Sollte Sport nur noch ein freiwilliges Fach sein?
Ich selber war nie sportlich. Bei mir waren Sportunfälle vorprogrammiert. Auch andere Mitschüler haben das Dach gehasst. Der Lehrer war oft sehr sauer und forderte viel. Zum Beispiel ein Salto Handstand, Bockspringen. Meiner Meinung noch ist das lebensgefährlich jemanden zu diesen Dingen zu zwingen und man klar sehen kann, dass derjenige es durch seine physische Erscheinung einfach nicht schaffen wird. Der Lehrer stellte oftmals unrealistische Forderungen, die einfach nicht für jeden machbar waren.
Ist das kein ein Verstoß auf körperliche Unversehrtheit? Wenn man gezwungen wird Sachen zu machen, bei denen man eine höhere Wahrscheinlichkeit hat sich einen Genickbruch zu erleiden oder andere Schäden (Gehirnerschütterung etc.)?
Man würde auch nicht unausgebildete Menschen zum Falschirm springen zwingen oder jemanden der kognitiv Schwierigkeiten hat ein Flugzeugsteuer in die Hand drücken.
Ich halte es für hochgradig gefährlich einen Menschen zu etwas zu zwingen und somit auch gleichzeitig seine Gesundheit gefährdet.
Meiner Meinung kommt der Sportunterricht aus einer Zeit in der man Menschen stark selektiert hat und sogar ihren Tod in Kauf genommen hat, wenn sie nicht ins Bild passen. Die Fach ist stark veraltet.
Es könnte ein freiwilliges Sportfach geben für die, die gerne Sport machen möchten.
8 Antworten
Ich habe Sport auch gehasst. Aber es sollte Pflicht bleiben, aber motivierender umgesetzt werden. Ich wurde z. B. wg. meines Geschlechts (Mädels haben immer einen Bonus gekriegt, bin aber kein Mädel) und meines Alters diskriminiert, ähnl. wie in https://www.zeit.de/sport/2015-07/relativer-alterseffekt-dezemberkinder-dfb-jugendfussball beschrieben (war immer einer der jüngsten im Jahrgang).
notting
Den Zweck würden ein paar Wandertage mehr im Schuljahr genauso erfüllen.
Wenn man sich im Schulsport verletzt, ist das Gesundheits-Argument eher kontraproduktiv und entkräftet.
Die Fahrerei zu den Wandertagen ist auch nicht billig bzw. kostet viel Zeit. Und Regelmäßigkeit ist im Sport wichtig, wie z. B. wöchentlich.
notting
Also bei uns haben Wandertage immer an der Schule begonnen und dann ist man halt irgendwo in den Wald gelatscht.
- Nicht jede Schule ist nahe genug am Wald.
- Abwechslungsreicherer Sport auch in der Halle dürfte interessanter sein.
notting
Ob es freiwillig sein sollte, weiß ich nicht. Eine Allgemeinbildung soll umfassend sein, und wenn Sport freiwillig ist, kann auch alles andere freiwillig sein und dann kann man es mit der Allgemeinbildung auch gleich lassen. Immerhin muss man Sachen, um zu wissen, dass man sie nicht mag oder kann, auch einfach mal probieren.
Ich glaube einfach nur, dass dein Sportlehrer ein bisschen irre war.
Unser Sportlehrer hat den Leuten, die bestimmte Sachen nicht geschafft haben, immer angeboten die Note mit Joggen oder so zu verbessern.
Nun ja, wenn man in anderen Fächern nicht gut ist kann man sich dadurch keine gefährlichen Verletzungen zu ziehen.
Wie gesagt, die Situation, die du beschrieben hast, halte ich für außergewöhnlich. Da es in unsere Sportlehrer damals schon darauf geachtet haben, dass sich die Schüler nicht verletzen.
Ich habe viele Schulen hinter mir und so außergewöhnlich ist das nicht.
Eine Allgemeinbildung soll umfassend sein, und wenn Sport freiwillig ist, kann auch alles andere freiwillig sein...
Nur wird im Schulsport keine Allgemeinbildung vermittelt. Da nimmt man ja nicht mal Fußballregeln, Taktik oder richtiges Fitnesstraining durch.
Die Schule hat einen klar formulierten Bildungsauftrag. Dies lässt sich im Schulsport allerdings nicht erkennen. Es wird ein Ball in den Raum geworfen und dann heißt es, jetzt spielt Fußball!
Klar, die Vereinsspieler sind dann sofort Feuer und Flamme. Es gibt aber halt auch Schüler, die nicht im Verein sind und ein Ballgefühl erst entwickeln sollten – die gehen dann komplett unter, denn solche Grundlagen erklärt der Schulsport nicht. Zumal die Regeln für die Ahnungslosen auch nicht erklärt werden. Bildung wird demnach im Sportunterricht kaum vermittelt.
Im Musikunterricht zum Beispiel wird auch niemand gezwungen, ein Musikstück auf der Trompete spielen zu können, warum soll dann in Sport jeder über den Hochsprung hüpfen können? Zumal nicht alle Jugendlichen die selben körperlichen und physikali-schen Voraussetzungen haben.
Folglich hast du recht, der Schulsport gehört als freiwillige Schul-AG eingeführt und als Pflichtfach abgeschafft. Der Schulsport bringt weder für die sportlichen Vereins-schüler noch für die unsportlicheren einen wirklichen Nutzen! Die Vereinsspieler werden durch den Schulsport nicht besser und die unsportlicheren erst recht nicht.
Wenn als Ausgleich zum Schulalltag mehr Bewegung gewünscht wird, könnte man auch einmal im Monat einen Wandertag machen. Vom Zeitaufwand her käme das in etwa auf das selbe hinaus wie der Schulsport.
Nein, es ist grade für unsportliche wichtig, dass sie zumindest in der Schule Sport treiben müssen. Sonst würde man sie noch mehr alleine lassen.
Sportunterricht ist auch nicht lebensgefährlich, und wenn man doch große Bedenken hat oder sonst etwas, dann kann man ja auch noch verweigern. Dann ist das halt "ungenügend".
Dementsprechend wird keiner gezwungen am Sportunterricht teilzunehmen, man muss quasi nur anwesend sein.
Liebe Grüße Sandknolle 🐥
Kann auch schnell passieren, wenn derjenige nicht geübt ist.
Sorry, aber saltos, Bockspringen und was es da noch gibt ist für mich schlichtweg für unsportliche Menschen lebensgefährlich. Eine falsche Ladung und das ein wichtiger Knochen ist kaputt und man kann sein Leben im Rollstuhl verbringen. Joggen und ähnliche Sportarten sind da besser geeignet. Sport in welchen man gezwungen wird ist immer lebensgefährlich. Jeder kennt sein Limit besser als der Lehrer.
Ein Sportlehrer sollte natürlich so geschult werden, dass er alle Themen sicher durchführen kann.
Ein Sportlehrer stellt ja auch nicht einfach ein Trampolin in die Halle und sagt "so jetzt macht mal nen Salto"
Tatsächlich schon, also er hats vorgemacht und wir sollten es nachmachen. Also purer Selbstmordkammando
Dann ist das ein schlechter Lehrer - fällt mir allerdings extrem schwer zu glauben, dass ihr direkt in der ersten Stunde einen Salto vollführen müsst.
Trotzdem: nicht von sich auf andere schließen. Ein Einzelfall ist kein Grund, den gesamten Sportunterricht in ganz Deutschland abzuschaffen - oder freiwillig zu machen -, nur weil es ein paar Lehrer gibt, die anscheinend ihren Beruf verfehlt haben.
Bin ich anderer Meinung. Im Musikunterricht etwa kann man auch von jedem erwarten, die Noten und Takte zu lernen – aber es wird niemand dazu gezwungen, ein Musikstück auf der Trompete spielen zu können.
Genau diese Herangehensweise gibt es im Schulsport. Es wird ein Ball in den Raum geworfen und dann heißt es, jetzt spielt Fußball! Klar, die Vereinsspieler sind dann sofort Feuer und Flamme. Es gibt aber halt auch Schüler, die nicht im Verein sind und ein Ball-gefühl erst entwickeln sollten – die gehen dann komplett unter. Zumal die Regeln für die Ahnungslosen auch nicht erklärt werden.
Also so wie du das beschreibst sollte es in der Regel nicht sein. Das Sportfach ist ein gutes Instrument um Disziplin, Verantwortung, Teamfähigkeit und Sozialfähigkeit beizubringen.
Also z.B Teamspiele, oder einfach normaler Sport von mir aus auch Tanzen sind eine gute und wichtige Sache und sollte auf jeden Fall pflicht für alle sein.
Aber Saltos und Handstand zu verlangen natürlich nicht also das ist nicht normal
Hat bei uns nicht geklappt, Teamspiele sind für Unsportliche eher so ein Mobbingding. Ich würde immer als letzte ins Team gewählt, und dann hab ich ein Völkerballtrauma, weil man immer so hart auf mich geworfen hat... überhaupt tut Sport voll oft weh. Hab da wirklich nur schlechte Erinnerungen dran.
Ja, ist auch so. Dort können mache Schüler ihre Hass Fantasien im vollen Zug ausleben. Leider verlangte man auf jeder Schule wo ich war ganz schön heftige Sachen.
Das mit dem Wählen könnte man theoretisch leicht vermeiden wenn der Lehrer die Teams bildet und normale Völkerball Bälle tuen nicht weh, vorallem wenn ein kleiner Schüler die wirft. Man hat höchstens Angst vor dem Ball oder erschreckt sich - oder man benutzt die falschen Bälle. Es kommt halt immer auf den Lehrer an mit einem guten Lehrer ist Sport wichtig und richtig aber natürlich gibt es Lehrer die ihre Pflichten vernachlässigen
Ich war halt auch in den 80er/90er Jahren in der Schule, da ging es vielleicht noch etwas rauer zu. Aber die Geräte haben sich da nicht großartig geändert seit Turnvater Jahn
Bin durchaus der Meinung, dass Schulsport freiwillig sein könnte, denn elementar wichtige Inhalte werden da nicht vermittelt. Das ist eigentlich ein reines Hobby-Fach...
In Musik lernte man immerhin noch Noten und Takte, aber im Sportunterricht hat man ja nicht einmal Fußballregeln, Taktik oder sowas durchgenommen.