Ist mein Sohn schwul?

Hallo! Ich (männlich, 45) bin alleinerziehender Vater eines 17-Jährigen. Die Frage, ob mein Sohn schwul sein könnte, stelle ich mir natürlich nicht erst seit heute. Er war bereits als Kind eher ruhig und sehr einfühlsam, war für Sport (vor allem Spielsportarten) überhaupt nicht zu begeistern, liebte aber dafür die Natur, das Wandern und lange Radtouren. Eine ganze Weile machte ich mir Sorgen, dass er sich zu einem Einzelgänger entwickeln würde, da er in der Grundschule kaum Freunde hatte. Als er jedoch mit 11 aufs Gymnasium kam, mutierte er zum Glück doch noch zu einem sozialen Wesen und hat drei sehr gute Freunde gefunden, die ihm bis heute zur Seite stehen - und die meinen Eigenbrötler so nehmen, wie er ist. :) Dann habe ich mich mit den Eltern der drei Jungs angefreundet und wir unterhielten uns natürlich oft über unsere Söhne. Als sie 12 wurden, kam dann auch immer öfter das Thema Mädchen auf: in wen sich der Sohn gerade verguckt hat, wann wohl der erste von ihnen eine richtige Freundin hat etc. Zu Anfang habe ich mir noch nicht viel dabei gedacht, dass ich dabei nicht mitreden konnte. Entweder interessierte sich mein Sohn eben noch nicht für Mädchen oder er hatte keine Lust, mit seinem Vater darüber zu reden. Wir haben zwar ein inniges Verhältnis, aber dass man als pubertierender Jugendlicher nicht sein gesamtes Privatleben mit seinen Eltern breittreten will, ist für mich gut nachvollziehbar. Irgendwann machte ich mir aber natürlich trotzdem Gedanken. Ich erinnere mich an eine Situation vor 3 Jahren: es gab eine große Grillparty, bei der viele Familien aus unserer Nachbarschaft eingeladen waren. Es waren einige Mädchen aus der Klasse meines Sohnes (damals 14) dabei und den ganzen Abend scharwenzelten seine Freunde um die Mädchen herum und versuchten, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen - teilweise auf ziemlich plumpe Weise. ;) Mein Sohn hielt sich abseits und unterhielt sich lieber mit einem anderen Mitschüler. Solche Momente gab es öfter und natürlich ist so etwas kein wirklicher Hinweis auf Homosexualität, aber es weckte in mir eben den Gedanken, dass es so sein könnte. Und dieser Verdacht erhärtete sich im Laufe der Jahre durch andere Sachen, die ich aber nicht alle aufzählen kann. Nun zum Konkreten: vor etwa 7 Monaten kam ein neuer Junge, P., in die Klasse meines Sohnes und stieß zu seinem Freundeskreis hinzu. Die beiden verstanden sich auf Anhieb und innerhalb eines Monats waren sie praktisch unzertrennlich. Inzwischen grinst mein Sohn jedes Mal über beide Ohren, wenn eine Nachricht oder ein Anruf von P. kommt, als wäre es das beste Ereignis des Tages. (Er hat für alle seine Kontakte individuelle Klingeltöne, daher weiß ich immer ganz gut, wer ihn gerade anruft, wenn ich es zufällig mitbekomme.) Und ich hab einfach den Eindruck, dass er P. komplett anders behandelt als seine übrigen Freunde. Ich wage zu behaupten, ich hab einen schwer verknalltenJugendlichen zuhause. :) Glaubt ihr, ich liege mit meiner Vermutung richtig?

schwul, Jugendliche, Homosexualität
Mein Onkel hat mich als Kind seltsam angefasst. Soll ich zur Therapie?

Mein Onkel und ich (M 23) hatten eine sehr innige Beziehung zueinander. Er ist jetzt kürzlich verstorben und ich hatte mit einem Kumpel ein Gespräch über ihn, nachdem das mit dem Sägewerkunfall passierte.

Er hat in meiner Kindheit häufig freiwillig auf mich aufgepasst, wenn meine Ma bis spät in die Nacht arbeitete. Er war sehr lieb und hat immer mit mir gespielt. Das sind für mich wichtige Erinnerungen. Er hat mir immer Mut zugesprochen, wenn es mal scheiße lief und mich legit bei allem unterstützt, sogar beim Klogang. Letzteres ist jetzt irgendwie weird. Da hat er halt immer meinen Pillerman gehalten. Er meinte immer, es helfe mir, damit ich nicht daneben ziele und meine Ma wütend wird. Meine Ma war halt wirklich so ne Person, die das gar nicht abkonnte. Gab hier und da noch vergleichbare Situationen, aber auch nichts Weltbewegendes.

Mein Kumpel meinte, das sei absolut kein normales Verhalten gewesen und dass ich mal darüber mit nem Psychologen reden sollte. Mein Onkel war safe kein Pedo oder so. Ist halt scheiße, dass das jetzt so zurückbleibt, nachdem er weg ist. Ich hab mich halt auch nie irgendwie belästigt gefühlt von ihm. Sollte ich sowas bei nem Arzt ansprechen? Nach dem Gespräch mit meinem Kumpel ist es mir irgendwie unangenehm, was andere, die mich kennen, dazu sagen würden.

LG

Kinder, Familie, Tod, Jugendliche, Jungs, Konflikt, Psychotherapie, Verzweiflung

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