Was versteht ihr unter "toxischer Männlichkeit"?

Ergebnis veralteter geschlechtsspezifischer Rollenbilder 48%
feministischer Kampfbegriff um alle Männer abzuwerten 29%
was anderes: ... 24%

21 Stimmen

5 Antworten

was anderes: ...

Ich habe so meine liebe Mühe mit inflationär verwendeten Begriffen, wie "Narzisst" oder "toxisch". Toxische Begriffe ...

Das ist dann wohl ein Mann, der sich für die Krone der Schöpfung hält, Frauen grundsätzlich herabwürdigt und meint, sie unterdrücken oder benachteiligen zu dürfen. Solche Typen findet man nicht selten an der Spitze großer Konzerne. Oder man findet sie dort, wo Ehre und Jungfräulichkeit alles ist.

Gegen Männlichkeit habe ich überhaupt nichts. Echte Männer verhalten sich Frauen gegenüber respektvoll. Deshalb ist "toxische Männlichkeit" für mich so etwas, wie Unmännlichkeit und die Abwesenheit von Stärke und Charakter sowie das Bestehen einer Profilneurose.

was anderes: ...

Eine übertriebene und unrealistische Maskulinität, die es selbst in damaligen Gesellschaften so nicht gab. Ein Andrew Tate, oder sonstige Macker-Typen, die sehr unempathisch und narzisstisch sind, sind toxisch-maskulin.

Ist in Teilen ein feministischer Kampfbegriff, andererseits berechtigt.


croissantcrepe 
Beitragsersteller
 30.09.2024, 19:29
Eine übertriebene und unrealistische Maskulinität,

Stimmt. Ein (nie erreichbares) Idealbild des Mannes.

SchopinHauer  30.09.2024, 19:33
@croissantcrepe

"Der Supperreiche", der Trickbetrüger und "der Macher", sie erreichen es. Aber zu welchem Preis? Der Begriff hat Berechtigung, wird aber etwas inflationär gebraucht.

Ergebnis veralteter geschlechtsspezifischer Rollenbilder

Einen unsympathischen, arroganten und dominanten Kerl, der meint, er sei der Chef in seinem (familiären) Umfeld und alle müssten sich seinem Kommando unterwerfen.


isilang  30.09.2024, 20:03

Das wäre für mich der Inbegriff eines Patriarchen.

smartguy92  30.09.2024, 20:05
@isilang

So kann man es natürlich auch nennen. Wobei ich in einem Patriarchen nicht zwangsläufig etwas negatives sehe.

Ein Familien-Patriarch kann auch ein netter, alter Opa sein, der von seinem familiären Umfeld sehr geschätzt wird und dem daher alle ihr Vertrauen schenken.

isilang  30.09.2024, 20:08
@smartguy92

So hat jeder seine Assoziationen, nicht wahr?

Ich muss zugeben, dass der Begriff für mich negativ besetzt ist. Ich verbinde mit einem Patriarchen ein mit "harter Hand" herrschendes männliches Familienoberhaupt, gegen das man am besten nicht aufmuckt.

smartguy92  30.09.2024, 20:12
@isilang

Ja, das ist natürlich (wie bei vielen Dingen) so, dass jeder das anders interpretiert und mit anderen Sachen in Verbindung bringt.

Ich habe einen Bekannten, der von seinem alkoholabhängigen Vater in seiner Jugend im Suff ständig herumkommandiert und auch geschlagen wurde. Der sprach immer vom "alten Patriarchen". Für den war der Begriff sicher (wie bei dir) äußerst negativ assoziert.

Dann habe ich wiederum aber auch eine andere Bekannte, die ihren Vater ebenfalls als Patriarchen ihrer Herkunftsfamilie bezeichnet. Und ihr Vater soll der liebste und verständnisvollste Mensch sein, den sie kennt. Sie und alle anderen haben großen Respekt vor ihm. Für ihre Kinder (die Enkel) ist er ein toller Opa. Da ist der Begriff durchweg positiv assoziert.

Die eignene Erfahrungen spielen bei solchen Dingen immer äußerst stark mit herein!

was anderes: ...

Breitbeinig sitzen.

Tür aufhalten.


croissantcrepe 
Beitragsersteller
 30.09.2024, 19:43

Warum ist Tür aufhalten toxisch?

Gibt es nur, wenn du es zuläßt. Denn die Botschaft bestimmt doch der Empfänger.