Glaubt ihr an ewige Verdammnis?

18 Antworten

Darüber habe ich seit Jahrzehnten immer wieder nachgedacht, auch weil ich nicht denke, dass mich die Leute, die daran glauben, veralbern werden. Die glauben das wohl wirklich.

Ich kann mich dem nicht anschließen. Ich glaube nicht an die Verdammnis und auch nicht an den Lieben Gott. Schön wäre das möglicherweise, vielleicht wäre das Leben dann manchmal besser bzw. leichter zu (er)tragen. Man könnte auch mehr Verantwortung abgeben und sich leichter besser fühlen.

Trotzdem, ich glaube nicht daran.

Hallo YeshuaWahrheit,

manche denken, der normale Tod sei keine wirkliche Bestrafung. Nun, warum spricht man dann z.B. von der Todesstrafe, und warum wird sie nur bei äußerst schweren Verbrechen vollzogen?

Der Entzug des Lebens, das ansonsten weitergegangen wäre, wird von den meisten durchaus als Strafe verstanden. Deswegen wird die Todesstrafe ja auch nur in besonderen Ausnahmefällen vollzogen und das auch nur in den Ländern, in denen sie per Gesetz erlaubt ist.

Denke bitte auch an folgendes: Hast Du je davon gehört, dass man statt der Todesstrafe lieber eine lebenslange Strafe durch Folter vollziehen sollte? Und gibt es in irgendeinem Land ein Rechtssystem, das als Strafe für bestimmte Verbrechen die Zufügung von Qualen vorsieht? Wie würde man wohl eine Regierung ansehen, die so etwas durchsetzen wollte? Würde man aus nachvollziehbaren Gründen nicht weltweit Sturm dagegen laufen?

Obwohl also die allermeisten eine Bestrafung in Form von Qual und Folter als höchst unmenschlich und barbarisch ablehnen, unterstellt man aber Gott, er würde sogar noch etwas weitaus Schlimmeres tun: ewige Qualen der schlimmsten Art, nämlich durch Feuer! Wie krank müssen diejenigen gewesen sein, die sich so etwas ausgedacht haben!

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Aussage, die Gott selbst bzgl. des Todes von Sündern getroffen hat: "„Ich habe kein Gefallen am Tod des Bösen, sondern daran, dass ein Böser seinen Kurs ändert und am Leben bleibt" (Hesekiel 33:11). Wenn Gott also nicht einmal Gefallen am Tod eines Bösen hat, wie viel weniger dann an einer Bestrafung durch schrecklichste Qualen!

Hier eine kleine Veranschaulichung: Würdest Du es beklatschen, wenn jemand einen entlaufenen Schwerverbrecher fängt, ihn mit Benzin übergießt und ihn anschließend anzündet? Oder würdest Du, auch wenn Du wüsstest, dass es sich um einen Verbrecher handelt, hinlaufen und so schnell wie möglich das Feuer löschen, um ihm einen qualvollen Tod zu ersparen? Liegt die Antwort nicht auf der Hand?

Und zum Schluss noch eine letzte Überlegung: Stell Dir vor, Du hättest einen Sohn, den Du immer sehr geliebt hast, der sich aber im Erwachsenenalter schlecht entwickelt und schlimme Verbrechen begeht. Würdest Du dann auch für ihn eine Bestrafung durch die Hölle fordern?

Soweit ein paar Überlegungen zur Höllenlehre. Dabei bin ich noch nicht einmal auf biblische Aussagen eingegangen, die klar im Widerspruch dazu stehen.

LG Philipp


A65HN  23.10.2024, 12:19
Und gibt es in irgendeinem Land ein Rechtssystem, das als Strafe für bestimmte Verbrechen die Zufügung von Qualen vorsieht?

Solche Länder gibt es leider noch viel zu viele. Auspeitschungen, Stockhiebe* – gelegentlich liest man davon, aber in den meisten Fällen läuft das alles unter dem Radar.

__________

*) wobei ich einmal gelesen habe, dass laut Expertenmeinung jeder Stockhieb so schlimm sein soll, dass nicht sicher ist, ob man die Strafe überlebt

YeshuaWahrheit 
Beitragsersteller
 22.10.2024, 17:55

Ja ich denke mit dem Feuer sind die eigenen Gewissensbisse gemeint, die in dir "brennen".
Denn als Seele kannst du nicht mehr weglaufen, nichts unterdrücken, du musst dich deinen Taten stellen. Du spürst dann, was du Anderen angetan hast. "Höllenfeuer" ist eine symbolische Beschreibung dafür denke ich.

Dein Glaube an einen gütigen Gott, der alle Seelen zurück zu sich nimmt, ist ein schöner und tröstlicher Gedanke. Die Vorstellung von Gott als einem liebevollen Vater ist in vielen Religionen verbreitet. Sie bietet Trost und Sicherheit, kann aber auch Fragen aufwerfen, wenn man mit Leid und Ungerechtigkeit konfrontiert wird. Die Lehre von der ewigen Verdammnis ist eine umstrittene und oft missverstandene Vorstellung. Viele Menschen finden sie grausam und unvereinbar mit einem liebenden Gott.

Jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden, woran er glaubt. Religion ist ein sehr persönliches Thema und letztendlich ist es jedermanns Recht, seine eigenen Überzeugungen zu haben.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, es gibt keine ewige Verdammnis, denn dann hätte der Herr manche, in seiner unendlichen Vorraussicht, ja zum Leiden geschaffen. Das widerspricht aber dem, dass der Herr Liebe ist. Weil er aber Liebe ist, ist es unmöglich, dass jemand nicht einst auch zum Guten kommt.

Du hast Recht, wenn du sagst, dann manche länger brauchen. Ja, manche brauchen lange.

JA, Aber es ist kein Ort der Qual, sondern der Nicht-Existenz. Es ist der breite Weg, den Jesus beschrieb, aus dem es keine Auferstehung gibt. -Matthäus 7:13,14 - 13  Geht durch das enge Tor, denn weit ist das Tor und breit ist der Weg in die Vernichtung, und viele gehen hindurch. 14  Doch eng ist das Tor und schmal ist der Weg zum Leben, und nur wenige finden ihn.


YeshuaWahrheit 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 20:22

Diesen Vers kenne ich. Aber warum sollte unser Vater es zulassen, dass eins seiner Kinder verloren geht? Ich stelle mir das so gruselig vor. Ich bin zum Beispiel im Himmel, und weiß meine ganze Familie ist vernichtet worden. Wie kann ich dann im Himmel glücklich sein?

YeshuaWahrheit 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 20:49
@paradies098

Wenn du ein Kind zeugst, ist es dein kind, auch wenn es sich gegen deine Wahrheit stellt.

Gott hat jede einzelne Seele gemacht, also sind wir alle automatisch seine Kinder. Was Anderes macht keinen Sinn. Außerdem sagte Jesus auch "Ihr alle seid untereinander Brüder und Schwestern"

paradies098  21.10.2024, 22:30
@YeshuaWahrheit

Stimmt, aber im geistigen Sinn, müssen wir erst Kinder Gottes werden. Wir sind also noch gar nicht da - Matthäus 8:22