Seid ihr Vegan? Wenn ja warum, wenn nein warum?


22.04.2025, 17:14

Gegen VeganerInnen die nicht so drauf sind wie R. Raab hab ich auch gar nix. Jeder soll tun was er will, aber mir den Veganismus aufzwingen halte ich für inakzeptabel.

Wenn er/sie/es keinen Respekt gegenüber mir an den Tag legt, habe ich auch keinen vor er/sie/es

Nein 74%
Ja 19%
Anderes 6%

31 Stimmen

15 Antworten

Nein

Ich habe vegane Ernährung für ein paar Jahre ausprobiert. Bin allerdings nicht so gut damit zurecht gekommen und deshalb zu einer vegetarischen Ernährungsweise zurückgekehrt.

Damit komme ich deutlich besser zurecht und ich fühle mich damit auch gut.

Nein

Auf keinen Fall, ich mag Fleisch ich mag Käse ich mag Eier

Ja

Ja ich lebe vegan und das seit etwas über vier Jahren. Grund dafür ist bei mir eigentlich nur der, dass ich mich an allen tierischen Produkten so maßlos überfressen habe dass ich sie seitdem nicht mehr runter bekomme und mir einfach nur schlecht wird wenn ich daran denke dass essen zu müssen.

Bin auf die einzige Veganerin in meinem kompletten direkten Umfeld aber ich missionier niemanden, Rede niemanden seine ernährungsweise schlecht oder diskutiere permanent darüber. Mein Partner lebt auch omnivor bzw mittlerweile flexitarisch, da ihm mein vegan gekochtes Essen deutlich besser schmeckt wie dasselbe Gericht mit tierischen Produkten. Daher fragt er nur seltenst nach ob ich ihm Gericht XYZ mit Fleisch/Fisch kochen kann oder ob ich ihm Produkt XYZ mitbringen kann was tierischen Ursprungs ist.

Ich lebe es einfach vor und jeder der bei mir schon vegan gegessen hat, fand das Essen einfach nur mega lecker wodurch es auch nie Diskussionen gab. Die wenigsten wissen bevor Sie hier was gegessen haben auch dass das ganze vegan ist. Wenn gefragt wird was es zu essen gibt nenne ich einfach das Gericht aber sage nicht dazu dass es vegan ist. Und die wenigsten wissen es dann auch nachdem sie es gegessen haben da eben die wenigsten wissen dass ich vegan lebe (hänge es eben nicht an die große Glocke und eigentlich wissen es auch nur meine beiden besten Freundinnen und meine Familie und das war's. Okay und meine Arbeitskollegen aber die haben es per Zufall rausbekommen und mich dann danach gefragt)


PixelSeedz  23.04.2025, 10:17

Und das soll gut sein?

Wenn Karnisten und Speziesisten nicht kritisiert werden, dann werden sie Veganismus nur als eine Ernährungsform und als eine persönliche Entscheidung wie ein Lieblings-T-Shirt sehen, und niemals was ändern. Der komplett falsche Ansatz.

HikoKuraiko  23.04.2025, 11:39
@PixelSeedz

Ja ich finde es so besser für alle anstatt ständig zu missionieren und anderen Leuten seine lebenseinstellung aufschwatzen zu wollen und diese eben zu missionieren. Da macht man sich nämlich weder Freunde noch bringt es viel. die meisten Stellen dann nämlich auf stur und dann werden wieder alle Veganer über einen Kamm geschoren weil sie einen kennen der missioniert. Wissen die meisten die sich auch nur ein bisschen damit beschäftigt haben.

PixelSeedz  23.04.2025, 11:41
@HikoKuraiko

Würdest du das auch im Vergewalter-Kontext sagen? Wenn alle vergewaltigen, außer du.

Man kann auch ehrlich sein und es freundlich rüberbringen. Aber dieses Rumlügen und die Wahrheit für sich behalten, um den Tätern nicht ungemütlich zu werden, gefällt mir nicht.

Horses4ever2025 
Beitragsersteller
 22.04.2025, 17:07

Solche VeganerInnen müsste es mehr geben.

HikoKuraiko  22.04.2025, 17:13
@Horses4ever2025

Gibt es denn das sind die meisten. der Teil der eine große Klappe hat macht weniger als 1% aller Veganer aus. Die bleiben allerdings alle mehr im Gedächtnis weil sie eben die riesen klappe haben wie die, die einfach gar nichts sagen.

Anderes

war bis vor kurzem noch vegan. Jetzt aber nur vegetarisch. War wegen den tieren natürlich vegan

Ja

Kleiner ethischer Diskurs:

Bei der Frage, ob wir jemanden für unseren Genuss töten (lassen) dürfen, gibt es nur eine richtige Antwort.

Wer das Opfer ist, das ermordet werden soll, darf im Sinne der Gerechtigkeit keine Rolle spielen.

Das, was Gewalt und Grausamkeit zu einem Verbrechen macht, ist das Leid der Opfer*. Nicht die Frage, welcher Gruppe das Opfer angehört.

Eigenschaften bzw Gruppenzugehörigkeiten wie zb Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung, Religion und auch Spezies dürfen bei der Verurteilung von Grausamkeit keine Rolle spielen. Denn das wäre eine Ungleichbehandlung, folglich ungerecht und diskriminierend.

Das Recht auf Leben haben wir allein deshalb, weil wir einen Lebenswunsch empfinden können.

Das Recht auf Unversehrtheit haben wir allein deshalb, weil wir nicht leiden wollen.

Diese Eigenschaften teilen wir Menschen gleichsam mit anderen Tieren wie zb Rindern, Schweinen, Puten, Fischen, Hühnern usw. Folglich haben sie auch die gleichen Rechte auf Leben, Unversehrtheit usw.

Eine Hierarchie, der nach manche mehr oder weniger wert wären als alle anderen, darf es nicht geben und ist auch nicht logisch begründbar. Solches Gedankengut ist wahnsinnig gefährlich, da das zu grenzenloser Gewalt an den angeblich minderwertigen führt. Siehe unzählige Beispiele in der Menschheitsgeschichte.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle Tiere sind. Homo Sapiens ist eine Tierart. Die intelligenteste Tierart als gesonderte, erhabene Lebensform zu betrachten ist völlig willkürlich. In anderen Eigenschaften sind uns andere Tiere weit überlegen. (zb Größe, Stärke, Anzahl, Sinne usw). Unsere Intelligenz ändert nichts daran, dass wir Tiere sind. Aus tierischen Zellen bestehen. Unsere Intelligenz gibt uns Verantwortung, kein Recht auf Grausamkeit.

Also JA, Fleisch und alle anderen Tierprodukte sollte man boykottieren. Wie an jedem anderen Tag auch.

*(Bei der Frage, ob eine Tat ein Verbrechen ist, spielt auch die Absicht eine entscheidende Rolle, also ob es für den eigenen Genuss/Profit passiert ist oder aus Notwehr, Unfall etc)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivismus für Tierrechte ist mein Leben

Horses4ever2025 
Beitragsersteller
 23.04.2025, 05:22

Wir nehmen jetzt an, ich fange einen Fisch der aus den Kiemen blutet. Soll ich den dann töten oder soll er qualvoll sterben wenn ich ihn zurücksetze?

PixelSeedz  23.04.2025, 10:46
@Horses4ever2025

Appeal to Extremes Fallacy
Prämisse 1: X (Die Ablehnung von Mord) ist eine vernünftige Position.
Prämisse 2: In einem extremen Sonderfall würde X (Die Ablehnung von Mord) zu einem scheinbar absurden oder schwierigen Ergebnis führen.
Konklusion: Daher ist X (Die Ablehnung von Mord) falsch oder inkonsequent.

Warum es ein logischer Fehlschluss ist:

Der extreme Einzelfall (blutender Fisch im Todeskampf) hat kaum Bezug zur Alltagsethik des Fleischessens (z. B. Massentierhaltung, Ernährung, Konsumentscheidungen). Die vegane Ethik richtet sich gegen vermeidbares Leiden und Töten, nicht gegen ethisch komplexe Ausnahmefälle (Graubereiche). Der Fisch-Fall könnte sogar ethisch vertretbar sein, ohne die vegane Position zu widerlegen, da Veganer Kontext und Nuancen durchaus berücksichtigen.