Ist es Zeit für einen Papst aus Afrika oder Asien?
"Qualifiziert" oder "kompetent" sind viele Kandidaten. Aber warum muss es wieder ein Europäer oder gar ein Italiener werden? Kann die katholische Kirche nicht mal durch Jemanden aus dem globalen Süden repräsentiert werden? Franziskus kam zwar aus Argentinien, hatte aber italienische Vorfahren.
Laut Buchmachern hat Pietro Paolin (Italien) wohl die besten Chancen nächster Papst zu werden, dahinter folgen jedoch Luis Antonio Tagle (Philippinen) und u. a. Peter Turkson (Ghana).
18 Stimmen
11 Antworten
Gut, dass es da das Konklave gibt.
Ob es ein Europäer, einer aus einem anderen Kontinent, einer mit einer anderen Hautfarbe oder jemand mit einem anderen Geschlecht wird, ist egal - die Wahl entscheidet. (mir ist klar, dass es im Moment keine Frau wird - was wäre aber mit einem FTM?).
Der / die Gewählte muss sich ohnehin mit den spezifischen kirchlichen Fragestellungen auseinandersetzen, also ist die Entscheidungsfreiheit begrenzt. Aus welchem Land oder welcher Kultur er stammt, ist nebensächlich.
Daher: es möge der gewinnen, der am besten passt.
Wenn man die europäische Kirche aufgeben will, dann entscheidet man sich für den Ghanaer: Aus europäischer Sicht ist der Mann ist reaktionär ohne Ende.
Man sollte es meiner Ansicht vielleicht nochmal mit einer Kompromiss versuchen, jemand der beide Seiten nicht allzu vor den Kopf stösst, gerade weil die Welt mal wieder so im Umbruch ist.
Aber es ist auch klar, dass die Zukunft der römischen Kirche nicht Europa liegt, sondern im Süden.
Ich bin für einen waschechten Amerikaner als Papst

Kann die katholische Kirche nicht mal durch Jemanden aus dem globalen Süden repräsentiert werden?
Das Problem ist dass diese Kandidaten alle meist erkonservativ sind - oder europäische Vorfahren haben, was dir - warum auch immer - ebenfalls missfällt..
Man muss anerkennen, dass das Christentum in Südamerika oder in Teilen Afrikas stärker wächst, während es in Europa rückläufig ist.
Aus diesem Grund wurde auch Papst Franziskus als Argentinier damals berufen.
Allerdings steht die Kirche auch für Werteerhalt und es hätte sicherlich bessere Zeiten gegeben, in denen man so einen progressiven Schritt hätte wagen können. Aktuell scheinen wir in Zeiten großen Umbrüche zu leben. Die "Pax Amerikana" wird gerade abgebaut, rechte Politik ist auf dem Vormarsch, große Migrationswellen sorgen für gefühlte Unsicherheit und Irritation, bestehende Werte werden in Frage gestellt, usw.
Das ist vielleicht gerade eher eine Zeit, in der man Stabilität und altbekanntes eher zu schätzen weiß, als weitere Umbrüche.
Aber der Papst hat ja neben seiner fachlichen Eignung und Kompetenz vor allem auch eine symbolische Funktion.
In Italien kommen bis heute noch Rettungsboote mit Flüchtlingen aus Afrika an. Welche Signalwirkung hätte es, wenn der oberste Bischof Roms und damit Papst, ebenfalls ein Afrikaner wird?
Bitte nicht falsch verstehen. Ich wäre sogar dafür, dass so ein Schritt einmal gemacht wird. Ich glaube nur das die aktuelle Zeit und Stimmung zu fragil dafür ist und es rechten Bewegungen leider weiter auftrieb geben könnte.
Mag sein, aber die Rechten haben ja vor allem die Befürchtung, mit den Booten komme die Islamisierung, und da würde ein afrikanischer Papst, der ganz unzweifelhaft katholisch ist, eher eine andere Tendenz aufzeigen.
progressiven Schritt
Was soll daran progressiv sein?
Ein Katholik ist ein gläubiger Mensch, der der Organisation der katholischen Kirche, dem Vatikan dient oder dienen soll.
Werteerhalt würde bedeuten, einen Mann aus den konservativen Kirchen Afrikas zu berufen.