Hat der Mensch wirklich ein Gefühl für Gut und Böse?

Oftmals wird gesagt, das Gespür für Gut und Böse unterscheide uns vom Tier, das nur instinktiv handelt. Aber haben wir denn ein solches Gespür wirklich? Ich persönlich bin der Meinung, dass das alles Erziehungssache ist. Ich stelle sogar die These auf, wenn ich meinem Kind beibringe, dass Mord etwas ganz normales ist, wird es das Kind auch als normal empfinden.

Zum Beispiel Menschenzoos. Früher wurden Schwarze in Tierparks zur Schau gestellt. Heute bekommen wir da zurecht eine Gänsehaut. Früher war es für die Zuschauer so normal wie Giraffen im Zoo.

Oder noch früher in der Geschichte: Früher wurden Leute öffentlich hingerichtet, die Leichen verrotteten in der Öffentlichkeit. Keiner hat sich dran gestört.

Sklavenhandel, Völkermord, Holocaust, Scheiterhaufen, Inquisition, usw. Wenn ich mir die Geschichte so anschaue, habe ich nicht das Gefühl, dass der Mensch tatsächlich ein Gespür für Gut und Böse hat, sondern dass das alles Erziehung ist.

In manchen Ländern ist zum Beispiel die Vielweiberei ganz normal, weil die Menschen dort so aufwachsen. Wir wachsen anders auf. Heute lehnen wir es ab, Kinder zu schlagen. Früher war es ganz normal und niemand hatte deshalb ein schlechtes Gewissen.

Unser Verständnis von Moral und Ethik stammt hauptsächlich aus dem Christentum. Hätte es das Christentum nicht gegeben, hätten wir heute wahrscheinlich eine ganz andere Moral.

Wie denkt ihr darüber?

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