Stellt Merz unterschwellig langsam die Weichen in Richtung einer Kooperation mit der AfD?
Mir kommt es so vor, als ob solche Interviews die Bürger langsam mental auf ein mögliches Zusammengehen von CDU u. AfD vorbereiten sollen. So als ob man sich eine Brandmauer schlicht und ergreifend nicht mehr leisten kann, wenn man das Problem in den Griff kriegen will.
Als ob die CDU das diesbezügliche Herumgeeier der Koalition ganz entschlossen nicht mehr mittragen will und kann. Viele Optionen es anderen Parteien in den Griff zu bekommen gibt es anscheinend nicht mehr.
https://x.com/_friedrichmerz/status/1833592141614092475?s=46
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6 Antworten
Hat er schonmal versucht, in dem er sagte auf Landesebene spräche für ihn nichts dagegen, aber auf Bundesebene würde er nicht mit der AfD koalieren. Gab entsprechend Gegenwind auch in seiner eigenen Partei und danach hielt er wieder die Brandmauer zur AfD hoch.
Aber ich bin mir sehr sicher er wird es erneut versuchen und "gesellschaftsfähig" machen.
Die Brandmauer wird genau solange halten wie die CDU glaubt das sie bei einer Koalition mit der Afd mehr Wähler verliert als gewinnt.
Es wird also stark darauf ankommen wie sich die Afd in nächster Zeit präsentiert und wie gut sich die CDU als nächste Regierung anstellt.
Sollte Merz in den Augen der Bevölkerung nicht sonderlich erfolgreicher als Scholz sein wird es schwer werden 2029 ohne die Afd auszukommen.
Wenn Leute wie Höcke, Weidl, Gauland und Chrupalla mal rausfliegen und durch etwas moderatere Gesellen ersetzt werden wird die Afd einen Platz wie die FPÖ einnehmen.
Wenn sie weiter auf Rechtsaußen Leute wie Höcke setzt wird sie es nie in die Bundesregierung schaffen und sich bei 10-15% einpendeln.
Merz traut sich Dinge anzusprechen, die die Bevölkerung beunruhigen. Auch wenn es dann von den woken Gutmenschen die Nazikeule um die Ohren gibt. Seit 2016 (Anis Amri) sprechen wir das Problem kurz an, um direkt danach wieder Gras drüber wachsen zu lassen und anschließend zu relativieren. Bis heute. Mannheim, Solingen, …. Was war nochmal danach?
Wir können so weiter machen, aber dann wird die AfD irgendwann die absolute Mehrheit haben. Und DAS brauchen wir nicht nochmal! In einer Demokratie muss man auch die Debatte über Migration und die Folgen zulassen, ohne gleich jeden in die rechte Ecke zu stellen, weil genau das dazu führt, dass der rechte Rand diese Probleme für sich nutzt.
Letzten Sommer schon begann Merz an der Brandmauer zu sägen - ist dann aber wieder zurückgerudert. Ich bin mir sicher, dass er damals schon die drei Landtagswahlen im Osten im Blick hatte. Merz wäre eine gemäßigte rechte Partei sicherlich sehr willkommen, um der CDU zu Mehrheiten zu verhelfen. Aber nach dem letzten Sommer war das Remigrationstreffen mit dem Neonazi Martin Sellner in Potsdam und die Affären um Krah und Bystron. Seitdem waren von der CDU keine Signale mehr Richtung AfD zu hören. Selbst die Werteunion sah für sich keine Zukunft in der CDU mehr. Die AfD ist so radikal geworden, dass eine Zusammenarbeit mit der CDU oder sonst irgendeiner anderen Partei zur Zeit undenkbar ist.
In der aktuellen Migrationsdebatte scheint es der CDU eher darum zu gehen der AfD Wind aus den Segeln zu nehmen bzw. potentielle AfD-Wähler*innen für die CDU zu gewinnen.
Das sieht man nur, wenn man es sehen will