Geht das zu weit?

Vorab: Ich bin 12 und somit selber noch ein Kind!

Hey!

Ich habe einen kleinen Bruder (1 Jahr alt, er war eigentlich ungeplant) und sehe ihn alle 2 Wochen am Wochenende (Da er von meinem Vater und meiner Stiefmutter ist und ich bei meiner Mutter wohne) und in den Ferien immer die Hälfte der Ferien (Z.B. bin ich jetzt noch 2 Wochen bei meinem Papa).
Ich liebe meinen Bruder über alles und er bedeutet mir sehr viel. Ich kümmere mich auch sehr gerne um ihn, nur wollte ich mal fragen, ob das langsam zu weit geht von meinem Vater und meiner Stiefmutter.

Ich fühle mich wie eine 2. Mutter für ihn. Aber ich erzähle erstmal:

Ich bin immer die erste (Ich habe noch 2 ältere Brüder), die gefragt wird, ob ich auf ihn aufpassen kann, und es wird immer erwartet, dass ich ja sage.
Letztens habe ich einmal nein gesagt, da ich mit meinem Schwarm geschrieben hatte. Es kam direkt die Frage: „Ist dir xy wichtiger als dein kleiner Bruder?“ Natürlich nicht aber ich wollte mal ein paar Minuten Zeit für mich haben. Resultat: Ich musste mich doch um ihn kümmern.

Er wird mir oft Morgens schon in die Hand gedrückt, mit dem Satz: „Kannst du dich nh bisschen um xy kümmern?“ - Es sind meistens dann ein paar Stunden. Letztens zb bin ich aus meinem Zimmer gekommen und er wurde mir direkt gegeben. Ich war gerade mal 10 Minuten wach und wollte mich erstmal fertig machen. Das war nicht das erste mal.

Ich werde auch oft für „Fehler“ (Man kann es nicht wirklich Fehler nennen, weil er noch viel lernen muss) angeschrien, die er sozusagen macht. Hier ein Beispiel: Wir waren gestern in einem See schwimmen, und mein Bruder ging schon mit den Füssen ins Wasser, obwohl er noch seine normalen Klamotten anhatte (Kurze Hose, Tshirt). Ich sollte ihn dann kurz rausholen, alles kein Problem. Ich nahm ihn dann an die Hand, um mit ihm aus dem Wasser zu gehen, und er setzte sich dann halb hin, sodass seine Hose an einer Stelle nass wurde. Ich musste mir dann von meinem Vater Sprüche anhören, was komplett unnötig war weil die Hose eh getrocknet ist, und weil er es auch einfach selber machen könnte in dem Moment (Er stand in dem Moment nähmlich nur rum).

Ich fühle mich auch immer verantwortlich, wenn er sich teils verletzt (weh tut) oder so.

Mir geht es generell psychisch nicht so gut und ich bin auch in Therapie, aber das belastet mich eben sehr weil ich mich einfach fühle, als wenn ich schon Mutter wäre.

Ich kümmere mich jeden Tag Stundenlang um ihn und es macht mich so müde und kraftlos.

Also geht das schon zu weit von meinem Vater und meiner Stiefmutter?

Unnötiges bitte direkt unterlassen… Danke!

Mutter, Angst, Vater, Eltern, Bruder, Familienprobleme, Geschwister
Wie kann man sich innerlich von toxischen Verwandten lösen?

Hallo !

Ich lebe seit meinem 20. Lebensjahr allein und werde bald 67 Jahre alt. Ich habe noch eine fünf Jahre ältere Schwester, einen Neffen, eine Nichte und Kontakt zum früheren Mann meiner Schwester.

Nach dem Tod unserer Eltern vor etwa 20 Jahren hatte ich den Kontakt zu meiner Schwester schon einmal abgebrochen, nachdem sie mir zwei verletzende Briefe geschrieben hatte. Ich war damals zum fünften Mal wegen Depressionen in einer Klinik. Sie schrieb mir, dass ich im Leben nichts zustande gebracht hätte, ich nicht krank, sondern egoistisch sei, die Ärzte anlügen würde, um Sozialleistungen zu erschleichen, den Bezug zur Realität völlig verloren und kein Interesse an anderen Menschen hätte und sie am A* lecken könne.

Das schreibt man einem selbstmordgefährdeten Bruder?

Ich habe ihr damals sachlich und ohne eigene Angriffe geantwortet. Mein Brief kam aber "Annahme verweigert" zurück.

Tatsache ist, dass ich im Gegensatz zu ihr Mittlere Reife habe, eine Banklehre mit Erfolg abgeschlossen und bis zu einem Banküberfall (bei dem unser Kassierer wenige Meter von mir entfernt angeschossen wurde) auch mehrere Jahre als Bankkaufmann gearbeitet habe, danach viele Jahre als Buchhalter in verschiedenen Firmen in Deutschland tätig war und mehrere REHA-Versuche machte, bevor ich schließlich 2007 zum Erwerbsminderungs-Rentner wurde.

Meine Schwester ist nach ihrer Scheidung eine langjährige lesbische Beziehung eingegangen. Als vor zwei Jahren ihre Freundin plötzlich starb, habe ich ihr eine Karte geschrieben und kondoliert. Dadurch kam der Kontakt wieder zustande.

Wir haben uns einige Male getroffen, über unsere "schöne" Kindheit gesprochen und alte Fotos angeschaut. Für mich war sie nicht immer schön, weil wir eine sehr schwierige Mutter hatten und ich auch öfter von den Eltern geschlagen wurde. Unsere Treffen waren nett, aber es war oft schwer, den Hass meiner Schwester auf alle Männer, Ausländer und linken Politiker zu ertragen (sie steht der AfD nahe).

Ich hingegen habe gute ausländische Freunde und arbeite seit über 40 Jahren ehrenamtlich in einer Gemeinschaft, die sich u.a. für die Abschaffung von Vorurteilen einsetzt.

Jetzt hat meine Schwester wieder angefangen, mich zu kritisieren. Mein früherer Schwager auf seine Weise auch. Und deren Kinder meiden mich schon seit Jahrzehnten und reagieren nicht einmal auf Genesungswünsche von mir.

Ich sagte meiner Schwester, dass ich mich nicht mehr kränken lasse, sprach ihre bösen Briefe von damals an und bat sie darum, sich davon zu distanzieren. Sie weigerte sich aber und warf mir stattdessen vor, ich würde mich ständig in eine Opferrolle begeben, eigene Fehler nicht sehen und ihr drohen.

Deshalb habe ich jetzt den Kontakt zu ihr und meinem früheren Schwager endgültig abgebrochen.

Ich fühle mich zwar befreit, bin aber auch traurig, weil ich mir eigentlich eine intakte Familie wünsche, nicht der Jüngste und auch körperlich angeschlagen bin.

Jetzt muss ich es schaffen, innerlich loszulassen. Wie kann das gelingen?

Familienprobleme, Geschwister, Schwester

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