Ostdeutschland wieder ein eigenes Land?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Es wird schwer 90%
Das wäre durchaus möglich 10%

11 Antworten

Es wird schwer

Es wird zwar schwierig, aber ich würde es sehr begrüßen. Ein erster Schritt wäre die Gründung einer Ost-Fußball-Liga.


Klausemaus  10.07.2024, 07:32

Mit dem FC Dynamo Berlin & seinen Schiedsrichtern.

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Es wird schwer

Die herrschende Meinung geht davon aus, dass eine Sezession in Deutschland nicht möglich ist. Das hat das BVerfG 2016 noch einmal ausdrücklich bestätigt, als jemand ein Referendum über die Abspaltung von Bayern abhalten lassen wollte.

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Bundesstaat, kein Staatenbund. Der amerikanische Sezessionskrieg hat sich an genau dieser Frage entzündet. Während die Südstaaten der Meinung waren, dass sie aus dem Staatenbund aussteigen können, waren die Nordstaaten der Meinung, dass es sich bei den Vereinigten Staaten von Amerika um einen Staatenbund handelt, aus dem man sich eben nicht einfach verabschieden kann. Diese rechtliche Frage wurde durch den Sieg der Nordstaaten faktisch zu Gunsten der Nordstaaten entschieden. Die EU wiederum ist ein Staatenbund, aus dem man auch wieder aussteigen kann, wie Großbritannien eindrucksvoll bewiesen hat.

In Deutschland müsste also die Verfassung geändert werden, um eine solche Abspaltung durchzuführen. Es ist nicht auszuschließen, dass das auch einmal passiert. Aber zumindest aktuell nicht absehbar.

Es gibt zwar Bestrebungen, Teilgebiete aus Deutschland herauszulösen. Das sind aber verschwindend geringe Minderheiten. Auch in Ostdeutschland besteht da kein Interesse. Einerseits, weil sie von der Wirtschaftskraft der alten Bundesländer durchaus profitieren (auch wenn dieses Ungleichgewicht auch negative Auswirkungen auf die neuen Bundesländer hat). Was "reiche" Bundesländer sind und was "arme", siehst du auf dieser Karte des Länderfinanzausgleichs. Aber auch wenn 47 % der Ostdeutschen sich 2019 zuerst als Ostdeutsche und erst dann als Bundesbürger sahen (West: 71 %), wünschten sich nur 10 % der ostdeutschen Bevölkerung die DDR zurück (West: 3 %). Die starke Identifikation mit "dem Osten" ist eher auf gefühlte und tatsächliche Unterschiede zurückzuführen, die das Gefühl erzeugen, als Ostdeutsche "in einem Boot" zu sitzen. Aber die Wiedervereinigung der beiden deutschen Länder an sich hat eine ungebrochen hohe Akzeptanz in der Bevölkerung und Ostdeutsche sind häufiger stolz darauf Deutsche zu sein (eher ja/ja: 75 %), als Westdeutsche (eher ja/ja: 69 %).

Es wäre also theoretisch denkbar, aber wird so in absehbarer Zeit nicht passieren.

Mein persönlicher Tipp: WENN es einmal zu einer solchen Abspaltung kommen sollte, wird Berlin da vermutlich nicht (vermutlich nicht einmal teilweise) mit zum neuen Gebiet gehören. Das wird vermutlich eher dankend zurückgelassen ;-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – berufsmäßiger Jurist
Schade 😒 ich will meine DDR zurück...

Laut Deinen anderen Fragen hast Du die "gute alte DDR" gar nicht erlebt. Und in der Schule warst Du auch krank, als das Thema in Geschichte behandelt wurde.


DerPsychologe02 
Beitragsersteller
 10.07.2024, 07:58

Die DDR ist die Lösung für all unsere Probleme...

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tinalisatina  10.07.2024, 08:34
@DerPsychologe02
und keine Flüchtlinge.

Ah, daher weht der Wind.

Aber dann musst du natürlich auch ohne Bananen, vernünftige Autos, freies Internet etc. auskommen. Dafür darfst du aber oft Fähnchen schwenken und nur ins "befreundete Ausland" reisen.

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Es wird schwer

Da es 5 getrennte Bundesländer sind, wäre es schwierig, aber.mögliich.


Regelblutung007  09.07.2024, 17:48

Und was wird aus West Berlin!?

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swisstime  09.07.2024, 17:51
@Regelblutung007

Die machen da nicht mit. Nehme ich mal an. Wenn sie wollen, könnten sie aber auch raus, gleiches Recht für alle. Die Rechte der Alliierten gelten da nicht mehr seit der Deutschen Einheit.

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Das geht nicht. Es ist kein Szenario in unserer Verfassung dafür vorgesehen. Mal ganz davon abgesehen, dass Ostdeutschland, nach einem Austritt aus der Bundesrepublik, wirtschaftlich überhaupt nicht überlebensfähig wäre. Das waren sie zu DDR Zeiten schon nicht und in der heutigen, globalisierten Welt, wären sie es schon gleich gar nicht. Sogar der Zugang zum EU-Binnenmarkt, bliebe ihnen verwehrt, denn viele EU-Länder sind strikt gegen jede separatistische Bestrebung und würden hier ihr Veto einlegen.


DerPsychologe02 
Beitragsersteller
 06.07.2024, 18:13

Schade 😒 ich will meine DDR zurück...

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JessyFfm  06.07.2024, 18:15
@DerPsychologe02

Vielleicht solltest du mal mit Leuten reden, die in diesem Unrechtsstaat gelitten haben.

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JessyFfm  06.07.2024, 18:18
@DerPsychologe02

So toll kann es nicht gewesen sein, sonst hätte es weder den Aufstand am 17. Juni 1953 gegeben, noch die Bürgerrechtsbewegung und die Montagsdemonstrationen 1989, die das Ende der DDR eingeläutet haben.

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JessyFfm  06.07.2024, 18:20
@DerPsychologe02

Entweder bist du ein Troll oder einfach nur politisch und historisch ungebildet. Ich hoffe für dich Ersteres.

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DerPsychologe02 
Beitragsersteller
 06.07.2024, 18:22
@JessyFfm

Nur wenn man die Wahrheit ausspricht, ist man direkt ein Troll 🤦‍♂️

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AnitaAn  06.07.2024, 20:12
@DerPsychologe02

Wenn dein Opa noch lebt, frage ich mich, wie lange du "deine DDR" überhaupt miterlebt hast. Wie alt warst du denn 1989?

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PixelManuel  10.07.2024, 07:22
@DerPsychologe02

Mach mal eine Führung im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen mit und lass dir mal berichten, wie es in der DDR ablief.

Deinen Opa kannst du direkt mitnehmen.

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Glasbernd  06.07.2024, 19:12

Die Bundesrepublik ist ein freiwilliger Zusammenschluss der einzelnen Länder. So gesehen ist es nicht gänzlich unmöglich. Kaufmännisch hat damals die Treuhand eine doch gut funktionierende Wirtschaft an viele Westbetriebe verscherbelt. Dadurch konnten die Unternehmen gutes Geld verdienen, Steuern zahlen und letztendlich die Umstrukturierung der DDR finanzieren. Politisch wird es schwieriger. Mit dem jetzigen System sind viele unzufrieden und wegen dem alten System ist die Bevölkerung auf die Straße gegangen. Ob international eine neue DDR überhaupt Fuss fassen könnnte mag ich bezweifeln. Wirtschaftlich ziemlich Isoliert, keine EU und wenig hochprofitale Unternehmen die einen Staatsapparat finanzieren könnten. Ich habe damals live die Grenzöffnung von bayrischer Seite miterlebt. Es wurden damals viele leere Versprechen gemacht. Andererseits waren aber auch völlig überzogene Vorstellungen. Ehrlich gesagt, war nicht alles schlecht, aber vieles nicht finanzierbar. Nachdem Zusammenbruch der UdSSR und damit dem Wegfall der massiven finanziellen Unterstützung blieb nur eine Art Scherbenhaufen zurück. Der Osten konnte nicht mehr in gewohnter Weise unterstützen und der Westen hat diese Aufgabe hoffnungslos unterschätzt. Es mag manchmal gut für die Psyche sein in Erinnerungen zu schwelgen, aber die Realität holt einen immer wieder ein. Ich Glaube, die Vergangenheit nicht gänzlich zu vergessen, die jetzige Situation annehmen und aktiv die Zukunft mitgestalten ist für uns alle der beste Weg.

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