Warum hat Deutschland (neben Rumänien und Bulgarien) die niedrigste Biersteuer Europas?
Was man an Entlastung jetzt mit einer Angleichung der Biersteuer an die europäischen Nachbarländer wie Frankreich und Belgien alles erreichen könnte. Auch die gesundheitlichen Vorteile für bestimmte Teile der Bevölkerung wären nicht schlecht. Für die Bierkultur wäre es auch gut, da die ganzen Billigbiere nicht mehr billig wären, und ein ordentliches Bier prozentual betrachtet nur einen geringen Preisunterschied bedeuten würde.
3 Antworten
Bier ist Nationalgetränk bei uns wie anderswo "Tee" oder "Kakao".
Nach wie vor wird es als Grundnahrungsmittel (flüssiges Brot) betrachtet.
Ob man das gut und schelcht findet ist irrelevant... es ist einfach so und jahrhunderte gewachsen . Es ist deutsches Kulturgut.
Du hast vergessen, dass der EUGH das Reinheitsgebot 2016 gekippt hat und wir in der Folge mit dem heutigen Zeug zu kämpfen haben, bei dem alles mögliche untergemischt ist.
Auch das Jahr 1516 ist historisch schon so lange her, dass es durchaus als Tradition angesehen werden kann. Und noch etwas, du weißt, dass der Gärungsprozess in altem germanischen Bier durch hundertfaches Hineinspucken in die Maische beschleunigt wurde.
Zum Thema Steuer: hat nicht der derzeitige FDP Finanzminister gesagt "eine Steuererhöhung wird es mit der FDP nicht geben"?
Das hängt immer noch davon ab, wer hineinspuckt. Wenn alle Kandidatinnen von Germany's Next Topmodel da rein spucken und schiffen, kann man das Zeug für 100€/Liter international an den Mann bringen, ohne dass jemand was sagt. Das gesamte Brutto-Inlandsprodukt könnte so verdoppelt werden, wenn dies ausreichend besteuert würde.
Deshalb hat doch der EUGH das Reinheitsgebot gekippt, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass der BGH das auch so sehen muss... Ich bin über die entsprechenden Präzedenzfälle diesbezüglich nicht auf dem laufenden, halte es jedoch zumindest verfassungsrechtlich für bedenklich, wenn Männerspucke und Urin im Bier verboten würde, und es nur ein Frauenprodukt wäre... Es müsste da eine Kennzeichnung auf dem Etikett geben, die das verdeutlicht.
Der derzeitige FDP Finanzminister hatte acht Bier nach Reinheitsgebot getrunken, als er das mit den Steuererhöhungen gesagt hat...
Wenn jetzt auch noch die Bierpreise steigen, würden die Bayern im Oktober wahrscheinlich einen Bürgerkrieg anzetteln ;)
Glaub' ich nicht. Man muss ihnen nur klar machen, dass das schlechte Bier dadurch weniger gekauft wird. Die Leute kaufen dann automatisch das geringfügig teurere.
Warum das so ist ? Das ist erfolgreiche Lobbyarbeit, sonst nichts.
Welche Lobby hat hier einen Vorteil? Billigbiere wie dieses „5,0“ „Oettinger“ „Schloss“ usw. haben den Markt für die soziale Unterschicht erobert. Wenn jedes Bier plötzlich 40 cent teurer ist, dann kostet das Aldi Bier halt 1 Euro und der Andechser Doppelbock beispielsweise 1,7 Euro. Statt 0,6 und 1,3. Für Andechs gut, für das geschmacklose Billigsortiment schlecht.
Wenn Bier teurer ist, wird automatisch weniger gekauft, Billiges und Teures gleichermassen.
Das dachte ich bei Zigaretten auch. Das ist aber nicht so. Die Leute rauchen sich immer noch die Birne zu.
Und es wurde mit dem Reinheitsgebot von 1516 dermaßen beschnitten, dass alle altgermanischen Kreuterbiere und Fruchtbiere auf einen Schlag abgeschafft worden. Die Belgier haben eine reichhaltigere Bierkultur. Jeder der belgische Trappistenbiere kennt, weiß wie viel besser die Braukunst dort ist. In Deutschland ist ja nur noch Hopfen und Malz erlaubt, weshalb die Dortmunder Aktienbrauerei mit der Serie „Braufaktum“ extra Hopfen durch Züchtung manipulieren musste, um neue Geschmacksrichtungen zu ermöglichen. Wenn das also deutsches Kulturgut sein soll...