Ungeeigneter Stiefpapa?

Hallo, ich bin seit 2 1/2 Jahren mit meiner Lebensgefährtin zusammen. Sie hat zwei Kinder (6/5/w/w) aus ihrer alten Beziehung mitgebracht. Ich muss offen und ehrlich zugeben das ich selbst nach 2 Jahren nicht vollständig mit ihren Kindern warm geworden bin. Damals wusste ich noch nicht was für Kinder auf mich zukommen… Das Problem ist, ich entwickle keine Vatergefühle da ich nicht der Zeuger bin, kann ledigtlich mit den Kindern co-existieren, weil ich damit arbeiten muss was bis dato geboten wurde. Und zwar Charakter, Verhalten. Die Kinder selbst mögen mich, haben Respekt mir gegenüber, vermissen mich manchmal wenn ich auf Arbeit bin. Vielleicht bin ich zu hart oder für Kinder ungeeignet aber das PROBLEM ist: Es stört mich das die Mädels nur wenig Gehorsamkeit gegenüber der Mutter zeigen, Sturköpfigkeit und immer den Willen durchsetzen wollen mit weinerlichen Verhalten und bockiger Art. Ständiges Gejaule. Stinkfaul sind, nicht alleine Anziehen, nicht alleine auf Toilette, nicht alleine trinken holen. Man bei Terminen immer hetzen muss weil kein Kind in die Gänge kommt. Den halben Tag Bedienung Mama in Anspruch nehmen und ich das mitansehen muss mit Puls in den Adern. Sachen werden sporadisch durch Tollpatischigkeit beschädigt obwohl das Kind wissentlich die Finger davon lassen sollte. Meine Lebensgefährtin kommt manchmal nicht dagegen an. Verwöhnt die Kinder so sehr und ich hingegen unterstütze das nicht. Sie lässt darauffolgend oft den Frust bzw. die Überlastung an mir aus und die Stimmung landet im Keller. Ich such dann die Schuld bei den Kindern und Negativität gegenüber den Kindern macht sich meinerseits breit. Mittlerweile haue ich auch gern mal auf den Tisch und lass einen Schreier los weil es extrem lästig wird und unerträglich mitanzusehen wie die Kinder sich verhalten. Ich versuche verbal Disziplin einzubringen aber genau an dem Punkt stellt sich dann meine Lebensgefährtin gegen mich. "Lass mein Kind in Ruhe!". Wenn ich mit den Kindern alleine bin verhalten sie sich wie ausgetauscht. Gehorchen, kein gezicke, Selbstständigkeit was man einem Kleinkind zumuten kann, schön miteinander spielen usw. Mich ätzt es so sehr an das ich unmengen Geld verpulvere für eine Familie, bei dem ich manchmal keine Lust mehr habe nach Hause zu kommen weil meine Nerven überstrapazieren sobald Mama mit Kinder auch Zuhause sind. Ohne Mama ertrag ich die Kinder, mit nicht. Zwischen meiner Lebensgefährtin und mir ist sonst alles wunderbar. Aber was will ich groß machen. Meine Liebe aufgeben weil die Kinder falsch erzogen werden?! Einen kompletten Vollschuss haben? Sagen das ich kein Bock mehr auf die Kinder habe weil bisher mehr Negatives wie Positives eingeprasselt ist? Ich steh bei einer Mutter an letzter Stelle. Reden, diskutieren, streiten brachte bisher nichts. Ich versuchs zu akzeptieren aber irgendwie habe ich keine Lust mehr und wende mich verzweifelt an ein Forum.

Kinder, Erziehung, Beziehung, Vater, Trennung
Stiefkinder überfordern mich - was würdet ihr tun?

Hallo.

Zu Beginn wohnten wir noch nicht zusammen und dementsprechend kannten sie mich ausschliesslich als coolen und lockeren Typen, genau so, habe ich mich oft auf sie gefreut.

Als wir dann zusammengezogen sind, fing es an schwieriger zu werden.

Irgendwann war es dann soweit, dass ich und meine Partnerin klare Worte miteinander austauschten. Der Tenor war: dass ich mich bei den Kindern mehr einbringe und ihre Regeln auch aktiv umsetze, sie aber gegenüber den Kindern auch meine Interessen versucht durchzusetzen.

So, lasst uns ein paar Jahre überspringen.

Mittlerweile sind wir aufs Land gezogen. Spätestens jetzt beginnt die richtig schwierige Zeit. Das jüngere Kind beginnt Verhaltensauffäligkeiten zu zeigen, das ältere ebenso. Während das jüngere Kind äusserst aggressiv wird, streitet, unaufhörlich weint und komplett ausrastet (wenn es sich z.B nicht direkt zudecken kann, da es die Decke mit den Füssen blockiert), gleichzeitig aber nie mit Freunden streitet oder ähnliches. Dreht das ältere sofort durch wenn es nicht seinen Willen geht, oder das Gesicht eines Mitschülers nicht gefällt.

Und doch können beide Engel sein.

Während sie die Nerven nicht mehr hat ihre eigenen Regeln, Konsequenzen etc. durchzusetzen, setze ich die ihre und schlussendlich auch meine immer wie mehr durch.

Die Mutter gibt eine Zeit durch in welcher etwas gemacht werden muss, interessiert sich aber schluessendlich nicht dafür es durchzusetzen. Ich mache es dann meistens, wohlwissend, dass ich viel Hass in Kauf nehme und werde leider öfters auch sehr laut dabei.

Es dauert meist keine Minute, bis irgendetwas passiert, was mich ärgert und ich das mitteile. Leider sind es aber auch oftmals Dinge, die mir insgeheim egal sind, ich aber weiss das es sich um eine Regel der Partnerin handelt, welche sie aufgrund fehlender Nerven nicht durchsetzt. Es geht nicht bloss um Respektlosigkeiten. Es sind auch simple Dinge, wie der Toilettensitz der nach oben geklappt ist. (mir egal, ich setze es durch und rege mich dann künstlich auf)

Umgekehrt gibt es auch solche Situationen, das muss fairerweise erwähnt werden.

Trotzdem wird es für mich immer schwieriger. Ich besuche ihre Spiele, bin bei allen Geburtstagen dabei, zahle immer mit, kaufe Dinge, gehe an jeden Elternabend (auch alleine) und Infoanlass, informiere mich über ihre beruflichen Interessen usw.

Ich bin überfordert mit der Tatsache dass die Kinder älter werden und ihren Willen durchsetzen wollen. Ich bin überfordert mich mit Dingen auseinanderzusetzen, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich bin überfordert mit der Angst als Stiefvater und Ehemann versagt zu haben und ich bin ver****t nochmal damit überfordert ein Stiefvater zu sein. Ich wäre gern mehr und gleichzeitig stört mich z.B ihre Abwesenheit nicht im geringsten.

PS: es wurden natürlich Diagnosen gestellt, Erlebnisse geteilt etc.

Kann das jemand nachfühlen, verstehen oder hat sogar ein Tipp? Antworten würden mich freuen.

Kinder, Erziehung, Eltern, Familienprobleme

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