Schulsystem
Meint ihr Das Schulsystem sollte in diesem Punkt so bleiben oder meinst ihr es sollten statt diesem Zeug das man so vermutlich nie brauchen wird Sachen gelehrt werden die man braucht, sowie Kreativität gefördert werden. Letzteres fände ich besser. Aber was sagt ihr?
5 Antworten
Wenn das die Aufgabe der Schule wäre, müsste man innerhalb des Systems tatsächlich darüber nachdenken. Da aber die Förderung von Kreativität und individuelles Lernen ganz und gar nicht der Zweck unserer Schulen ist, erübrigt sich ein weiteres Nachdenken darüber.
Natürlich ist Kreativität sehr wichtig, aber man braucht zur Förderung derselben keine Schule und schon gar kein System. Nichts von dem, was in der Schule passiert, hat irgendetwas mit dem Vorgang des Lernens zu tun, geschweige denn dient es dessen Förderung.
Gruß Matti
Die wichtigste Fähigkeit von allen wird den Schülern nicht systematisch beigebracht, nämlich das Lernen.
Es heißt: „Friss oder stirb!” und wer Probleme hat, weil er keine effizienten Lerntechniken beherrscht, bleibt auf der Strecke, getreu dem Motto: „Keine Hände – Keine Kekse”.
Außerdem wird den Schülern nicht gesagt, wofür sie lernen sollen. Ein gutes Zeugnis ist eine gute Motivation für Streber, aber für durchschnittliche Schüler nicht ausreichend. Statt dessen wird mit Sanktionen gedroht, wenn man seinen Lernstoff nicht beherrscht.
Leider gehört es nicht zum Rüstzeug der Pädagogen, die Neugier der Schüler zu wecken. Das ist schade, weil Neugier der beste Lehrer ist.
Ich hatte ein miserables Abschlusszeugnis, weil ich ab der 7. Klasse jede Leistung verweigert hatte. Erst als die Schulzeit vorbei war, habe ich angefangen, meine Bildung selbst in die Hand zu nehmen und seitdem gelernt, was ich in meinen Kopf gekriegt habe. Heute ziehen selbst Akademiker den Hut, wenn ich ihnen Sachverhalte aus ihrem Fachgebiet erkläre.
Das Schulsystem sollte komplett in die Tonne getreten werden, weil es nichts bringt als Stress und Unmut. An seine Stelle muss ein neues System, das in Ansätzen schon existiert, z.B. in Montessori-Schulen. Es sollte großer Wert darauf gelegt werden, die Schüler für Wissen zu begeistern, denn dann haben sie ein starkes Motiv, sich schlau zu machen.
Das deutsche Schulsystem ist eine einzige KATASTROPHE; alle Curricula gehören "auf die geistige Müllhalde des 19. Jahrhunderts !" (Vorwort des Werkes "Die Bildungslüge" von Werner Fuld).
Verbesserungsvorschläge ?!
- Milliarden und Abermilliarden in die Bildung (statt in die Rüstungs-Industrie) pumpen,
- Lehrer-Ausbildung RADIKAL ändern: viel mehr Pflicht-Praktika an Schulen für Studenten,
- entwürdigendes, entmenschlichendes Referendariat straffen und mit SINN füllen statt mit hochtrabend pseudo-pädagogischem Krempel,
- Beamtentum (wegen fauler Lehrer) abschaffen,
- Leistungs-Kontrolle der Lehrer alle zwei Jahre durch schulexterne EXPERTEN (siehe GB ---> governors),
- Verkleinerung der Klassen / Kurse auf maximal 15 - 20 Schüler (siehe Punkt 1),
- rigorose, "brutale" Entrümpelung der Curricula aller Fächer zu Gunsten dessen, was für die Zukunft der Schüler WIRKLICH NÜTZLICH ist (statt Wert auf die Eintrichterung lebensfremden Wissens zu legen),
- Mut zu pädagogisch durchdachten Reformen haben, statt ständig (Hier ist NRW "Spitze" !) in blinden Aktionismus zu verfallen, der nach kurzer Zeit sowieso als Unsinn verworfen wird; EIN Beispiel: Kopfnoten,
- ein völlig anderes Beurteilungs-System (Noten sind subjektiver, pädagogischer Unsinn / ohne jeden (prognostischen) Aussagewert) !!
Und vieles andere mehr......................
PS: Man lese Gasser: "Alle Wege führen nach PISA"
und / oder Jegge: "Geh zur Schule ! Dummheit ist lernbar !"
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Einfach alles ist schlecht am deutschen Schulsystem: das dreigliedrige Schulsystem (=Drei Klassen-Gesellschaft), die Lehrer-Ausbildung (Studium und Referendariat), der Zustand von Schulen und nicht zuletzt die völlig überalterten Richtlinien verschiedener Fächer !
Warum nichts dagegen getan wird ? Ganz einfach: Die Politik interessiert sich (trotz aller heuchlerischer Lippenbekenntnisse) nicht für Bildung !! Anstatt Milliarden (!) in die Bildung zu investieren, wurde unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt, werden just in den letzten Tagen 60 neue Kampf-Jets bestellt...
Im Jahre 1964 erschien der Bestseller "Die deutsche Bildungskatastrophe".
Seitdem hat sich nichts - ich wiederhole: nichts ! - geändert.
(Zitat Werner Fuld, "Die Bildungslüge" / Vorwort: 'Ein Großteil der Richtlinien gehört auf die geistige Müllhalde des 19.(!!) Jahrhunderts.' ")
Schule / Bildung war, ist und bleibt ausschließlich ein Spielball politischer Interessen, die sich in blindem Aktionismus erschöpfen !!!
Ich glaube, viele Lehrer sind nicht minder genervt als die zu Unterrichtenden - und NICHT SIE sind ursächlich für euren VERSTÄNDLICHEN Stress verantwortlich, sondern die bescheuerten Fach-Richtlinien = Curricula, nach denen sich die Pädagogen zu richten haben !!
Hätten wir ein SINNVOLLES Schulsystem u.a. mit Richtlinien, die nicht wie viele auf die geistige Müllhalde des 19. (!!!!!) Jahrhunderts gehörten, u.a. nicht G 8, das glücklicherweise weitgehend gekippt wird - hätten wir Bildungsministerien, die Lehrer nicht mit immer mehr ÜBERFLÜSSIGER Bürokratie überhäuften; hätten wir überhaupt eine gänzlich andere, vereinfachte Lehrer-Ausbildung, die auf Praxis-Bezug Wert legt anstatt auf pseudo-pädagogisches GESÜLZE (Referendariat !!!), würde DAS das Dasein beider "Parteien" - Schüler wie Lehrer - erheblich vereinfachen, entkrampfen...
Schule könnte "im schlimmsten Falle" sogar Spaß bringen !!!
PISA
EIN Grund, möglicherweise der Hauptgrund, ist die umstrittene so genannte PISA-Studie. Die Kultusminister der Bundesländer sagten sich plötzlich: "HUCH ! So schlecht sind wir im internationalen Vergleich ?!?! Wir müssen unseren Bildungs-Standard umgehend erhöhen !" Das taten die Fachidioten indes mitnichten, sondern senkten das Bildungsniveau enorm !
Anders: Gute / sehr gute Noten wurden den Gymnasiasten nachgeworfen - und siehe da: "Deutschland" war wieder "besser" geworden - SELSTBETRUG ohnegleichen.
Bis 2013 habe ich 42 Jahre lang Kurse zum (Deutsch)-Abi geführt; die Lächerlichkeit der zu erbringenden Leistungen ist an Peinlichem nicht zu überbieten - in den meisten Fächern -
- besonders im Vergleich zu dem, was wir Schüler in den 60ern leisten mussten:
deutlich (!!!) höhere Lern-, Leistungs-Ansprüche UND -Niveaus als heute ("Faust" in Klasse 10, Existenzialisten (Camus, Sartre... im Fach Französisch) in Klasse 9 (!!!), "Animal Farm" / "Brave new world" / "Babbitt" / Shakespeare-Dramen in Englisch ab Klasse 10 und und und...
Ich hatte meine entsprechende Antwort, da schon 100mal gegeben, prophylaktisch gespeichert - ist aber leider verloren gegangen.
Deshalb nur kurz:
- radikal veränderte Lehrer-Ausbildung (Referendariat) --->>> Verantwortung übernehmen statt unterwürfig-kniefällig Kopfnicker gegenüber dem Seminar und seinen ach so klugen "Experten"/Fachleitern zu sein,
- Maximal-Klassen-, Kursgröße: 15 - höchstens 20*** ,
- Abertausende von Lehrern einstellen (einfach Hunderte von Millionen Euro vom "Verteidigungs"-Etat abzwacken),
- gnadenlose Entrümpelung der hoffnungslos veralteten, fossilen Curricula (= Richtlinien, Unterrichts-Inhalte)
und vieles andere mehr.
- Petra Gerster (ja, genau DIE): "Erziehungsnotstand Deutschland"
- Prof. Jörg Jegge: "Geh zur Schule ! Dummheit ist lernbar !"
- Ernst Gasser: "Alle Wege führen nach PISA !"
- Werner Fuld: "Die Bildungslüge".
pk, 42 Jahre lang Lehrer am Gynasium gewesen
***Meine Abi-Klasse (daaamals gab es noch keine Kurse) bestand aus elf - ELF - Schülern !!
Da sollte sich einiges ändern. In Mathematik und Physik werden zu viele Einzelheiten gelehrt, die man später in den meisten Berufen nicht braucht. Und in Deutsch werden zu viele Bücher gelesen, von denen man das meiste wieder vergisst. Praktische Dinge bleiben auf der Strecke.
Dass es viele unnötige Dinge in der Schule gibt, stimmt wohl.
Viel geht es aber darum sich mit Problemstellungen zu beschäftigen, Lösungswege auf andere Themen zu übertragen und dergleichen. Gen Z scheint mehr "Singen und Klatschen" zu fordern, da alles andere wohl zu viel "Stress" bedeutet.