Habe mich nur verteidigt. Nun bin ich der Dumme. Hat es Konsequenzen?

Meine Freundin und ich waren vorletztes Wochenende auf einer Geburtstagsparty eingeladen. Ich bin 34 und meine Freundin 26. Alle haben viel getrunken, nur meine Freundin und ich trinken keinen Tropfen Alkohol.

Wir standen dann draußen und haben eine geraucht. Ein anderes Paar hatte Stress und Ärger. Meine Freundin ging zu ihrer Freundin die Stress hatte und fragte was los sei. Dann kam ihr Freund und stieß meine Freundin heftig zur Seite, dass diese stürzte.

Ich bin dann zu dem Typen gegangen und habe ihn nach hinten weg gestoßen weil er wieder auf sie zuging. Dabei stürzte er über die Bierzeltgarnitur. Er richtete sich auf und kam dann wieder aggressiv auf mich zu. Ich fragte was das solle meine Freundin einfach so heftig zu stoßen, so dass sie stürzte. Er sagte, es ginge mich nichts an und packte mich an den Kragen. Das war ein Fehler, denn ich lasse mich von niemanden anfassen.

Er stand also direkt vor mir und ich habe ihm dann mit einer Kopfnuss die Nase gebrochen. Als er mich dann nochmal angeghriffen hat, habe ich ihm mit einem gezielten Schlag den Kiefer angebrochen und er trug eine Prellung am Auge davon. Erst dann ließ er von mir ab.

Dieses sah ein Freund von ihm und der hatte mich dann auch gleich körperlich angegriffen ohne überhaupt zu wissen und zu fragen was los sein. Als er mich schlagen wollte griff ich seine Hand und habe mit einem Hebel sein Handgelenk gebrochen, aber er machte weiter und ich habe mit einem gezielten Tritt seitlich gegen sein Knie einen Anriss einer Sehne erzielt. Erst dann stürzte er und ließ ab von mir.

Nun bin ich der Blöde. Meine Freundin macht mir Vorwürfe warum ich so radikal war, obwohl ich sie nur beschützt habe. Bei ihren Freunden bin ich auch unten durch. Dabei habe ich doch gar nicht angefangen?! Die haben mich angegangen und wenn mich einer angreift überlege ich eben nicht noch lange wie ich mich nun verteidigen kann oder muss. Soll ich mich etwa schlagen lassen und gar nix tun?

Ich bin absolut kein Schlägertyp und hatte meinen letzten körperlichen Streit mit 16 oder so. Bin aber damals beim Bund im Nahkampf ausgebildet wurden und habe seid 15 Jahre Trainung in Selbstverteidigung.

Habe ich noch mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen? Mich nervt es, dass ich nun der Blöde bin bei allen.

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Habe ich richtig gehandelt (Selbstverteidigung)?

Hey ich(M18) hatte heute eine unschöne Auseinandersetzung an einer Bahnhaltestelle. Ich war mit einer Freundin unterwegs und der Zug war aufgrund einer Störung gestrandet. Nach einer Weile die ich etwas abseits von ihr stand kam ein Junge, der ungefähr in meinem Alter war und hat mich an der Schulter gepackt und wollte etwas von mir hat aber nicht gesagt was als ich gefragt habe (vermutlich von vorn herein auf Stress aus). Als er mir zu aufdringlich wurde habe ich ihn ignoriert und bin von ihm weg gegangen, da hat er angefangen mich zu verfolgen und wieder anzusprechen, ich habe eine ganze weile auf ihn eingeredet, dass er mich in Ruhe lassen soll etc. Irgendwann kam er mir körperlich zu nah, hat angefangen mich leicht anzuschubsen und eine Backpfeife angedeutet. Ich habe eine letzte Warnung gegeben, dass ich keinen Stress will und er aufhören soll an seine Bauchtasche zu greifen (weiß ja nicht was drin ist). Ich habe jetzt einige Jahre Kampfsporterfahrung und habe die richtige Distanz gehalten, aber als mir klar wurde, dass es Aussichtslos war (nein wegrennen war keine Option) und ich Gegenwehr leisten, bzw ihn unschädlich machen musste. Ich habe ihm eine gerade rechte gegeben und in der selben Bewegung einen Midkick als er im Rückwärtsgang war. Die Hand hat seitlich am Hals oder am Kiefer gelandet, der kick mit dem Fuß in die Rippen. Die Wirkung hat gereicht einige Meter Distanz zu schaffen. Danach kamen mehrere Freunde von ihm und er hat angefangen laut rumzuplärren und mich zu bedrohen von wegen „weißt du nicht mit wem du redest, ich bin Machete, ich f*ck dich... Ich töte dich bla”(denke mal das war aufplustern um nicht schwach zu wirken, es viel mir ehrlich gesagt schwer nicht darüber zu lachen) ich hab ihn weiter labern lassen und bin ans andere Ende vom Gleis, wo ich die Polizei gerufen habe. Ich und die Freundin mit der ich unterwegs war sind kurz in die nächste Bahn eingestiegen und dann sobald die Kollegen eingestiegen sind wieder raus gegangen.

Ich vermute mal, dass er unter dem Einfluss von Drogen Stand.

Danke fürs gründliche durchlesen, trotz des langen Textes!

Richtig 80%
Falsch 11%
Andere 9%
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Nehmen wir Kampfsport zu ernst?

Mal eine Frage zu eurer Einschätzung. Richtet sich vor allem an Kampfsportler SVler Kampfkünstler und alles andere was im englischen unter Martial Arts zusammengefasst wird.

Vorab, ich stelle die Frage als jemand der Kampfsport seit seinem 5. Lebensjahr betreibt, den Großteil seines Lebens aktiver Wettkampfsportler war und dem Kampfsport bereits einmal das Leben gerettet hat.

In letzter Zeit kam mir der Gedanke das wir Kampfsportler unser wunderbares Hobby eventuell zu ernst nehmen. Also es gibt viele Hobbys die man ausführen kann, aber in der Regel sind sich die meisten Menschen bewusst, dass ihre Leidenschaft für Außenstehende keine besondere Relevanz hat. Bei Kampfsportlern fällt mir immer häufiger was für eine übertriebene Relevanz sie dem Thema innerhalb der Allgemeinheit zuschreiben, so als wäre das Beherrschen einer Kampfkunst der einzige Weg durchs Leben zu gehen ohne von anderen Leuten zusammengeschlagen, ausgeraubt oder umgebracht zu werden. Und de facto kenne ich wirklich niemanden (in Deutschland) der erschlagen, erstochen oder sonst etwas wurde. Ich kenne aber massenhaft Leute die in ihrem Leben nie Kampfsport gemacht haben und mittlerweile recht alt geworden sind ohne jemals tätlich angegriffen worden zu sein. Auch meint irgendwie jeder der in seinem Dorfverein dreimal gegen einen Sandsack gehauen hat, dass er der Allgemeinheit einen Gefallen tut wenn er online andere Kampfstile nach seiner unqualifizierten Einschätzung nach in „effektiv“ und „Bullshit“ einteilt. Auf Youtube gibt es zig selbsternannte Selbstverteidigungsexperten, die mit „Big Daddy“ Mentalität darüber fantasieren, dass unfähige Kampfsportlehrer durch ihre Fahrlässigkeit zum frühzeitigen Ableben ihrer Schüler beitragen, was wenn wir mal ehrlich sind einfach nicht passieren wird. Solche Sachen eben.

Also ein tolles Hobby ist es zweifelsohne, das den angenehmen Nebeneffekt mit sich bringt das man sich im sehr unwahrscheinlichen Fall eines Angriffs verteidigen kann. Aber ist es wirklich eine Fähigkeit von der ihr glaubt das sie ein größeres gesellschaftliches Thema ist als beispielsweise Kanufahren? Letztendlich werden uns Krankheit, Straßenverkehr und schlechte Angewohnheiten wesentlich eher umbringen als Gewalttätige Mitbürger.

Was denkt ihr?

Decken sich meine Erfahrungen mit euren?

Denkt ihr Kampfsport und Selbstverteidigung sind gesellschaftlich relevantere Themen als andere Sportarten oder Freizeitbeschäftigungen?

andere Meinung 43%
Ja, wir nehmen uns selbst zu wichtig 35%
Nein, wir nehmen uns selbst nicht zu wichtig 22%
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