Was würdet ihr an Schulen oder dem Schulsystem verändern
Wenn ihr könntet und die Veränderung sofort durchgesetzt wird
++++++++++++++++++++++++++++++++
Bin sehr gespannt auf die verschiedenen Antworten, lg Erika 🌷💐
7 Antworten
Als erstes das unpopulärste:
- Das dreigliedrige Schulsystem ganz aufgeben. Es wurde zu Napoleons Zeiten gemäß den Klassen der Gesellschaft eingerichtet und bildet ein nicht mehr zeitgemäßes Gesellschaftsbild ab, was immer wieder zu Verwerfungen in unserer demokratischen Gesellschaft führte.
Keine Ahnung, wie stark eine Verwerfung für Dich sein musst, damit Du sie als solche anerkennst. Aber wenn wir schon bei "euch im Westen und wir im Osten" sind, sei an den Wunsch der Übernahme der POS in den Westen erinnert. Nur ein nächstes, naheliegendes Beispiel. Und nein, ich werde jetzt nicht alle möglichen weiteren Beispiele aufführen. Und das auch noch: Es ging mir nicht darum herauszustellen, unserer Gesellschaft sei voller ständiger und heftiger Verwerfungen.
Aus meiner Sicht macht es absolut Sinn gute und schlechte Schüler zu gliedern und entsprechend anders zu unterrichten.
Nicht jeder wird mal ein Arzt oder etwas ähnliches.
Aber ich gebe dir Recht in der Form, dass diese Gliederung oft einfach nicht richtig läuft. Siehe wohlhabende Familien... Da hat das Kind quasi einen Freifahrtschein ins Gymnasium.
Hm. Die individuell optimale Förderung des Einzelnen sollte im Vordergrund stehen. Ich weiß, eine hehre Aufgabe … Nicht die Einsortierung in "Du wirst mal Arzt", "Du stehst an der Kasse". Nicht falsch verstehen: Die zukünftige Ärztin soll auch ihre Förderung gemäß ihrer Leistungsfähigkeit erhalten. Nur sollte ihr nicht die Chance auf das Medizinstudium genommen werden, dadurch das sie "dummerweise" irgendwie in die Realschule eingeordnet wurde.
Zurzeit hängt noch zu viel vom Elternhaus ab, sehen die Eltern ihre Kinder im Studium, werden sie sonstwas gepuscht. Gefördert sollen aber – gemessen an ihrem Entwicklungspotential – aber alle. Und nicht nur die auf der "Oberschule".
Genau das sagte ich doch im grunde.
Je nach Leistung des Kindes, sollte es eben gefördert werden.
Das schafft man aber nicht wenn man ALLE in einen topf wirft. Siehe Amerika. Das Schulsystem dort ist bei WEITEM miserabler als unseres hier.
Dennoch stimme ich wie gesagt zu, dass unser system nicht perfekt ist leider.
Genau das sagte ich doch im grunde.
OK, dann stimmen wir hier ja teilweise übernein.
Jedoch: Alle in einer Gruppe aber individuell gefördert zu unterreichten (ein wenig wie das "finnische Modell") erlaubt zugleich auch individuelle Lernfortschritte besser zu unterstützen als wenn ich jemenschen auf die Hauptschule abgliedere und ein (etwas später) einsetzender Lernerfolg dann daran scheitert, dass die Zergliederung des Schulsystems zu wenig Transparenz zulässt.
Dann sollte man dort eventuell JÄHRLICH eben prüfen ob die leistung noch der gliederung entspricht?
Wie gesagt. Garnicht zu gliedern halte ich nicht für sinnvoll.
Wenn ihr könntet und die Veränderung sofort durchgesetzt wird
Hm. Hier liegt das Paradoxon des "guten Diktators" vor: Ich darf eine Veränderung durchsetzen – auch gegen den Willen bspw. aller anderen hier? Sie müssen also mit mir übereinstimmen? Die Ansicht eines Einzelnen kann doch nie das für alle Notwendige abbilden. Daher ist eine Abstimmung mit anderen erforderlich. Und das benötigt Zeit, s. d. ein "sofort durchgesetzt" gar nicht geht.
Ich würde den Schülern mehr Wahlfreiheit geben was die Fächer angeht.
Wir wurden z.B. gezwungen, sowohl Mathe als auch Deutsch als Abiprüfungen zu absolvieren - 50% der Schüler konnten mit Mathe gar nichts anfangen und haben dadurch ihren Schnitt extrem runtergezogen bekommen. Daher würde ich schlicht keine solche Zwangfächer mehr als Abiprüfung vorgeben
So ziemlich alles würde ich ändern
Ich würde dafür sorgen, dass die Schüler, als eine soziale Gruppe erzogen werden und es soll mehr darauf ankommen, dass jeder etwas lernt und nicht nur auf Noten und Leistungsdruck
Und was ist mit Kindern die einfach nicht so sozial sind?
Die fallen dann vom Tisch oder wie geht man damit um?
Man ist in der Schule um Deutsch, Mathe usw. zu lernen...
Soziales sollte zumindest im Unterricht nicht der springende Punkt sein. Immerhin ist es einfach nicht für jeden das richtige.
Gibt Menschen die arbeiten einfach am besten alleine. Und auch das muss man unterstützen und fördern.
Erziehung zur Gemeinschaft von klein an ! Vorbild Japan Die Schüler putzen nach dem Unterricht alle zusammen ihre Klasse ich finde das brauchen wir hier auch dringend
Erratum in Perzeption der Antwort von Dingeldei: Der Fokus liegt darauf, die Gruppe als soziales Objekt zu sehen. Darin liegt keine Wertung der Person der Gruppenmitglieder.
Vielmehr sollen sich die Mitglieder in der Gruppe lernen, sozial zu verhalten, damit die Unterrichtsinhalte an alle vermittelt werden können.
Dennoch macht es keinen Sinn alle zum putzen zu verdonnern.
Ich putz doch auch nicht das Restaurant nachdem ich dort gegessen habe. Das ist einfach völlig Realitätsfern.
Genau das wurde hier als Beispiel genannt.
Aber wenn ich ein gegenargument nutze dann zählt das nichtmehr?
Sehr bescheidene herangehensweise zu diskutieren.
Ts, ts! Bitte sachlich bleiben!
Und: Ach, Du meintest den Einwurf von Dingeldei zu japanischen Schulen und dem gemeinsamen, anschließenden Aufräumen! Das war nicht erkenntlich, bitte das nächste Mal zitieren.
Und jetzt wird der Vergleich ja noch schiefer, Du schreibst:
Ich putz doch auch nicht das Restaurant nachdem ich dort gegessen habe. Das ist einfach völlig Realitätsfern.
Du bist im Restaurant auch erschienen, um eine Dienstleistung zu erhalten. Dafür hast Du einen entsprechenden Gegenwert entrichtet.
Ob Schüler:innen ihre Klasse selbst auch reinigen sollen oder nicht, sei dahin gestellt. Mit einem Restaurantbesuch lässt sich das nicht vergleichen.
Und: Das Gemeinwesen zu pflegen sollte fast schon eine Selbstverständlichkeit sein. Da könnten generalisierte Tätigkeiten wie Bodenwischen dazu gezählt werden oder auch nicht. Ist für mich hier nicht wichtig.
Ohje,
na zum Glück darfst du nicht über das Schulsystem entscheiden.
Sorry aber wir beide kommen da auf keinen gemeinsamen Nenner. Also belassen wir es einfach.
Schüler sollten nicht aufgrund ihres Verhaltens oder ihrer Mitarbeit blockiert, sondern nur nach ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit bewertet werden.
Heute arbeite ich in der Programmierung und an wichtigen Projekten in Medizin und Technik.
Damals jedoch wurde mir sowohl die Realschule als auch das Gymnasium verwehrt...
Meine Noten waren sehr gut, aber meine Mitarbeit und mein Verhalten waren eben nicht optimal. Ich war als Kind eben etwas "schwierig".
Dennoch war es einfach absurd, mehrere Jahre auf der Hauptschule gelangweilt die Zeit totzuschlagen.
Wie man sieht, bin ich ja dennoch "höher" hinausgekommen, als man es von einem Hauptschüler erwarten würde.
Genau das würde ich ändern.
Damit die Kinder, die wirklich etwas drauf haben, auf bessere Schulen kommen, und nicht diejenigen, die freundlich sind oder aus wohlhabenden Familien stammen.
Das sollte keinerlei Rolle spielen.
Sympathie hat in einem Notensystem nichts zu suchen. Leider werden oft "nette" Schüler besser benotet und nicht so nette Schüler strenger bewertet...
Das ist einfach verrückt an diesem System.
Geschlechtertrennung, Aufhebung der "Inklusion", getrennte Unterrichtung von Personen ohne Deutschkenntnisse
was immer wieder zu Verwerfungen in unserer demokratischen Gesellschaft führte
Könntest du einige solche Verwerfungen aus den letzten 20 Jahren nennen?