Ich habe eigentlich schon seit der Vorschule probleme mit anderen Menschen, insbesondere des Aufbauens von Freundeskreisen. Ich hatte in der Schulklasse vielleicht einen engeren Freund, 2-3 leute mit denen ich mich gut verstand und ansonsten niemanden. Freizeittechnisch war ich oft allein, zu Geburtstagen war nur die Verwandschaft engeren Grades anwesend. Vor Klassenfahrten hat es mir stets gegraut, einmal habe ich es geschafft, mich zu drücken.
Im Ergebnis haben mich meine Eltern genötigt, zu verschiedenen Freizeitaktivitäten zu gehen. Ich habe mich dort nicht wohlgefühlt und nach gründen gesucht, nicht mehr hinzugehen. Auch sind keine Freundschaften daraus entstanden. Die Eltern machten mir stets vorwürfe wegen meines Einzelgängertums.
Nach vielen Jahren habe ich mal mit einem Psychiater über meine Entwicklung gesprochen, er sieht einen Anfangsverdacht für Autismus, jedoch sind da sehr aufwendige Diagnoseverfahren erforderlich, für die lange Wartelisten bestehen.
Heute bin ich zwar beruflich gesichert, aber dennoch privat nach wie vor Einzelgänger.
Ich empfinde es als falsch, dass mich meine Eltern zu den Aktivitäten nötigten.
Woher kommt die Logik, wenn es in der Schule nicht klappt mit Freunden, dann muss es halt in der Freizeit klappen?
Wenn ich im normalen Schwimmbad nicht schwimmen lerne bringt es nichts, mit mir ins offene Meer zu fahren.