverletzungen – das gilt übrigens nicht nur für Uiguren oder Tibeter, man denke nur an das Tian’anmen-Massaker.

Ein gutes Beispiel: Ilham Tohti (Quelle) und seine Studenten gründeten eine Plattform, um Brücken zwischen Han-Chinesen und Uiguren zu bauen – trotzdem wurde er verhaftet und hart bestraft.

Historisch und politisch wurden sowohl Tibet als auch Ostturkestan während der Mandschu-Dynastie (Qing-Reich) erobert. Nach dem Zerfall der Sowjetunion erhielten viele turksprachige Nachbarstaaten der Uiguren ihre Unabhängigkeit – das weckte natürlich auch bei den Uiguren Hoffnungen auf ein eigenes unabhängiges Land, ähnlich wie bei den Kurden im Nahen Osten.

Viele Uiguren sind unzufrieden, weil ihre Autonomierechte laut chinesischer Verfassung in der Praxis kaum umgesetzt werden. Ihre Sprache, Kultur, Religion und grundlegenden Menschenrechte werden systematisch unterdrückt. Sie fühlen sich assimiliert, überwacht und diskriminiert – was natürlich zu Frust und Spannungen führt.

China erlaubt wie viele Staaten keine Abspaltung. Doch das Problem ist, dass dort jegliche Unzufriedenheit schnell mit Separatismus oder Terrorismus gleichgesetzt wird. Das sorgt für eine Spirale aus Misstrauen, Repression und Gewalt, die sich immer weiter dreht.

Aus Sicht der chinesischen Regierung liegt die Ursache in den sogenannten „drei bösen Kräften“ (三股势力): Terrorismus, Separatismus und religiösem Extremismus. Deshalb versucht die Regierung durch demografische und geopolitische Maßnahmen die Kontrolle zu sichern – in Ostturkestan ist der Anteil der Han-Bevölkerung z. B. von 2–4 % auf fast 42 % gestiegen (Quelle). Viele Uiguren fühlen sich dadurch zur Minderheit im eigenen Land gemacht. Die neuen Han-Chinesen profitieren wirtschaftlich deutlich mehr, während die lokale Bevölkerung benachteiligt wird. Das Misstrauen der Regierung gegenüber der uigurischen Bevölkerung verschärft das Ganze noch zusätzlich.

Seit dem Projekt „One Belt, One Road“ gilt Xinjiang als Schlüsselregion. Die Regierung unter Xi Jinping hat klar gemacht, dass sie „Normalisierung“ und „Assimilation“ fordert (Quelle), deswegen hat China die Umerziehungslager angefangen – und viele Maßnahmen, z. B. die „Umerziehung“, sind dokumentiert, u. a. in den Xinjiang Police Files. Selbst loyale Kommunisten unter den Uiguren wurden in Lager gebracht (Quelle).

Wie gesagt: Die Ursachen sind vielfältig. Ostturkestan (Xinjiang) ist heute eines der „schwarzen Löcher“ in China – weder Journalisten noch unabhängige Beobachter haben freien Zugang, das Internet ist streng kontrolliert.

Wir haben immer gehofft, dass mit einem demokratischen China auch unsere Probleme sich eines Tages lösen könnten. Aber es sieht so aus, als müssten wir diesen Traum wohl noch ein paar Jahrzehnte länger träumen…

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

NianMao  11.04.2025, 14:07
Uiguren in Ostturkestan (Xinjiang)

Genau daran wird es liegen! Xinjiang ist NICHT Ostturkestan, es ist Xinjiang.

Ich denke, der Hauptgrund liegt darin, dass China kein demokratisches Land ist.

Nein, auch die USA erlauben keinen Separatismus. Auch in Deutschland ist Sezession Strafbar.

man denke nur an das Tian’anmen-Massaker.

An das was?

Viele Uiguren sind unzufrieden, weil ihre Autonomierechte laut chinesischer Verfassung in der Praxis kaum umgesetzt werden.

Welche Artikel aus Verfassung werden denn nicht eingehalten?

Ihre Sprache, Kultur, Religion und grundlegenden Menschenrechte werden systematisch unterdrückt.

Das habe ich anders gehört.

Sie fühlen sich assimiliert, überwacht und diskriminiert – was natürlich zu Frust und Spannungen führt.

Auch das habe ich in Gesprächen mit Uiguren nicht gehört - im Gegenteil.

Und du solltest wirklich mit den "Ostturkestan" aufhören.

Uyghurbeg  11.04.2025, 14:22
@NianMao

Was Du sagst stimmt zu 100 % mit der chinesischen Propaganda überein, das kann ich schon merken. Also...Du solltest mehr die Nachrichten außer China lesen.
Und zum Glück sind wir in Deutschland und hier Ostturkestan zu sagen ist nicht STRAFBAR.

NianMao  11.04.2025, 15:26
@Uyghurbeg

Ich rate mal eben so ins blaue: du hast deine chinesische Staatsbürgerschaft gegen eine andere getauscht und warst seit vielen vielen Jahren nicht mehr in China.

Wie richtig liege ich da?

Uyghurbeg  11.04.2025, 16:32
@NianMao

Die Kommentare ist too low, es ist besser, den Sprecher des Außenministeriums direkt zu zitieren: Waren Sie in Xinjiang? Kennen Sie Xinjiang?

NianMao  11.04.2025, 16:50
@Uyghurbeg

Ich habe jetzt verschiedene Fragen gestellt.. angefangen in meinem Kommentar.. und nicht eine Antwort dazu.. wie kommst du auf den Gedanken, ich müsse deine Fragen beantworten?

Uyghurbeg  11.04.2025, 17:03
@NianMao

Für mich ist es egal, ob Du antworten willst, da Du andere Meinungen nicht respektierst, und falsche Aussagen über Deine „uigurischen Freunde“ machst. Schau mal, was Du unter „Deine Fragen“ geschrieben hast:

Und du solltest wirklich mit dem „Ostturkestan“ aufhören. 

Und Ostturkestan ist nicht nur politisch, und auch ein geografischer Begriff, der viel älter ist als der Name „Xinjiang“ – und wird auch heute noch in vielen Ländern als akademischer Begriff verwendet. Die meisten Uiguren lehnen den Namen „Xinjiang“ ab und bevorzugen „Ostturkestan“, weil er ihre Identität besser widerspiegelt (Xinjiang vs East Turkestan, Quelle: https://whatishappeninginxinjiang.com/topics-list/xinjiang-vs-east-turkestan ).

In meinem Kommentar habe ich bewusst beide Begriffe verwendet, um neutral zu bleiben. Aber Du forderst mich auf, das Wort nicht zu benutzen – warum sollte ich Deiner Meinung folgen, nur weil es Dir nicht passt? Jeder hat das Recht, Begriffe zu verwenden, die aus seiner Perspektive Sinn ergeben – solange man respektvoll bleibt. 🤷‍♂️

NianMao  12.04.2025, 02:47
@Uyghurbeg
da Du andere Meinungen nicht respektierst,

Und dies folgerst du daraus, dass ich Nachfragen stelle?

und falsche Aussagen über Deine „uigurischen Freunde“ machst.

Wow. Also zum einen habe ich nicht "Freunde" geschrieben und zum anderen weiß ich doch sicher besser als du, mit wem ich mich unterhalten habe und was gesagt wurde.

Ostturkestan

Ist i.d.R. ein höchst aufgeladener politischer Kampfbegriff. Wenn es dir um einstige Bezeichnungen geht, nimm doch 柱州 oder 西域..

Die meisten Uiguren lehnen den Namen „Xinjiang“ ab und bevorzugen „Ostturkestan“, weil er ihre Identität besser widerspiegelt

Das halte ich für eine unhaltbare Verallgemeinerung. Aber sicher gibt es Abweichler, die sich, wie bei uns die Reichsbürger, ein unabhängiges Land abspalten möchten.

solange man respektvoll bleibt. 🤷‍♂️

Ich weiß nicht, insbesondere deine ersten beiden Kommentare scheinen nicht sehr respektvoll zu sein.

Davon ab, würde ich mich über die Beantwortung meiner Fragen aus dem Eingangskommentar freuen.