Warum ist die deutsche Boxschule so limitiert?

Wenn ich mir berühmte Boxer, die hauptsächlich die deutsche Boxschule genossen haben, so ansehe, dann fehlt mir einiges auf: Und zwar wird sehr auf die Doppeldeckung, gerade Schläge zum Kopf und manchmal vielleicht auch Beinarbeit geachtet, währed die Oberkörperbewegungen, Körpertreffer, Hacken, etc. eher in den Hintergrund geraten.

Gute Beispiele sind diesbezüglich Axel Schulz, Marco Huck, Manuel Charr, Felix Sturm, (früher) Wladimir Klitschko, Luan Krasniqi oder Robin Krasniqi. Häufig konnte ich beobachten, wie sie passiv sich hinter einer Doppeldeckung verschanzen, aufrecht da stehen, warten bis der Gegner seine Offensive beendet und antworten dann meistens mit ausschließlich Geraden zum Kopf. Bei z. B. amerikanischen Boxern sieht man viel häufiger Meidbewegungen mit dem Oberkörper oder dem Kopf, variablere Beinarbeit, mehr Hacken, mehr Nahkampf, mehr Körperarbeit, etc.

Besuche selbst seit ca. 1,5 Jahren einen deutschen Boxclub und meine Beobachtungen werden nur bestätigt. So wird mir im Sparring immer gesagt, ich soll gerade schlagen und gerade stehen (nicht ducken), obwohl ich für meine Gewichtsklasse ein kleiner Boxer bin, eigentlich mehr in den Nahkampf müsste, mehr Hacken (insbesondere zum Körper schlagen) müsste und vielleicht sogar mehr auf die Pendelbewegungen als auf Doppeldeckung angewiesen bin (siehe Joe Frazier).

Gibt es einen historischen Grund warum die deutsche Boxschule so limitiert ist und nur auf dem einen Stil (der eher für größere Boxer gedacht ist) so pocht?

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