Arthur Schopenhauer richtig verstanden?

Hallo, ich beschäftige mich gerade mit Schopenhauer und seiner Theorie, dass alles in der Welt Wille und Vorstellung ist. Ich möchte aber gern wissen, ob ich seine Sicht darauf richtig verstanden habe. Falls ich etwas falsch verstanden habe oder etwas wichtiges fehlt, dann wär ich sehr dankbar.

Das sind meine Notizen:

Die Welt als Wille und Vorstellung. Alles in der Welt unterliegt dem Willen.

Der Wille als innerer Trieb

  • Der Mensch und alle Lebewesen streben nach der Selbsterhaltung, dem Überleben (Trieb)
  • Der Wille eines Lebewesens (vor allem des Menschen) kann aber auch unterbewusst sein: Die Betrachtung oder das Tun von Dingen sind einem inneren Willen unterworfen, der bewusst oder unbewusst wahrgenommen werden kann 

bewusst:

Die bewusste selbst entschiedene Absicht Wissen und Informationen durch Bildung beispielsweise aufzunehmen

unbewusst:

Die Welt durch die eigene intuitive Beobachtung wahrzunehmen, Reize aufzunehmen 

  • In jedem Fall ist der Wille aber der Selbsterhaltung unterworfen

Die „Realität“ als subjektive Vorstellung

  • Der Mensch nimmt die Welt subjektiv wahr und schafft damit eine eigene Vorstellung der Wirklichkeit
  • Der Blick auf uns und die Welt wird von jedem Menschen individuell durch die eigene Wahrnehmung und Vorstellung gefiltert

Der Mensch handelt nicht indem er erst erkennt und dann will, sondern indem er erkennt was er will.

  • Es existiert zuerst der Wille (das Streben oder der Wille nach grundlegenden Dingen) und dann erst eine Entscheidung, die eben diesem Willen entspringt
  • Eine Entscheidung ist immer einem Willen unterworfen (Wille vor Vernunft) —> Die Vernunft unterliegt dem Willen nicht, sondern andersrum (Der Wille instrumentalisiert die Vernunft)

Das Leben ist leiden.

  • Das Leben ist leiden, weil Wille auch Mangel bedeutet
  • Grundbedürfnisse werden von uns erfüllt (zbs. etwas zu essen), jedoch haben wir neben den Grundbedürfnissen noch weitere „nebensächliche“ oder „zusätzliche“ Bedürfnisse (zbs. dass man zwar Pizza gegessen hat, aber eigentlich lieber Eis gegessen hätte)
  • Wir haben also ständig wiederkehrende zusätzliche Bedürfnisse und neue Grundbedürfnisse, die nicht alle immer gleichermaßen gestillt werden können —> ein Mangel entsteht, deswegen leiden wir

Der Mensch hat immer „grundlegende“ Sorgen, da er in die Zukunft schauen kann und nicht ausschließlich den Status Quo wahrnimmt. Er sieht also, welche Bedürfnisse oder Aufgaben er in der nahen Zukunft noch erledigen/stillen muss, die aber wie erwähnt nicht immer zu 100% erfüllt werden können.

  • Sorgen sind also ein Antrieb, weil eine abgeschlossene Aufgabe (also ein erfüllter Wille) zu Langeweile führt.
Vorstellung, Psychologie, Existenzialismus, Geisteswissenschaften, Philosophie, Vernunft, Wille, Schopenhauer
Mündliche Ethik Abitur Themen?

Ich mache mein mündliches Abitur in Ethik und dafür brauche ich noch ein paare Themen. Ich wollte mich mit der Mitleidsethik von Schopenhauer, Anthropologie und Ethik, Computerspiele (Angewandte Ethik) und Glück und Moral beschäftigen.

Dafür brauche ich dennoch noch spezifische Fragestellungen zu jedem Thema.Meine bisherigen Fragestellungen sind:

  • Was sind Kriterien für ein gelungenes Leben? (Glück und Moral)
  • Dann vielleicht für Mitleidsethik... Ist Mitleid der Mittel zum Zweck? oder Werden wir gezwungen aus Mitleid zu handeln?
  • Dann wollte ich noch irgendwas mit Computerspielen und Ethik machen ... aber mir ist bisher keine Fragestellung eingefallen was man in dieser Richtung fragen kann. Also bitte Vorschläge für eine Fragestellung hinsichtlich Computerspielen (zb. irgendwas mit FPS)
  • Und da ich noch ein viertes Thema brauche habe ich Ethik und Antropologie genommen. Aber ich habe gar keine Ahnung was man da als Frage nhemen kann. Ich dachte vielleicht irgenwas aus der Verantwortungs Ethik von Hans Jonas. Aber bitte macht Vorschläge was man für eine Frage stellen kann hinsichtlich Anthropologie in Ethik

Also was halten ihr von meinen bisherigen Fragestellungen? Und bitte schickt mir eure Vorschläge für weitere Fragestellungen über die man viel findet und viel sagen kann:)

Computerspiele, Religion, Schule, Abitur, Anthropologie, Ethik, Moral, Philosophie, mündliches abitur, Schopenhauer, Ausbildung und Studium, Philosophie und Gesellschaft
Philosophie Grundwissen im Selbststudium?

Hallo, ich beschäftige mich seit kurzer Zeit immer mehr mit moralphilosophischen Fragen, habe die entsprechenden Ideen und Philosophen aber immer nur eher kurz angeschnitten, bzw teilweise eher oberflächlich verstanden. Auch bei vielen Blogs oder Videos die sich mit den Themen befassen, habe ich leider das Gefühl dass sie das extrem oberflächlich tun, und auch nicht wirklich mit einem theoretischen Unterbau hinterlegen.

Dabei fiel mir auf, dass man zu vielen Werken, ich nenne es mal "Schlüsselkenntnisse" benötigt, und man eigentlich nicht umhin kommt, die philosophischen Hauptwerke chronologisch abzuarbeiten und sich Grundwissen anzulesen, um die dargebrachten Argumente wirklich zu verstehen.

Nun ist das kein Projekt dem ich gänzlich abgeneigt wäre, allerdings ist das schon eine ziemliche Wand die es zu bewältigen gilt, und ich habe keine Ahnung wo ich anfangen soll. Gibt es irgendwelche Seiten oder Bücher, die einem dabei Orientierung bieten, einen durch den ganzen Stoff hindurch lotsen können?

Oder kann mir jemand pauschal sagen wo ich am besten beginne und wo es dann weiter geht? Soll ich das eher chronologisch angehen und in der Antike anfangen und mich bis zur Moderne vorarbeiten? Oder soll ich eher einzelne Philosophen isoliert betrachten und die Werke auf die diese verweisen? Vielleicht studiert ja sogar jemand Philosophie und kann mir erklären, wie das Hochschulstudium da gegliedert ist?

Wie gesagt, die Moralphilosophie liegt mir eigentlich am meisten am Herzen, aber ich kann es auch gerne breiter fächern wenn nötig.

Studium, Schule, Ethik, Kant, Moral, Nietzsche, Philosophie, Rand, Schopenhauer
Schopenhauer: Es gibt keine Willensfreiheit - ist der Mensch verantwortlich?

Schopenhauer sagt ja, dass es keine Willensfreiheit gibt. Mit der Begründung, alles was ein Motiv hat (und jeder Wille muss eines haben), geschieht mit Notwendigkeit. Und was mit Notwendigkeit geschieht, ist nicht frei. So, nun geht es darum, ob ein Mensch verantwortlich ist. Normalerweise würde ich nun sagen, dass ein Mensch nicht verantwortlich für seine Taten sein kann, da er gar nicht anders handeln konnte. Denn er handelte nach seinem Willen, der gebildet wurde aus Motiv und dem angeborenen und unveränderlichen Charakter. Somit kann er ja auch nichts für seinen Charakter. Für das Motiv, das nicht aus seinem Selbtbewusstsein entspringt, ja noch weniger. Nun sagt er aber in etwa: "Die Unveränderlichkeit des Charakters ist die Voraussetzung für Verantwortung, denn der Mensch muss seinen Charakter kennenlernen." Die kennengelernte Charakter sei der empirische Charakter und der das Gewissen. Wie habe ich das nun zu verstehen? Inwiefern hat der Mensch nun doch Verantwortung für seine Taten? Soll er seinen Charakter erkunden und somit Situationen umgehen, in denen sein Charakter, was er aus Erfahrung gelernt hat, schlecht handeln würde? Ist das denn möglich? Das hat doch der Mensch nicht zu bestimmen, sondern das Motiv und der Charakter? Irgendwas lässt sich da von mir nicht begreifen...

Philosophie, Verantwortung, Wille, Schopenhauer, Willensfreiheit
Schopenhauer: Willensfreiheit

Hallo :) Ich versuche gerade Schopenhauers "Preisschrift über die Freiheit des Willens" nachzuvollziehen. Es ist Freitagabend, was gibt's Schöneres? ;) Nun gut, ich glaube, dass ich soweit alles fassen kann, bis auf den endgültigen Schluss. Ganz kurz und knapp zusammengefasst, was ich verstehe:

Schopenhauer sagt, es gibt keine Willensfreiheit, da es festgelegte Gründe für den Willen außerhalb des Selbstbewusstseins in der Welt der Objekte gibt. Diese allerdings nimmt der Mensch nicht bewusst wahr, weshalb er unerschütterlich in dem Glauben lebt, sein Wille wäre frei.

Doch das ist ja nicht das Ende seiner Ausführungen. Er spricht dann noch davon, dass die Freiheit im Handeln nicht anzutreffen ist, und sie deshalb im Sein liegen muss ("... im Esse allein liegt die Freiheit; aber aus ihm und den Motiven folgt das Operari mit Notwendigkeit und an dem was wir thun, erkennen wir was wir sind."). Vielleicht liegt mein Problem einfach darin, das ich nicht verstehen, was er genau mit dem "Sein" meint. Alles? Die Welt? Die Natur? Gott? Heißt es dann, dass meinetwegen die Natur (die Idee?) an sich frei ist? Könnt ihr mir das evtl. leichter verständlich formulieren? Ich möchte den Schluss von Schopenhauer nachvollziehen können: "Die Freiheit ist also durch meine Darstellung nicht aufgehoben, sondern bloß hinausgerückt [...] in eine höhere, aber unserer Erkenntnis nicht so leich zugängliche Region: d.h. sie ist transzendental." Soll das einfach nur bedeuten, dass es schon die Freiheit irgendwo gibt, wir sie nur nicht begreifen können? Ist das der Schluss?

Philosophie, Determinismus, Schopenhauer, Willensfreiheit

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