Wie kann man Menschen dazu erziehen, nicht nur freundlich zu sein, wenn sie etwas wollen?
Ich kenne zum Glück einige Menschen, die immer freundlich und zuvorkommend sind, auch wenn sie wissen, dass sie keinen direkten Nutzen daraus ziehen werden.
Aber manchmal begegnen einem Menschen, die sehr freundlich tun und sobald sie bekommen oder nicht bekommen, was sie wollen, zeigen sie ihr wahres Gesicht.
Einer machte mir mal ein Kompliment, plauderte nett mit mir und bat mich dann um eine Zigarette. Als ich (wahrheitsgemäß) sagte, dass das leider meine letzte war, veränderte er sich um 180°, und ging mit den Worten "Na super, und das obwohl ich so nett war. Danke für nichts, du Penner!"
Oder eine junge Frau wollte mal bei uns ein Praktikum machen und kannte noch niemanden aus unserer Firma. Begegnete meinem Chef zufällig am Parkplatz. Er sagte "Guten Morgen", sie starrte nur stumm zurück. Als sie dann 10 Minuten später den Termin bei uns hatte, fragte mein Chef sie "Warum haben Sie mich eigentlich nicht zurück gegrüßt vorhin" und sie lachte und sagte "Ach so, entschuldigen Sie vielmals, aber ich konnte ja nicht wissen, dass sie derjenige sind, mit dem ich jetzt ein Gespräch habe."
Wie erzieht man Menschen dazu, Freundlichkeit und Höflichkeit nicht nur als Mittel zum Zweck zu sehen, sondern diese einfach grundsätzlich entgegen zu bringen, auch wenn kein direkter persönlicher Profit dabei in Aussicht ist.
3 Antworten
Wenn die schon erwachsen sind bekommen sie verpasste Kindestube nur mühsam nachgeholt...
...und letztlich isses nicht deine Aufgabe, das halbe Volk zu erziehen...
...verstehe deinen Punkt aber sehr gut!
...bleibt letztlich nur den Wald zu geben aus dem es zurückschallt, wie diese Leute hineinrufen...
...und/oder sich über die freundlichen zu freuen...
Mir geht es z. B. so wenn mir irgendwer auch mal die Tür aufhält/in die Hand gibt...
...oder ein Lkw rechts blinkt um mir das überholen auf der Landstraße zu erleichtern und sich (lichthupig) freut wenn ich mich (lkw-style) bedanke...
Nur wenige tun das, aber ich freu' mich lieber über die als mich über alle anderen zu ärgern...
Du kannst sie darauf hinweisen, dass ihr Verhalten nicht gerade höflich war.
Wenn du aber die/der einzige bist, die/der das tut, dann wird es vermutlich keinen grossen Effekt haben. Dazu müssten die Menschen jedesmal, wenn sie sich so verhalten, zurechtgewiesen werden.
Tun kannst du es aber trotzdem, auch für dich. Besser als die Faust im Sack ist es vermutlich schon.
Menschen erziehen wollen ist genauso negativ wie das geschilderte Verhalten. Man akzeptiert es einfach wie es ist.
Und wenn es um die eigenen Kinder geht? Ist dann erziehen wollen auch negativ? Ich frage mich insbesondere, was man als Eltern tun kann, damit das eigene Kind nicht so wird.
Jetzt verdrehe doch die Frage nicht. Es ging dir nicht um die eigenen Kinder, sondern pauschal um Menschen.
Man sollte Kindern vor allem vorleben, wie sie sich verhalten sollen. Ob sie das später dann tun, wird sich zeigen.
Nur weil ich jemand unbekanntem zufällig auf einem Parkplatz begegne, muss ich nicht grüßen. Ich hätte es allerdings in der Situation, wo ich mich vorstellen wollte, gemacht, weil man nie weiß, wem man genau begegnet.
Der Typ mit der Zigarette hatte Schmacht nach Nikotin. Er war enttäuscht und hat dies verbal geäußert.
Nur weil ich jemand unbekanntem zufällig auf einem Parkplatz begegne, muss ich nicht grüßen. Ich hätte es allerdings in der Situation, wo ich mich vorstellen wollte, gemacht, weil man nie weiß, wem man genau begegnet.
Dann bist du auch schlecht erzogen, wenn du einen Gruß nur erwiderst, wenn du denkst, dass es dir etwas bringt. Wieso ist es so schwer, Freundlichkeit einfach zu erwidern? Hast du irgendeinen Nachteil davon, wenn du 1 Sekunde dein Maul aufmachst?
Ich muss doch nicht jeden grüßen, damit der froh ist. Hast du keine Freunde, dass du Grüße von fremden Menschen so dringend brauchst?
Ich grüße sicher nicht pauschal jeden Menschen, der mir begegnet. Das ist einfach total überflüssig.
Übrigens habe ich kein Maul, sondern einen M nd. Wieso beleidigst du hier pauschal, nur weil dir eine andere Meinung nicht passt? Du wirst durch dein grüßen kein besserer Mensch.
Es ging nicht darum, proaktiv fremde Menschen zu grüßen, sondern einen Gruß zu erwidern. Was fällt einem für ein Stein aus der Krone, wenn man Freundlichkeit zurückgibt?
Es ehrt dich sehr dass du die Kinder gehen den Trend erziehst. Gut ist es das in der Familie vorzuleben . Freundlich und höflich untereinander zu sein. Danke und bitte gehen in der Familie oft verloren.
Ich muss keine Freundlichkeit zurück geben, damit sich der andere wohl fühlt. Das ist nämlich deine Intension. Wenn ich unterwegs bin, nehme ich meine Mitmenschen oft nicht wirklich wahr. Ich achte doch nicht gezielt darauf, ob mich einer grüßt, damit ich wie ein dressierter Affe zurück grüße?
Wichtig ist, dass man in der Familie und unter Freunde höflich und respektvoll ist.
Kindern das Grüßen anzudressieren sehe ich sogar als falsch an, weil sie zu Fremden Distanz halten sollten. Ein Gruß erweckt den Anschein, dass das nicht notwendig ist.
Ich sehe, wir haben sehr unterschiedliche Auffassungen von Erziehung. Mit "dressierter Affe" hat ein gewisses Mindestmaß an Höflichkeit doch nun wirklich nichts zu tun. Und was ist schlecht daran, wenn sich andere Menschen wohl fühlen? Wenn wir alle schauen, dass sich der andere wohl fühlt, dann bestünde sogar die Chance, dass die Welt insgesamt ein netterer Ort wird und keiner, wo man Angst haben muss, dass jeder Fremde Böses im Schilde führt.
Und was ist schlecht daran, wenn sich andere Menschen wohl fühlen?
Primär muss ich mich wohl fühlen und für mich bedeutet das, dass ich meine Mitmenschen eben nicht so wahrnehme, dass ich ihre Grußversuche bemerke. Ich hab dann nämlich anderes im Kopf, als gezielt auf meine Mitmenschen zu achten.
Und die Konditionierung der Kinder in die falsche Richtung hast du schlichtweg übergangen. Kinder sollten fremden Menschen distanziert gegenüber stehen.
Vielleicht lebst du in einem Dorf, wo jeder jeden kennt. In der Stadt ist gesundes Mißtrauen sinnvoll.
Nein, ich lebe in der Stadt. Und meine Kinder wissen, dass man nicht mit Fremden mitgeht, dass man von irgendeinem Onkel im schwarzen Minivan keine Süßigkeiten entgegen nimmt und dass man sich nicht von zwielichtigen Gesalten einkreisen lässt, aber es spricht nun wirklich nichts dagegen im eigenen Wohnhaus, in der eigenen Schulklasse, am Arbeitsplatz, in einer Arztpraxis, am Amt oder anderen Orten, wo dies üblich ist, einen Gruß zu erwidern.
Du würdest wahrscheinlich auch blind und taub vorbei laufen, wenn neben dir ein älterer Mensch zusammenbricht, weil du dich so abkapselst von deinen Mitmenschen.
Deine Theorie, dass nur Mißtrauen und Distanz gesund ist, wird alleine schon durch Länder wie Japan widerlegt. Dort gibt es kaum Kriminalität und das, obwohl dort 14 Millionen Einwohner in Tokio in jeder Situation maximale Rücksicht und Höflichkeit ihren Mitmenschen entgegen bringen.
Wenn mich jemand grüßt, erwidere ich natürlich den Gruß. So etwas nennt man Höflichkeit. Meine Eltern haben mich so erzogen und damit bin ich immer gut gefahren. Vor allem hört man doch, wenn jemand grüßt.
Du würdest wahrscheinlich auch blind und taub vorbei laufen, wenn neben dir ein älterer Mensch zusammenbricht, weil du dich so abkapselst von deinen Mitmenschen.
Nein ganz sicher nicht. Schon von Berufs wegen bin ich darauf trainiert, sofort einzugreifen. Ich würde sofort aktiv, im Gegensatz zu vielen, die auch fleißig grüßen würden, aber dann beii der 1. Hilfe scheitern.
Einen Gruß geben mit 1. Hilfe zu vergleichen ist schon haarsträubend.
Klingt nach einer sehr gesunden Lebenseinstellung, von der ich versuchen werde, mir eine Scheibe abzuschneiden. Danke dir.