Du findest dazu Information auf der Website des Zentralrates selber:
Am 19. Juli 1950 gründete sich in Frankfurt am Main der Zentralrat der Juden in Deutschland. Zur konstituierenden Sitzung waren Delegierte der wiedererstandenen jüdischen Gemeinden in den vier Besatzungszonen gekommen, die unter US-amerikanischer, britischer, französischer und sowjetischer Verwaltung standen. Es sollte eine Interessenvertretung während der Übergangszeit bis zur endgültigen Ausreise sein. Zu diesem Zeitpunkt lebten im Nachkriegsdeutschland rund 15 000 Juden. Zu den Überlebenden stießen in den ersten Nachkriegsjahren die Remigranten, die aus dem Exil in ihre alte Heimat zurückgekehrt waren.
https://www.zentralratderjuden.de/der-zentralrat/ueber-uns/geschichte/
1947 gab es in Westdeutschland ca. 200'000 jüdische Displaced Persons (DP). Ein Teil von ihnen waren Überlebende der Konzentrationslager, dann kamen auch jüdische Flüchtlinge aus Polen und aus Osteuropa hinzu. Vielen von ihnen waren polnische Juden, die 1940-41 von der UdSSR aus Ostpolen nach Sibirien deportiert worden waren und dort überleben konnten.
1950 waren von den 200'000 noch ca. 15'000 übrig.
Die anderen waren in andere Länder emigriert, ca. 2/3 nach Israel, viele in die USA und in andere Länder, wo sie aufgenommen werden konnten und wollten.
Das heisst: bis 1945 hatten die Deutschen alle ursprünglichen deutschen Juden von 1933 entweder vertrieben oder ermordet. Nur ca. 5000 (von ca. 600'000) konnten irgendwie im Versteck überleben. Von den Vertriebenen kamen nicht sehr viele zurück. .Erstens hatten sie oft in der Emigration ein neues Leben aufgebaut, zweitens hatten die meisten von ihnen nicht gerade gute ERinnerungen an Deutschland, an ihre Mitbürger, etc. Viele waren insbesondere davon schockiert, wie sich Nachbarn, Bekannte, Freunde in der Nazi-Zeit plötzlich in Verfolger, Ankläger, Plünderer verwandelten.
Die Deutschen, ihrerseits, taten auch nicht viel um die Emigranten zurück zu holen. Sie behielten lieber die Beute, die sie den Juden in der Nazi-Zeit weggenommen hatten.
Die jüdischen DP in Deutschland waren gerade knapp der Mordlust der Deutschen entgangen. Du wirst verstehen, dass sie auch nicht unbedingt Lust hatten, im Land der Mörder zu bleiben.
Wenn du dazu mehr erfahren willst, lies z.B. "Dies ist nicht mein Land" von Lea Fleischmann, die in Deutschland als Kind von DP aufgewachsen ist.
Also, um nun auf deine Frage zu antworten:
1950 hatten die meisten Juden in Deutschland noch keine deutscha Staatsbügerschaft, sondern einen Flüchtlingspass. Daher ist "Juden in Deutschland" wohl die richtige bezeichnung, um jene Juden, die keine Deutschen sind nicht auszuschliessen.