Was würde im Kapitalismus passieren , wenn jeder nur das kauft , was er braucht?
Also , nicht alle 20 Jahre neue Möbel , keine neuen Klamotten .... ?
Und auch noch dazu , wenn jemand Schulden hat , oder Hunger , dass er zakat bekommt ?
Braucht man dann noch Wirtschaftswachstum?
13 Antworten
Dann würde die Wirtschaft kollabieren. Der Kapitalismus ist nicht auf Sparsam- und Nachhaltigkeit, sondern stetigen Wachstum ausgelegt.
Was würde im Kapitalismus passieren , wenn jeder nur das kauft , was er braucht?
Die Frage impliziert einen ganz großen Irrtum: Nämlich den, dass irgendwo definiert ist, was jemand braucht.
Heute werden wohl viele Menschen sagen, dass sie ein Smartphone brauchen. Vor 30 Jahren gab es aber noch gar keine Smartphones. Daraus zu schließen, dass man die dann auch nicht braucht (denn früher haben die Menschen ja auch gelebt) , ist natürlich Unsinn. Nach der Logik würde man unweigerlich auf einem Minimallevel noch vor der Steinzeit landen.
Kapitalismus im engeren Sinn bedeutet, dass du mit Kapital Geld verdienen kannst. Also, wer reich ist, wird noch reicher. Die anderen müssen den Reicheren Zinsen zahlen, damit diese ihr Geld wieder rausrücken. Nur solange diese Zinsen gezahlt werden können, läuft die Wirtschaft.
Weil man umso mehr Zinsen kriegt, je mehr Geld man hat, wächst die Zinslast exponentiell. Damit diese trotzdem bezahlt werden kann, muss auch die Wirtschaft exponentiell wachsen. Das geht nur, wenn wir immer noch mehr konsumieren.
Dieses Zinssystem ist der Hauptantrieb für die wachsende Umweltverschmutzung. Solange wir dieses System haben, können wir die Umweltverschmutzung nicht stoppen oder auch nur bremsen.
Fast richtig. Kapitalismus im engeren Sinn bedeutet Privateigentum an Produktionsfaktoren. Und das reicht als konstitutives Merkmal der Definition. Alles andere (z.B. Gewinnstreben/"Kapitalakkumulation", Marktinfrastruktur etc.) sind Implikationen, die mit der freien Verfügung über Produktionsmittel einhergehen.
Das Konzept "Zins" ist gekoppelt mit einer Zeitpräferenz, die wir als Individuen haben. Der gegenwärtige Konsum/Bedürfniserfüllung wird stets bevorzugt, wenn keine speziellen Nebenbedingungen vorliegen. Das bedeutet, dass Menschen nur bereit sind, auf den Konsum zu verzichten, wenn sie dafür eine Prämie (den Zins) erhalten. Meinetwegen ist auch die keynesianische Auffassung gültig, das man stets einen liquiden Zustand anstrebt und eine Prämie fordert, wenn man diesen zeitweise aufgibt.
Zins ist insofern ein natürliches Phänomen. Nicht-existenter oder sogar negativer Zins wäre insofern unnatürlich. Man müsste es den Menschen letztendlich aufzwingen, dass sie ihre Zeitpräferenz aufgeben und ihnen universelle Tauschmittel ("Geld") egal sind. Der Handel müsste verboten werden.
Es gab Schwundgeldsysteme, die meines Wissens recht gut funktioniert haben. Das heisst, das Geld verliert seinen Wert. Das ist auch ein Grund, das Geld auszugeben.
So wie ich verstanden habe , müssen die , die eine Zinslast haben mehr produzieren, um über die Runden zu kommen ,oder wie ist das ? Noch eine Frage , geht es , dass man die Zinsen abschafft , oder kommt da das nächste Problem ?
Sie müssen nicht nur mehr produzieren, um die Zinsen zurück zu zahlen, sondern, um überhaupt Kredite zu kriegen.
Das ist auch der Grund, weshalb das BIP so wichtig ist. Das BIP ist die Summe aller Löhne. Nach einer Umweltkatastrophe steigt das BIP. Wenn es mehr Umweltkatastrophen gibt, geht es uns aber eigentlich ja nicht besser. Aber der Kreditgeber sagt: Wenn so viele Löhne gezahlt und ausgewiesen werden, kann der Staat auch hohe Steuern einziehen. Ich kann also dem Staat Kredit geben. Denn der wird sie Zinsen für die immer höheren Kredite zahlen können, solange das BIP ständig steigt.
Also ich kaufe nur das was ich mir brauche Punkt und bis jetzt ist die Wirtschaft nicht zusammengebrochen
Kapitalismus ist genau das Gegenteil. Kapitalismus lebt nur vom Handel, egal in welcher Form.
Würden die Menschen nichts mehr kaufen, würde es dem Kapitalismus nicht mehr lange geben.
Würden die Menschen nichts mehr kaufen, würde es dem Kapitalismus nicht mehr lange geben.
Würden die Menschen nicht mehr konsumieren, würden sie sterben.
Kapitalismus lebt nur vom Handel
Handel gibt es sogar auch im Realsozialismus (Einzelhandel). Der Mensch und jedes höhere Tier lebt letztendlich von Tauschbeziehungen. Handel kann man sein lassen, dann muss man jedoch auch Arbeitsteilung sein lassen und jeder geht als Einzelkämpfer und nur für sich jagen und sammeln. Könnte eng werden unter 8 Milliarden Mitmenschen.
Das ist richtig mein Guter, dass im Realsozialismus Handel gab, dennoch nicht vom Aufbaue und der Struktur, wie in der Heutigen Zeit.
Das meinte ich nicht .