Eine Frage an strengläubige Christen. Was habt ihr gegen Masturbation?

5 Antworten

Hallo DerTimoAusB,

sollte es für einen Christen nicht darum gehen, wie Gott darüber denkt? Auch wenn in der Bibel nicht der Begriff Masturbation o.ä. erscheint, so gibt es dennoch Grundsätze, aus denen man schließen kann, wie Gott dazu eingestellt ist. Einer dieser Grundsätze steht in Kolosser 3:5 und lautet: "Tötet deshalb eure Körperteile ab, die auf der Erde sind, was sexuelle Unmoral betrifft, Unreinheit, hemmungslose sexuelle Leidenschaft, schädliche Wünsche und Gier, die Götzendienst ist“.

Es geht in diesem Text nicht darum, den Sexualtrieb an sich "abzutöten", was sowieso nicht möglich wäre, sondern darum, sich nicht von seinen sexuellen Leidenschaften beherrschen zu lassen. Inwiefern trifft das auch auf Masturbation zu tun?

Durch Masturbation wird zwar das sexuelle Verlangen für den Moment gestillt, doch auf längere Sicht gesehen heizt man die Leidenschaft nur noch mehr auf. Mit anderen Worten: Wer einmal damit angefangen hat, kommt nur sehr schwer wieder davon los! Es kann mit der Zeit sogar eine Art Sexsucht entstehen, ähnlich wie sie auch durch Pornographie hervorgerufen werden mag. Der gerade zitierte Bibeltext kann einen jedoch davor bewahren, in diesen Strudel zu geraten.

Und noch eines: Was passiert in einer Person, die sich seiner Leidenschaft hingibt. Da die Befriedigung fast jederzeit und ohne irgendwelche Beschränkungen verfügbar ist, wird im Gehirn das Belohnungszentrum angesprochen, was zu einem immer wiederkehrenden Verlangen führt. Was also eigentlich dazu gedacht war, den sexuellen Druck wegzunehmen, kann allmählich zum Selbstläufer werden! Man wird sozusagen zum Gefangenen seiner eigenen Gefühle!

Ich möchte hierzu noch einen wichtigen Gedanken hinzufügen: Gott ist aus Sicht des Gläubigen der Urheber der Sexualität, und daher weiß er am besten, was in dieser Hinsicht gut für uns ist und was uns schaden könnte.

Warum sollte er von uns verlangen, unsere Triebe zu beherrschen, wenn damit kein wichtiger Zweck verbunden wäre? Wenn uns Gott uns bestimmte Gebote gibt, dann hat er immer unser Wohl im Sinn! Unser Problem ist nur, dass wir das oft nicht erkennen, da wir nicht an die langfristigen Folgen denken bzw. sie nicht überblicken.

Das ist so ähnlich, wie wenn jemand sehr gerne Fastfood isst. Er mag nicht einsehen, dass er auf etwas verzichten soll, was ihm doch so gut schmeckt. Da sich die Folgen einer falschen Ernährung aber oft erst nach vielen Jahren zeigt, wird der Zusammenhang zwischen der einseitigen Ernährung und bestimmter Krankheiten nicht gesehen.

Ein weiterer Grundsatz in der Bibel lautet: „Der Körper ist nicht für sexuelle Unmoral da, sondern für den Herrn“ (1. Korinther 6:13). Auch wenn Masturbation nicht mit „sexueller Unmoral“ gleichzusetzen ist, so zeigt dieser Text doch, dass der Körper eines Christen nicht ausschließlich ihm selbst gehört. Daher sollte er sich gut überlegen, ob er durch Masturbation seinen Körper nicht auf eine Weise gebraucht, die ihm seines guten Gewissens vor Gott beraubt.

Hier noch ein letzter Gedanke, der bedacht werden sollte: Gott hat die Sexualität mit der Liebe zum einem Partner verbunden. Den Sex auf einen rein körperlichen Vorgang zu reduzieren und so von der partnerschaftlichen Liebe abzukoppeln, entspricht daher nicht der Absicht des Schöpfers!

Ganz sicher kann der Verzicht auf Masturbation für einen Christen zu einer großen Herausforderung werden, da wir inmitten einer sehr Sex betonten Welt leben und pausenlos Reizen von außen ausgesetzt sind. Doch in seinem Kampf steht er nicht allein da, denn in der Bibel wird die Zusicherung gegeben: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft gibt“ (Philipper 4:13).

LG Philipp

Ich bin gläubig, habe aber NICHTS gegen Masturbation, sondern genieße sie. Ich gehe davon aus, dass mein Körper und die Sexualität als Teil der Schöpfung nicht nur der Fortpflanzung dient, sondern auch der Liebe und der Lust.


In der Bibel wird Selbstbefriedigung nicht erwähnt, also weder erlaubt noch verboten.

Die Frage wäre generell, ob man Gesetze zur Bibel hinzufügen sollte. Das ist schon häufig schiefgegangen...

Onan, von dem das Wort "Onanie" fälschlicherweise abgeleitet wird, wird nicht bestraft, weil er Selbstbefriedigung gemacht hat, sondern weil er seiner Frau einen Erben verweigern wollte. Deshalb hat er einen "coitus interruptus" vollzogen, um ihr willentlich einen Erben vorzuenthalten. Diese Frau war die Witwe seines verstorbenen Bruders. Er musste sie nach dem Gesetz heiraten und ihr einen Erben schenken, damit sie im Alter versorgt ist. Er wollte aber seinen Besitz nicht unter neue Erben aufteilen, sondern seinen anderen Kindern vermachen. Deshalb verweigerte er der Frau die Möglichkeit (so müsste man es besser formulieren) auf einen Erben und deshalb wurde er - wie vom Gesetz gefordert - bestraft (vgl. 1. Mose 38,8-19).

Für Christen ist aber wichtig, dass nichts zur Sucht werden soll und dass sie nüchtern und ohne Zwang leben sollen. Beim Thema Selbstbefriedigung ist die Frage, welche Gedankenwelt damit verbunden ist und "cui bono" ("Wem nützt bzw. dient es?").

Ich verstehe das so, dass die christliche Botschaft einen alternativen Lebensstil vermittelt: Keuschheit bis zur Ehe zwischen Mann und Frau, sämtliche aussereheliche sexuellen Aktivitäten sind nicht erlaubt, innerhalb der rechtmässigen Ehe zwischen Mann und Frau ist alles erlaubt, was beiden Freude macht und dient dem Lustgewinn / Zusammenhalt des Paares.

Natürlich ist das Christentum ein Flickenteppich von verschiedensten Ansichten und Meinungen, ich schreibe einfach so wie ich es verstehe.

Wenn Menschen auf Masturbation verzichten erlernen sie sexuelle Selbstbeherrschung, was generell ein Vorteil im Leben ist. Frauen werden ungewollt schwanger, Abtreibungen machen oftmals seelisch krank und Ehen werden geschlossen, ohne dass sich die Menschen wirklich lieben, nur weil in einem schwachen Moment versehentlich ein Kind gezeugt wurde.

Auch in der Ehe gibt es Phasen, in denen das Ehepaar keinen Sex geniessen kann oder darf: Bei Krankheit und Schwangerschaft ist es manchmal nicht ratsam und wenn der oder die Partner:in einmal verreist ist geht es auch nicht. Ausserehelicher Sex führt oftmals in schwierige Situationen und manchmal ist Scheidung die Folge.

Absolute Treue in der Ehe führt zu einer engeren Beziehung und ein stärkeres Miteinander, egal was die Gesellschaft heute predigt. Masturbiert einer der Ehepartner führt das zu einem teilweisen Verlust der Libido was nicht wünschenswert ist und der gemeinsamen Intimität schadet.

Man kann diesen Lebensstil gut finden oder auch nicht. Wir sollten alle unseren Weg im Leben finden, der uns glücklich macht. Ich persönlich glaube aber, dass der christliche Weg ein guter ist und zum Glücklichsein führt.

Was diese Mutter mit ihrem pubertären Sohn durchgezogen hat ist natürlich jenseits von gut und böse, sie scheint wohl ziemlich verzweifelt gewesen zu sein. Ich würde jedenfalls bei meinen Kindern ganz anders reagieren, das ist aber ein anderes Thema.

Woher ich das weiß:Recherche

Über Masturbation steht in der Bibel nichts.

Da schlägt wieder ein Mitglied der christlichen Bodenmannschaft über die Stränge, ohne die Bibel wirklich zu kennen.

Masturbation gehört in der Jugend zum Erwachsenen werden.