Sollten Kinder Konfessionslos aufwachsen und später entscheiden ob sie überhaupt irgendwo eintreten wollen?
Wäre das sinnvoller? Ich habe bei der letzten Frage oft gelesen, dass man einfach da reingeboren ist, was ja nicht unüblich ist.
Sollte es andersrum sein, wenn man in nichts hineingeboren wird sondern erst später entscheiden kann wohin, wenn überhaupt, man dazugehören will?
LG
hier zu sehen ist: International church of cannabis, denver, united states
79 Stimmen
37 Antworten
Die Frage ist berechtigt, aber schwierig zu beantworten. Ich als Katholik sage, nein, es soll so bleiben. Ich habe vor Jahren eine Familienchronik anhand uralter Dokumente erstellt und gesehen, dass es im 19. und anfänglichem 20. Jahrhundert durchaus üblich war, die Kinder wenige Tage nach der Geburt sofort taufen zu lassen. Der "Hintergedanke" war, sollte den Säuglingen etwas zustoßen, werden sie in das Reich Gottes aufgenommen (auf Grund Taufe). Eine durchaus positiv zu wertende Entscheidung der Eltern. Auf der anderen Seite sehe ich natürlich auch, dass viele Kinder, spätestens im Jugendalter, nichts mehr mit ihrer Religion anfangen können und neue Wege suchen. Aber ist das richtig? Haben die Jugendlichen wirklich das richtige Verständnis dafür, welche Religion (wenn überhaupt) für sie entsprechend ist?
Aus der christlichen Kirche wieder austreten kann man jederzeit. Aber die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligem Geistes bleibt und schadet niemandem, im Gegenteil.
Das ist die Frage, was ist denn richtig oder falsch. Jugendliche haben mehr Verständnis als Babys die noch noch nicht einmal wissen was es ist.
Jeder sagt von seiner Religion es sei die richtige.. was stimmt denn nun, wer hat da recht und wer nicht.
Jeder sollte daher das recht haben erst später zu entscheiden was das richtige für sich selber ist, ohne Indoktrination.
Nur meine Meinung dazu.. da ich selber katholisch hineingeboren bin obwohl ich Atheistin bin und es immer als sinnlos betrachtet habe für mich.
Ja, bitte und unbedingt! Denn nur so kann eines Tages wahre Religionsfreiheit herrschen.
Hand aufs Herz: was weißt du über den Hinduismus? Wie gut kennst du dich mit dem Buddhismus aus? Hast du schon einmal von "Daoismus" gehört? Und was ist mit den Ideen des Konfuzius?
Das sind allesamt Religionen und Ideen, die einen großen Einfluss auf viele Menschen dieser Welt ausgeübt haben und immernoch ausüben. Trotzdem lernen die meisten Menschen hierzulande nahezu nichts darüber... Außer vielleicht, dass es bei den Hindus einen Gott mit Elefantenkopf gibt. Selbst die Ursprünge des Christentums und sein jüdisches Erbe sind vielen Menschen in Europa nahezu unbekannt.
Deshalb plädiere ich dafür, Kinder weder religiös noch anti-theistisch zu erziehen. Sondern agnostisch-atheistisch, mit dem Wunsch, das Kind möge sich in entsprechendem Alter selbst entscheiden, welcher Glaube (wenn überhaupt) ihm zusagt.
Passend dazu müsste es ein überkonfessionelles Religions-Schulfach geben. Darin werden die wesentlichen Kernpunkte aller gängigen Religionen beleuchtet: Geschichte, Theologie, Rituale, wichtige Feste und Personen, Götter/Geister/sonstige Wesen, usw. Daneben ruhig auch weniger bekannte Religionen wie Wicca oder andere neopagane Bewegungen als Thema anreißen, ebenso bedeutende Religionen der Vergangenheit.
Nur so kann ein junger Mensch sich wirklich ergebnisoffen mit dem Thema befassen. Wenn ein Kind vom jüngsten Alter an von Oma Elfriede in die Kirche geschleppt wird, Märchen vom "alle Menschen liebenden Gott" erzählt kriegt und mit der angeblichen "Hölle" eingeschüchtert wird, geht das nicht. Das ist in meinen Augen eine Form von Kindesmissbrauch.
Würde man es so praktizieren, wie ich es beschrieben habe, hätten wir hier auch eine wirklich "bunte" und spannende Gesellschaft. Es gäbe hier viele Buddhisten und Hindus, manche Voodoo- und Wicca-Anhänger, sicherlich auch viele keltische und germanische Neuheiden, Shintoisten... Das wäre viel interessanter als eine Gesellschaft, die sich zu >90% aus Christen, Muslimen und Atheisten zusammensetzt.
Leider werden diese Ideen niemals umgesetzt werden.
Menschen wollen doch einen freien Willen, aber man dreht sich den Begriff auch nach beliebigen zurecht und bestehen die Kinder nach ihrem Glauben zu lehren, weil sie ja per se denken es sei das richtige.
Es wäre meines Erachtens durchaus Wünschenswert wenn Kinder ohne strenges Religionskorsett aufwachsen, und von Ihren Eltern ermutigt, werden sich auch selbständig über verschiedene Glaubenskonzepte und Philosophien zu informieren, um dann selber Entscheiden zu können welche davon sie sinnvoll finden.
Dazu müssen Kinder aber meines Erachtens nicht zwangsläufig völlig Konfessionslos erzogen werden.
Aufgrund Art. 6 des Grundgesetztes der die Erziehungshoheit von Eltern über Ihre Kinder garantiert, würde jedes Gesetzt das die religiöse Erziehung von Kindern verbieten oder Einschränken würde aber gegen das Grundgesetz verstoßen.
Hi Lucy,
ich würde es auch besser finden wenn man den Kindern nichts aufzwingt, wovon sie dann später evtl. austreten.
Dann gleich konfessionlos und sollten sie sich für etwas interessieren, können sie ja entsprechend beitreten.
Genaugenommen geht es ja immer nur ums Geld. Das ist ja das Traurige. Oder es wird Dir von Leuten was eingeredet, was du nicht willst.
Es ist doch gar nicht möglich, Dein Kind da komplett rauszulassen. Man geht in die Gemeinde zum Gottesdienst, zuhause liest man die Bibel, die Kinder bekommen mit wie man betet, etc. Deine Entscheidungen werden vom Glauben beeinflusst und orientieren sich daran, genauso wie Deine Ansicht und Meinung zu vielen Dingen. Der Glaube ist ja nicht etwas was man einmal die Woche in einer kleiner separaten Ecke betreibt, er beeinflusst Dein ganzes Leben. Wenn man davon seine Kinder ausschließen würde, würde man sie von sich selbst fernhalten. Das hätte doch auch kein Kind verdient oder? Oder soll man den Kindern dann verbieten daran teilzunehmen? Oder die Kinder die ganze Zeit belügen? Ich denke nicht, dass das Alternativen wären.
Das wäre das idealste, aber irgend wer hat bestimmt was dagegen.. und der Grund ist bestimmt auch nur Geld.