Experimental- oder Theoretischer Physiker?

Für mich steht fest - ich möchte Physiker werden. Ich bin aktuell in der Entscheidung eine Bachelorarbeitsstelle festzulegen. Dabei muss ich mich entscheiden zwischen einer Arbeitsgruppe aus der Experimentaphysik oder einer aus der Theoretischen. Das Problem beides spricht mich gleichermaßen an (Bachelorarbeitsthemen). Vielleicht hilft es zu wissen, dass ich in den Modulen der theoretischen Physik die besseren Noten habe und schon ganz gerne Mathematik betreibe. In den Experimentalphysikmodulen war ich schon schlechter, aber muss das denn bedeuten, dass das bei der Bachelorarbeit Probleme macht? Falls Programmieren ein Thema sein sollte: Ich kann mit Python Daten analysieren, plotten und DGLs lösen. Ob das gut genug ist, weiß ich nicht. Beim Experimentieren im Praktikum hatte ich schon ein paar Male, wo etwas nicht ganz glatt lief. Ich befürchte, dass ich zwei linke Hände habe. Aber das soll jetzt auch nicht heißen, dass ich nie und nimmer Experimente durchführen möchte. Ich werte lieber aus und lass andere experimentieren bzw. schreibe die theoretischen Grundlagen. Das deutet für mich jetzt eher auf Theoretische Physik hin, aber der Platz in der experimentalphysikalischen Arbeitsgruppe erlaubt es mir mal richtig ordentliche Messungen in Hochleistungslaboren durchzuführen. Die im Rahmen des Praktikums waren da nur eine Beta-Version, wenn man so will. Also fassen wir's kurz, ich bin hin und hergerissen. Ich möchte gerne von euch die Erfahrungen mit der theoretischen und/oder experimentellen Physik erfragen und, was ihr mir auf Basis meiner Worte und eurer Erfahrungen raten würdet.

Studium, Schule, Mathematik, Wissenschaft, Bachelorarbeit, Physik, Universität, Ausbildung und Studium
Endet eigentlich jede logische Warum-Frage-Kette (mit wahrheitsgemäßen Antworten) mit Fragen, auf die kein Mensch eine Antwort weiß?

Ein Beispiel.

"Warum bist du hungrig?" "Weil ich heute morgen nichts gegessen habe".

"Und warum hast du heute morgen nichts gegessen?" "Weil ich nicht wollte".

"Und warum wolltest du heute morgen nichts essen?" - und schon wird es für manch einen Menschen schwierig sein, eine wahrheitsgemäße Antwort auf diese Frage zu finden.

Ist es mit jeder Tatsache so? Kann jede Tatsache Warum-Frage(n) aufwerfen, und die wahrheitsgemäßen Antworten (die demnach ja auch Tatsachen sind) andere Warum-Frage(n) aufwerfen, die wahrheitsgemäßen Antworten darauf dritte Warum-Frage(n) aufwerfen usw., sodass man am Ende unweigerlich an eine Frage stößt, auf die niemand auf der Welt eine Antwort weiß?

Oder gibt es Tatsachen mit einem nur endlichen Warum-Frage-Kettenpotential, sodass es eine letzte wahrheitsgemäße Antwort gibt, die keine weiteren Warum-Fragen aufwerfen kann?

Und schon auf die initiale Frage "Warum bist du hungrig?" hätte der Hungrige eigentlich auch eine andere, fundiertere, wissenschaftlich begründetere wahrheitsgemäße Antwort geben können (die aus der Sicht der Wissenschaft erklärt, wie das Hungergefühl in diesem Fall entstanden war).

Zeigt dieses Beispiel eigentlich, dass eine wahrheitsgemäße Antwort auf eine Warum-Frage, streng genommen, nie vollständig sein kann? Oder liege ich falsch?

Mich würden Beispiele interessieren.

Wissenschaft, Logik, Wahrnehmung

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