Eltern geschieden/getrennt - Familie kaputt - Mutter saugt, Vater blockt - wohin an Weihnachten?

So ich rede jetzt doch mal Tacheles. Habe ein paar Umfragen gestartet, da ich mich ja ständig frage, ob ich das Problem bin..
Alle Jahre wieder trommelt es hierzulande fröhlich aus allen Medienkanälen und den Mündern meiner Freunde und Bekannten "Und, was machst du dieses Jahr an Weihnachten?" "Weihnachten, das Fest der Familie". Und ich wünsche mir das auch. Ja, ich möchte gerne - wie ich es bei meinen Freundinnen jahrelang gesehen habe - auch schon 1 Monat vorher wissen, hey, am Heiligabend bin ich dort, am 25.12. hier, am 26.12. dort, es wird ein schönes Fest.
Meine Realität ist aber diese: Die Eltern sind lange getrennt/geschieden, mein Vater hat vor ca. 12 Jahren eine neue Frau geheiratet, und ist jedes Jahr ganz selbstverständlich bei ihren Eltern und bei seinen Eltern. Die machen es sich gemütlich mit Essen und Deko. Ich wurde ab und zu mal eingeladen von ihm, kann mich also an 2-3 Weihnachten "bei ihm" erinnern. Ansonsten hat er mich zu Oma und Opa mitgenommen, Opa ist dann 2012 gestorben und Oma nun dieses Jahr.
Meine Mutter hat es leider "nicht geschafft", einen neuen Mann kennenzulernen, hat stattdessen über die Jahre zunehmend mit meinem aufsässigen älteren Bruder zu kämpfen gehabt. Der hat nach Depressionen, Drogen, Alkohol, Arbeits- und Obdachlosigkeit und Verwahrlosung bei ihr mittlerweile eine On-Off-Beziehung mit der Psychiatrie. Meine Mutter erwartet mich an Weihnachten bei ihr, plant aber nichts und so habe ich die Orga dann kurz vorher endlich angesprochen. Sie wollte immer Weihnachten als Familie feiern, da herrscht eher Druck und wer nicht mitmacht, "hat sie nicht lieb". Sie hatte sich früher auch immer Mühe gegeben und es für uns schön gemacht, aber mein Bruder hat dann boykottiert. "Um des lieben Friedens willen" durfte ich mich nicht aufregen, erst recht nicht über die ganzen Jahre, in denen er zunehmend gefräßig und ungepflegt am Baum saß. Ich habe ihr vor 4-5 Jahren gesagt, dass ich Xmas nur noch ohne ihn feiern will, das akzeptiert sie nur so halb. Ich spüre also zunehmend diese Hoffnungslosigkeit und wie alles auseinander fällt. Insbesondere, wenn halt die verdammte Weihnachtszeit anrückt. Und da ich leider auch Probleme habe, eine Beziehung mit eigener Familie hinzubekommen, bin ich an Weihnachten de facto alleine, wenn ich nicht entweder zu meiner Mutter fahre, mir ihre emotionale Aussaugerei gefallen lasse (sie textet mich dann zu, kocht schlechtes Essen und sucht dafür noch Bestätigung, erfindet tausend Ausreden, warum die Wohnung um sie herum zunehmend vermüllt - will sich da aber auch nirgends helfen lassen) oder meinen Schmerz darüber runterschlucke, dass mein Vater - der von all der Misere bei meiner Mutter weiß und wie sehr mich das belastet - sich nicht meldet und mich nicht einlädt, im Gegenteil noch vor meiner Nase lockerflockig von seinen Plänen redet. Als ich die 2-3 Mal bei ihm war, war Mama dann übrigens noch neidisch und mein Vater reagiert auf meine Frage, warum er mich nicht einlädt, abweisend.

Familie, Freundschaft, Weihnachten, Psychologie, Liebe und Beziehung

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