Bin ich zu nett oder einfach nur dumm?

Vor einigen Tagen war meine Ex-Schwägerin mit ihrer Familie über 8 Std weg. Der Ausflug war geplant! Ihr Hund winselte irgendwann gegen Abend. Da der Schlüssel steckte, ging ich davon aus, dass sie ihrem Vater Bescheid gab, dass er mal nach ihm schaut. Es stellte sich heraus, dem war nicht so. Das Winseln wurde immer schlimmer. Also öffnete ich die Tür. Wir wohnen Haus an Haus. Er musste dringend mal und hatte übelst Durst. Der Napf war leer. Wie so oft...
Ich gab ihm erst mal was zu trinken. Dann gingen wir Gassi. Der Arme hatte extremen Durchfall. Ich ging 3x mit ihm raus, weil es ihn druckte, auch wenn ich unter starken Fußschmerzen litt, es blieb ja nichts übrig. Erreichen konnte ich sie nicht. Erst nach Mitternacht kamen sie an. Da erfuhr ich, dass der Hund schon gestern Probleme hatte. Wie kann man ihn dann am nächsten Tag über 8 Std. allein lassen? Ich verstehe es nicht.

Klar, ich hätte ihn einfach winseln lassen können, bis er die Bude vollsch... Aber ehrlich gesagt, tut mir das in der Seele weh.

Dabei fällt mir auf, dass ich das oft mache. Sobald ich Leid sehe, oder dass jemand Hilfe braucht, versuche ich zu helfen, auch wenn ich körperlich oder zeitlich nicht in der Lage bin. Ich meine ja, dem Lebewesen hilft es. Aber im Grunde übernehme ich ja deren Arbeit. Andererseits denk ich mir, dass sie sich ja diese Arbeit ohnehin nicht machen werden und das Tier oder der Mensch leidet.

Und ganz nebenbei werde ich wie eine Außenstehende behandelt, obwohl ich im Grunde deren Leben vereinfache. Ich erwarte keine direkte Gegenleistung. Aber wäre es zu viel verlangt, mit gleicher Nettigkeit behandelt zu werden? :-(

Ich fühl mich so dumm, weil ich nicht einfach wegsehen kann.

Hund, Haustiere, Angst, Selbstbewusstsein, Psychologie, Soziales, minderwertig

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