Warum ist die deutsche Boxschule so limitiert?

Wenn ich mir berühmte Boxer, die hauptsächlich die deutsche Boxschule genossen haben, so ansehe, dann fehlt mir einiges auf: Und zwar wird sehr auf die Doppeldeckung, gerade Schläge zum Kopf und manchmal vielleicht auch Beinarbeit geachtet, währed die Oberkörperbewegungen, Körpertreffer, Hacken, etc. eher in den Hintergrund geraten.

Gute Beispiele sind diesbezüglich Axel Schulz, Marco Huck, Manuel Charr, Felix Sturm, (früher) Wladimir Klitschko, Luan Krasniqi oder Robin Krasniqi. Häufig konnte ich beobachten, wie sie passiv sich hinter einer Doppeldeckung verschanzen, aufrecht da stehen, warten bis der Gegner seine Offensive beendet und antworten dann meistens mit ausschließlich Geraden zum Kopf. Bei z. B. amerikanischen Boxern sieht man viel häufiger Meidbewegungen mit dem Oberkörper oder dem Kopf, variablere Beinarbeit, mehr Hacken, mehr Nahkampf, mehr Körperarbeit, etc.

Besuche selbst seit ca. 1,5 Jahren einen deutschen Boxclub und meine Beobachtungen werden nur bestätigt. So wird mir im Sparring immer gesagt, ich soll gerade schlagen und gerade stehen (nicht ducken), obwohl ich für meine Gewichtsklasse ein kleiner Boxer bin, eigentlich mehr in den Nahkampf müsste, mehr Hacken (insbesondere zum Körper schlagen) müsste und vielleicht sogar mehr auf die Pendelbewegungen als auf Doppeldeckung angewiesen bin (siehe Joe Frazier).

Gibt es einen historischen Grund warum die deutsche Boxschule so limitiert ist und nur auf dem einen Stil (der eher für größere Boxer gedacht ist) so pocht?

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Schläger psychologisch besiegt?

Als ich mich in der Schule nach dem Sport umgezogen habe, hat mir ein Typ eine Klasse unter mir mit der flachen Hand von hinten leicht eine über den Kopf gewischt. Das tat nicht weh, aber ich habe mich erschrocken und empfand es als Provokation. Ich drehte mich um und stand vor ihm. Er musterte mich. Er war etwa 10 Zentimeter größer. Ich stand ohne T-Shirt vor ihm und habe damals noch nicht trainiert. Er hat sich darüber lustig gemacht, dass ich schwach sei. Da war ich so um die 13.

Er hat in den Wochen danach immer wieder ähnliche Aktionen gestartet: Mich zum Beispiel im Bus festgehalten, damit ich nicht rechtzeitig aussteigen konnte und mir dann ein Beinchen gestellt, so dass ich rausgestürzt bin.

Er hat mir vor hinten in den Po getreten, mir am Rucksack gezogen und solche Sachen. Einmal hat er mich in Gegenwart von Mädels auf meiner Klasse angerempelt. Meine Klassenkameradinnen haben gekichert. Irgendwann habe ich dann mal angefangen, mich leicht zu wehren, aber er war stärker und gemeiner und hat mich immer wieder getreten und geboxt, zum Beispiel am Oberarm und an den Knien, so dass ich blaue Flecken hatte.

Bei einem Schulfest dann sah ich den Typen mit ein paar Bier mit seinen Kumpels in einer Ecke unseres Schulhofs sitzen. Als er mich sah, zeigte er mit der Hand auf mich und sagte zu einem seiner Freunde: „Guck mal, das ist er, diese Witzfigur.“ Ich habe ihn angelächelt und gemeint: „Na, wie sieht‘s aus? Wollen wir ne Runde kickboxen?“

Er sprang auf und sagte: „Komm doch, komm doch“ und machte eine entsprechende Handwebewegung, wank mit seinen Hädne auf sich zu. Ich stand alleine vor ihm, etwa 10 Meter entfernt. Er hatte 4 oder 5 seiner Kumpels um sich herum. Er ging einen Schritt auf mich zu, dann hat ein Kumpel ihm von hinten die Hand über die Schulter gelegt und ihn festgehalten.

Ich bin einfach gegangen und danach sind wir uns nicht mehr begegnet, was auch damit zu tun hatte, dass er mir aus dem Weg ging. Das Ding ist: Ich habe damals zwar angefangen mit Kickboxen, aber niemandem davon erzählt und war erst ein paar Wochen dabei. Ich hätte wohl übel eingesteckt, wenn wir uns gekloppt hätten.

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