"Fast so wichtig wie der Schulabschluss!" - Ist das ironisch gemeint, wenn ein Lehrer sowas über den Führerschein sagt?!

Ja 50%
Nein 50%

8 Stimmen

4 Antworten

Nein

Hallo,

sicherlich ist das überspitzt dargestellt, aber es enthält dennoch einen wahren Kern. Unabhängig davon, dass ein Führerschein im Arbeitsleben häufig eine wichtige Rolle spielt, worauf hier ja schon hingewiesen wurde, tut er das auch privat, sofern man nicht völlig alleine lebt. Und ich möchte vorweg schicken, dass ich im Folgenden nur von solchen Fällen rede, die sich sowohl einen Führerschein als auch ein Auto leisten könnten. Wenn sich jemand keinen Führerschein leisten kann, sieht die Situation natürlich anders aus.

Jedenfalls kenne ich in meinem Umkreis mehrere Fälle, in denen in einer Partnerschaft einer der beiden Partner keinen Führerschein besitzt, und das, obwohl alle diese Leute immer behauptet haben, dass sie ja bald den Führerschein machen würden. Jetzt, etliche Jahre später, haben sie immer noch keinen Führerschein (eine dieser Personen hat selbst zugegeben, dass sie „zu faul“ dafür ist).

Das Problem ist: Diese Menschen wälzen einfach alles, wozu man einen Führerschein gut brauchen kann, auf den Partner mit Führerschein ab – und werden so schlicht immer wieder zu einer Belastung für ihr privates Umfeld, indem sie (mitunter mit absolut kaltschnäuziger Selbstverständlichkeit) über die Zeit von anderen verfügen.

Ständig kommt die Behauptung: „Ich komme doch mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln gut klar.“ Das ist aber nur solange richtig, solange es ausschließlich um sie selbst geht. Muss jedoch der Nachwuchs zu einem weiter entfernt gelegenen Arzt, muss das der Partner mit Führerschein regeln (der ein einem Fall dafür extra von der Arbeit nachhause geholt wurde), schon mittelgroße Einkäufe muss der Partner mit Führerschein regeln (oft nach einem kompletten Arbeitstag), und überhaupt alles, bei dem eine weitere Entfernung überbrückt werden muss, muss der Partner mit Führerschein regeln (oder auch schon mal die Schwiegereltern mit Führerschein, die 15 Kilometer entfernt wohnen) – und die arbeiten alle Vollzeit.

Versteh mich nicht falsch: Selbstverständlich trägt man in einer Partnerschaft oder einer Familie gegenseitige Verantwortung füreinander. Nur sehen diese Menschen ohne Führerschein nicht ein, dass sie vieles auf den Partner mit Führerschein abwälzen, was sie sehr gut selbst tun könnten, wenn sie einen Führerschein hätten. Sie wollen einfach nicht einsehen, dass sie mit ihrem Verhalten dadurch immer wieder auf kurz oder lang und unnötigerweise über die Zeit und die Ressourcen von anderen verfügen.

Fazit

Dein Lehrer hat schon recht: In der heutigen Zeit ist der Führerschein immens wichtig, im Arbeitsleben wie privat, solange man nicht völlig auf sich alleine gestellt lebt und nur Verantwortung für sich selbst trägt.

Gruß, BerchGerch

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ironisch weiß ich nicht. Aber überspitzt. Ein Fahrlehrer ich kenne einige kann sich auch gar nicht vorstellen wie es ohne Auto ist.

Ich lebe freiwillig seit mittlerweile 10 Jahren ohne Auto nachdem ich als jugendlicher feststellen muste dass ich es eigentlich nur für unnötige Fahrten benutzt habe. Daher würde ich der Aussage privat widersprechen.

Gesmtgesellschaftlich sieht das anders aus es gibt viele Berufe bei denen ein Auto benötigt wird oder stark von Vorteil ist. Unter denen wäre man mindestens eingeschränkt oder sogar ausgeschlossen.

In dem Punkt hat er also ein wenig Recht. Es ist also wie immer Deutungssache. Ich habe dennoch mal für ja gestimmt da für mich das Auto keinerlei wichtigen Stellenwert hat und ja ich habe einen Führerschein. (Nicht nur B).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Nein

Ein Führerschein kann durchaus eine relevante Rolle im Arbeitsleben spielen. Sogar in Bereichen, wo man es gar nicht vermuten würde. Bei einem früheren Arbeitgeber von mir war der zum Beispiel zentral wichtig für die Sozialpädagog*innen, weil in deren Aufgabenbereich Tätigkeiten fielen, für die sie das Dienstauto dieses Arbeitgebers regelmäßig fahren müssen! Bewerber*innen ohne Führerschein wären da eine deutliche "Bremse" für das relativ kleine Team gewesen, weil diese nie allein dann eingesetzt hätten werden können, wenn diese Tätigkeiten anstanden...

Von daher, ja, doch, man sollte die Relevanz des Führerscheins nicht unterschätzen für das Arbeitsleben später. Ein eigener PKW ist nicht so wichtig. Aber die offizielle Erlaubnis, ein Auto bewegen zu dürfen, die ist schon ein sehr sinnvoller "Baustein" im Lebenslauf!

Ja

Nichts ist wirklich wichtig im Leben. Nicht mal das Leben.