Gibt es Gegenbeispiele für die Meinung "Jeder Frieden mit einem unbesiegten Feind führt zu einem noch größeren Krieg"?
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Nach Meinung des ukrainischen Militäranalysten Kowalenko könnten die EU-Länder durch eine erzwungene Waffenruhe in der Ukraine dem Dritten Weltkrieg nur näher kommen.
"Auf merkwürdige Weise versagt die Voraussicht der westlichen Führer, und niemand sieht, was nach einem Jahr des 'Schweigens der Waffen' passieren kann",
sagte Kowalenko.
"Jeder Frieden mit einem unbesiegten Feind führt zu einem noch größeren Krieg."
4 Antworten
Mir fällt hier eigentlich nur der Koreakrieg als Beispiel ein.
Obwohl, offiziell befinden sich ja Nord- und Südkorea immer noch im Krieg. Es gibt bis heuten keinen Friedensvertrag. Und der Dicke im Norden wird auch immer provokanter, seitdem Putin sein bester Kumpel geworden ist.
Deutschland war 1918 auch besiegt.
Was 1939 passiert ist, ist ja bekannt.
Die Aussage ist aber sinnlos, wenn man bedenkt, dass auch Frieden mit besiegten Feinden zu noch größeren Kriegen führen könnten.
Entscheidend ist, wie der Frieden gestaltet wird und nicht, wie stark der Gegner am Boden liegt.
Seit wann schließt das Eine das Andere aus?
Die Frage lautet
"Jeder Frieden mit einem unbesiegten Feind führt zu einem noch größeren Krieg"?
Andere Kriegsszenarien / -gründe sind ein anderes Thema
Die Aussage bezogen auf Russland ist trotzdem schlecht, weil sie fordert, Russland müsse total besiegt werden.
Und das ist bisher noch niemandem gelungen.
Eben, das bestätigt ja die Frage / Behauptung ...
"Jeder Frieden mit einem unbesiegten Feind führt zu einem noch größeren Krieg"?
Das hat man schon 2014/2022 gesehen. Putin kann keinen Frieden halten. Die Vereinbarung führte zum neuen Krieg 2022
Jemand besiegt zu haben darf den/die Sieger nicht dazu verleiten, ihn hinterher durch völlig überzogene Reparationsforderungen (wie die im Versailler Vertrag) knechten zu wollen. Es war dieser ungerechte Friedensvertrag, der wesentlich Schuld daran trug, dass im besiegten Deutschland Extremisten (damals die Nationalsozialisten) an die Macht kommen konnten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war man klüger: Die Sieger - vor allem die USA, aber auch Frankreich - haben Deutschland geholfen, sich vom Krieg zu erholen. Man denke an den Marshall-Plan und die zwischen de Gaule und Adenauer ins Leben gerufene deutsch-französische Freundschaft.
Dass der Westen nach dem Zerfall der Sowjetunion Russland so bereitwillig als gleichberechtigt anerkannt hat, war mit Ergebnis des Lernens aus dem hin zu echtem Frieden und gedeihlicher Zusammenarbeit führendem Geschehen nach dem Zweiten Weltkrieg nach dem Grundprinzip: Demokratien respektieren einander und stärken sich gegenseitig durch fairen Handel miteinander.
Putin sieht das anders: Er glaubt weiter an Imperialismus verbunden mit gewaltsamer Unterdrückung der Nachbarn Russlands.
Hmmm? Sollte die Ukraine sich tatsächlich so fix erholen, dass sie zur Bedrohung von Europa werden könnte?
Und inwiefern sollte die Ukraine zur Bedrohung für Europa werden?
Na wenn Sie schon Deutschland als Beispiel für Wiedererstarken und Bedrohung nennen!?!
Obwohl, wenn man die neuen Scharfmacher hört, könnte sich das wiederholen:
Wir müssen kriegstüchtig werden, meint ganz unumwunden der "Kriegsminister" Pistorius.
Im Falle Russlands ist das völlig unbestritten so, da gibt es kein Gegenbeispiel.
Aha, also waren alle Kriege die Russlands Nachbarn erfahren mussten Einbildung?
Das kann man so pauschal nicht sagen, hier ist differenzieren angesagt. Ich weiß, ist vielen fremd...
Russland könne innerhalb von zwölf Monaten alle Komponenten seiner Streitkräfte - vor allem Panzer, Artillerie und Raketen - unbehindert ausbauen. Zudem sei mit steigenden Zahlen von Infanterie zu rechnen - bis zu 1,2 Millionen Mann. Sollten Moskau und Pjöngjang weiterhin an ihrer Zusammenarbeit festhalten, wären bis zu 50.000 Soldaten aus Nordkorea als Verstärkung zu erwarten.
«Diese Anhäufung wird um eine Vielfaches höher sein als das, was den russischen Besatzungstruppen am 24. Februar 2022 (zu Beginn der Offensive gegen die Ukraine) zur Verfügung stand.»
Das widerspricht dieser Aussage ...
... ja nicht. Deutschland war ja nicht unbesiegt.