Haltet ihr eine CDU- Grüne Koalition bei der nächsten Bundestagswahl für wahrscheinlich?

Es macht mich fuchsteufelswild. Keiner schaut in die Geschichtsbücher. Als wenn nichts gewesen wäre, wiederholen sie alle Fehler der Weimarer Republik in Bezug auf die Nazis.

Nicht umsonst sind die großen Nazihochburgen aktuell die gleichen wie damals. Und nachdem sie das Dritte Reich in Krieg und Ruin geritten haben, folgte der Pleitestaat DDR mit dieser Affenliebe zu Russland. Man fragt sich ob der Osten unseres Landes überhaupt demokratiefähig ist und gerne deutsch ist. Erzähl irgendeinen populistischen Mist und breche ein Tabu oder eine Anstandsregel und sie sind ganz vorne dabei. Man hat das Gefühl, die finden nie raus aus ihren Flegeljahren.

Sich jetzt denen um jeden Preis anzubiedern ist, wie den schlimmsten Schulhofmobber mit Pausenbroten und Bonbons zu füttern. So endet der Alptraum nie.

Wobei man ja sagen muss, in Ostdeutschland gibt es auch die stabilste Linke, viel größer als in allen Westdeutschen Bundesländern.

Ich halte es für schwierig einfach auf Ostdeutschland verbal drauf zu hauen, einerseits weil man sagen muss das der Osten einfach immer noch schlechter dasteht (bspw in punkto Rente, Ossis bekommen in 30 Jahren immer noch weniger Rente als Wessis, weil sie weniger Lohn für die gleiche Arbeit bekommen und somit auch nur geringere Beiträge zahlen), und andererseits weil das die Trotzreaktion schlechthin - AfD wählen - nur weiter befeuert.

Du hast das nicht so ausgedrückt aber nur als Beispiel, "Die dummen Ossis die wählen alle Nazis", "Die sind viel dümmer als Wessis" oder "*Bitte beliebigen Bananenspruch hier einfügen*". Das ist mitunter der Grund warum die AfD im Osten immer noch nicht merklich schwächer wird, denke ich zumindest.

Weil sich der Osten im Kern immer noch minderwertiger vorkommt, und von oben herab behandelt fühlt.

Was eine AfD politisch nicht ändern wird. Ergo, wird sich die Situation im Osten mit mehr AfD nur noch mehr verschlechtern.

Wir haben die "Ossis" nicht gezwungen in der DDR zu leben und zu sein. Das war ihr Staat, der zudem ständig betonte, dass er moralisch überlegen war. Die Mauer ist nicht gefallen, weil der Laden so gut lief, sondern weil die DDR pleite war. Anschließend wurden sie überrannt von den Geschäftemachern. War auch kein Plan der BRD, sondern sie waren den modernen Gegebenheiten nicht gewachsen.

Trotzdem bekommen sie Rente und Zuwendungen, als hätte sie in die BRD-Kassen eingezahlt bis zum Mauerfall. Wir haben uns nicht nur Jahrzehntelang von dem System beschimpfen lassen müssen, jetzt sägen sie an unserer Demokratie, nachdem sie ihr eigenes Land vor die Wand gefahren haben.

In meinem Umfeld ist keiner unsozialer, als die ehemaligen Bürger des ehemaligen Bürger- und Bauernstaates. Schwiegermutter hat sich selber nie "Krönung" gegönnt, die kaufte sie nur für die Schwester im Osten. Und oh Wunder, kaum war die Mauer weg, hörte man nichts mehr von besagter Schwester und Anhang. Ich weiß noch, als die ersten Ost-Kollegen nach dem Mauerfall kamen. Geduscht und mit Tasche standen sie 15 Minuten vor Feierabend an der Stechuhr, während die Wessis noch fleißig arbeiteten, verhöhnt und verlacht von den neuen Kollegen. Die waren und sind Immer am stänkern oder neidisch.

Damit untschieden sie sich sehr deutlich von den Ost-Kollegen die schon vor dem Mauerfall hier ankamen. Das waren solidarische und sozialistische Kollegen. Die waren aus einem ganz anderen Holz und echte Kameraden.

Und dass die Ossis Nazis wählen, kannst du den Wahlkarten entnehmen. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Den stärksten Zuspruch bekam die NSDAP 1933 genau dort, wo auch heute die AfD und BSW gewählt wird. Für mich ein klarer Fall von "nix dazugelernt". Du assoziierst das mit "dumm". Dem füge ich nichts hinzu.

Nun, sie haben die BRD jahrzehntelang beschimpft als unmoralisch und dekadent. Aber die BRD ist noch da. Spricht jetzt nicht gerade für ein erfolgreiches Konzept DDR. Da hilft auch keine Ostalgie, davon wird das System nachträglich weder rentabler noch moralischer.

Wenn sie sich jetzt minderwertig vorkommen kann ich das verstehen. Gescheitert ist man nicht besonders selbstbewußt. Nur ist das deren Problem und nicht das der restlichen Welt. Dafür verrät man nicht sein Vaterland und wendet sich Verbrechern zu. So viel zur moralischen Überlegenheit des Ostens.

Wenn man nicht schwimmen kann, liegt es nicht an der Badehose.

Nur ist das deren Problem und nicht das der restlichen Welt. Dafür verrät man nicht sein Vaterland und wendet sich Verbrechern zu.

Wenn das deine Sicht ist, ist das leider nicht sonderlich zuträglich um den Osten zu motivieren demokratisch zu wählen, bzw den Osten zu motivieren irgendetwas daran zu ändern, das es für dich wie du schreibst "Vaterlandsverräter" sind.

Du führst hier viel aus was ich unter anderem nicht nachvollziehen kann, anteilig aber auch weil ich es nicht miterlebt habe, da ich U30 bin.

Ich kann die Situation nur mit allgemeiner Logik betrachten, welche mir sagt es ist in keiner Weise zuträglich verbal auf den Osten draufzuhauen, da "Trotzreaktion" ja das letzte sein sollte was irgendjemand will. "Der klügere gibt nach", das haben wir doch alle schon in der Schule gelernt. Womit ich nicht sagen will das der Westen "klüger" ist, aber so wie damals in der Schule, wäre ich bereit beispielsweise dir gut zu zureden, wenn du dadurch ein wenig deiner Abneigung ablegst.

"Hass" - in großen Anführungszeichen - und generalisierte Abneigung ist immer kontraproduktiv. Egal ob nun Abneigung von dir kommt, oder Hass "gegen das System" von Ostdeutschen, welches sie aktuell nicht gleich mit dem Westen behandelt, auch wenn sie den "Osten" ja schon gar nicht mehr erlebt haben. Beispielsweise wenn sie so alt sind wie ich.

Wäre es nicht erstrebenswert generelle Vorurteile und Ungerechtigkeiten gegenüber dem Osten abzulegen, um einer neuen Generation eine Vorlage zu schaffen auf der sie genauso wie der Westen mit dem System überhaupt etwas zufriedener sein können?

Ich will gar nicht persè auf den Osten draufhauen. Mich nerven nur die Nazis und die sind halt dort mehrheitlich vertreten. Da beginnt man Ursachen-Forschung zu betreiben, denn ich halte sie für eine echte Gefahr. Und es springt halt ins Auge, dass sie sich dort knubbeln.

Hinzu kommt diese Jammer-Mentalität. Die konnte ich noch nie leiden, bei keinem. Und auch die knubbelt sich am gleichen Ort. Wenn man zusätzlich noch darauf achtet, woher die ganzen Fakenews und der Populismus befeuert wird (nämlich in Russland durch diese unsäglichen Trollfabriken), kann man nur schwer übereinander bringen, dass dort keine Beißhemmung in Richtung Russland besteht.

Wer in einer Ostalgiewelle schwebt und zudem Vaterlandsverrat propagiert, für den finde ich nur schwer positive Begriffe. Das ist kein Hass und keine intellektuelle Abwertung, das ist pure Verachtung. Hier will eine Gruppe Menschen, die jetzt nicht gerade dadurch hervorsticht die BRD nach vorne gebracht zu haben, das Werk anderer ohne Not zerstören. Das was meine Eltern, Großeltern und auch wir ein Stückweit aufgebaut haben, opfern sie für fragwürdige Ziele, wie Ausländerhass, Populismuss, Russlandaffinität oder Neid und Nazitum oder völkisches Gedankengut.

Ich bin gar nicht gegen gleiche. bundesweite Löhne für alle (auch für Frauen) und Rentenanpassung Als Letzte würde ich die Justiz behindern, wenn sie Straftäter von damals und heute für ihre Taten zur Rechenschaft ziehen würde. Ohne zu murren haben wir ewig diesen Solidaritätszuschlag bezahlt, obwohl meine Famiie das Geld durchaus selber gut gebrauchen konnte. Nur irgendwann ist Schluß mit dem Verständnis. Wie Dauerpubertierende bekommen sie den Hals nicht voll genug.

Mir/uns wurde auch nichts geschenkt. Wir haben immer hart geschuftet, meine Eltern, Großeltern und auch wir. Geteilt haben wir auch ohne zu murren, aber man sieht gar kein Ende. Forderung nach Forderung und keine macht wirklich Sinn oder bringt das Land wirklich weiter.

Im Gegenteil. Seit dem Erstarken der "Ossis" herrscht ein böser Ton im Land. Ein Tabu in den Anstandsregeln wird gebrochen nach dem Anderen. Ich kann kein Englisch, dann schaffen wir doch Englisch in den Schulen ab und werfen alle Ausländer raus. Ich bekomme meinen Willen nicht, dann motze und beleidige, ja dann mobben wir mal allen und jeden so sehr man uns lässt ... Diese Liste lässt sich deutlich verlängern und das schenke ich mir jetzt mal.

Demokratie ist frustrierend. Keiner bekommt alle seine Wünsche erfüllt. Das Wesen der Demokratie ist der Kompromiss. Man trifft sich in der Mitte und jeder weicht ein Stück von seinen Höchstforderungen zurück. Nur das halten sie nicht aus. Sie wollen auch keine Verbesserungen fürs ganze Land, sondern nur für sich und Ihresgleichen. Sobald man ein exklusiver Club ist, sind automatisch ganz viele Menschen nicht dabei. Nur Clubmitglieder bekommen die Vorzüge. Das mag im Kommunismus funktionieren, dass manche Menschen gleicher sind, aber nicht in einer Demokratie. Da sind andere Faktoren entscheidender für privates Glück oder Unglück. Der Staat kann nicht für alles zuständig sein. Jeder ist seines eigener Schmied für sein Glück.