Zwangsgedanken loswerden alleine möglich?

5 Antworten

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Hallo IzzBemi,

in deinem Text erkennt man schnell, dass dich diese Thematik sehr beschäftigt und einen gewissen Leidensdruck bei dir auslöst.

Zwangsgedanken sind schwer zu kontrollieren, gerade wenn sie schon so lange existieren. Ob professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden sollte oder nicht liegt ganz im persönlichen Befinden. Wie hoch ist der persönliche Leidensdruck? Werde ich dadurch in meinem täglichen Leben eingeschränkt? Überwiegen die Probleme in meinem Alltag?

Ich denke du kannst viele dieser Fragen mit ja beantworten. Daher kann es schon sinnvoll sein zum Psychologen zu gehen. Ebenso kann dein Hausarzt ein erster Ansprechpartner sein.

Andererseits kannst du aber auch mit Personen reden, denen du vertraust. Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid. Wichtig ist aber, dass du dir auf jeden Fall Hilfe suchst wenn es noch schlimmer wird.

Hier noch ein paar Tipps:

  • Sprich mit deiner Familie über deine Probleme- Du kannst mit ihnen dann auch ggf. das weitere Vorgehen besprechen
  • Schreib deine Gedanken, Gefühle und Sorgen in einer Art Tagebuch auf
  • Mache Sport und nimm am Leben teil
  • Es gibt auch online oder per Telefon Beratungsstellen, wenn du dir (noch) nicht traust persönlich zum Arzt oder Psychologen zu gehen

Bis dahin alles Gute !

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

IzzBemi 
Beitragsersteller
 08.11.2020, 00:45

Ich danke dir, wenn auch sehr verspätet, vielmals für deine Antwort. Ich habe eigentlich alles, um diese alleine zu besiegen. Bei mir stellt sich bloß immer das Übel in den Weg, dass ich nicht weiß, wie ich die „letzte“ Zwangshandlung machen soll. Es muss für mich etwas besonderes sein. Ich will zurückdenken, um mich erinnern können, das es ein schönes Ereignis war. Es ist sicherlich auch ein Zwang, nur kann ich mit einer „schlechten“ Zwangshandlung diese nicht beenden. Klingt sicherlich komisch und verwirrend, aber das beschäftigt mich sehr. Hast du Tipps um „die letzte Zwangshandlung“ zu haben? LG und vielen Dank,

Benni

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Baumi2013  17.12.2020, 21:11
@IzzBemi

Hallo Benni,

ich hab leider dein Kommentar erst jetzt gesehen, sorry.

Hat es mit deiner „letzten Zwangshandlung“ geklappt?

LG und eine schöne Weihnachtszeit.

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Ann4321  02.01.2022, 10:49
@Baumi2013

Ich hoffe du hast dein Psychologiestudium nicht weiter geführt. Einem Zwangskranken dazu raten den letzten Zwang auszuführen ist das dümmste was man machen kann!

@IzzBemi

Lieber Fragesteller: les dich in das Thema Zwangsstörungen ein. Die Handlungen dienen dazu deine quälenden Gedanken loszuwerden. Was du damit bewirkst ist, dass die Gedanken immer öfter kommen und du immer wieder Handlungen finden musst um diese loszuwerden. Das ist nicht die Lösung!

Geh zu einem Verhaltenstherapeuten und mach dort kognitive Verhaltenstherapie, am besten "Flooding".

Bald! Bevor es schlimmer wird.

Selbstheilung ist bei einer Zwangsstörung nur mit ganz viel Willenskraft möglich und zwar in dem du die Gedanken erträgst und keine Handlungen durchführst. Nie wieder!

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Baumi2013  02.01.2022, 14:59
@Ann4321

Hallo, nein natürlich habe ich das Studium nicht abgebrochen - warum auch?

Ich habe dem Fragesteller klar angeraten, sich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zwangsgedanken- oder Handlungen können oft nicht selber „behandelt“ werden.

Ich habe lediglich Bezug zu seinem Kommentar genommen, indem er selbst beschrieb, die zwanghaften Verhaltensweisen ein letztes Mal auszuführen - das kann in einigen Fällen sogar funktionieren, je nachdem um was es sich für Störungen handelt.

LG

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Ann4321  02.01.2022, 17:02
@Baumi2013

Aber ganz sicher nicht bei einer Zwangsstörung. Als angeblicher Spezialist sollten Sie wissen, dass das Neutralisieren des Zwangs die Spirale wieder in Gang setzt..

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Baumi2013  02.01.2022, 17:25
@Ann4321

Es gibt die unterschiedlichsten Ansätze, wie Zwangsstörungen therapiert werden können. Als sehr wirksam hat sich u.A. die kognitive Gesprächsttherapie mit Expositionsübungen erwiesen. Unterstützend ist autogenes Training oder auch die progressive Muskelentspannung.

Ich habe lediglich Bezug zu seinen Kommentar genommen, in dem er seine letzte Zwangshandlung im übertragenen Sinne als etwas schönes in Erinnerung behalten möchte. Wenn das seine Art der Konfrontation ist, dann ist das auch in Ordnung. Es gibt keine Lösung, die für alle Menschen gleichermaßen gilt. Ich habe deswegen auch dazu geraten, sich professionelle Hilfe zu holen, da solche Beschwerdebilder nicht unbedingt selbst „behandelt“ werden sollen.

LG

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Ann4321  10.01.2022, 17:14
@Baumi2013

Es ist sicher nicht bei dieser "letzten" Zwangshandlung geblieben.

Und dies einem Zwangspatienten zu raten, halte ich für überaus fragwürdig.

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Baumi2013  10.01.2022, 17:30
@Ann4321

Das weiß nur der Fragesteller, der dies im übrigen auch selbst vorgeschlagen hat. Es gibt nun mal nicht die eine, perfekte Lösung. LG

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Ist zwar etwas spät, aber ich kenne das selbst. Früher, hatte ich immer so einen Drang, anderen Menschen/Tieren weh zu tun. Ich denk', kein anderer Mensch außer du selber, kannst verstehen, wie du darunter leidest. Ist es denn besser geworden? Manchmal ist es gut, sich Situationen aufzuschreiben und wenn du diesen "Drang", wieder spürst, weißt du evtl, wie du damit am besten umgehen kannst. Sowas hat mir immer mega geholfen. :)


IzzBemi 
Beitragsersteller
 23.11.2020, 18:46

Es ist besser geworden. Ich habe sogar eine App für sowas. Du kannst dir da genau das aufschreiben. Hilft mir echt oft. Danke dir :)

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Da empfehle ich dir, zu einem Psychologen bzw Psychiater zu gehen. Das sind Fachleute. Alleine kommt man da nicht raus. Sowas braucht dir nicht peinlich zu sein, da es sehr viele Menschen gibt, die Zwänge haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

IzzBemi 
Beitragsersteller
 08.11.2020, 00:46

Ich danke dir, wenn auch sehr verspätet, vielmals für deine Antwort. Ich habe eigentlich alles, um diese alleine zu besiegen. Bei mir stellt sich bloß immer das Übel in den Weg, dass ich nicht weiß, wie ich die „letzte“ Zwangshandlung machen soll. Es muss für mich etwas besonderes sein. Ich will zurückdenken, um mich erinnern können, das es ein schönes Ereignis war. Es ist sicherlich auch ein Zwang, nur kann ich mit einer „schlechten“ Zwangshandlung diese nicht beenden. Klingt sicherlich komisch und verwirrend, aber das beschäftigt mich sehr. Hast du Tipps um „die letzte Zwangshandlung“ zu haben? LG und vielen Dank,

Benni

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Du fragst, ob man Zwangsgedanken alleine los werden kann. Dann erzählst du, dass du seit mindestens drei Jahren daran leidest. Beantwortet das nicht bereits deine Frage? Könntest du es, hättest du es bereits geschafft sie loszuwerden.

Rede doch mit deinen Eltern und geh zu deinem Arzt. Er kann dann entscheiden, ob du zu einem Psychiater überwiesen werden musst. Lass dir helfen, damit es dir wieder besser geht.

Hallo, ich leide schon seit Jahren an Zwangsgedanken. Also ich glaub es hat vor 6 Jahren angefangen. Dann war es mal 3jahre besser und leide mittlerweile schon wieder darunter. Es wandelt sich in dem Thema oft. Ich kann jedem nur zu einer Therapie raten. Vor 6Jahren habe ich gedacht das ich halt Depressionen habe und deshalb soviel grüble. Damals bin ich nur zum Psychiater um mir Antidepressiva verschreiben zu lassen. Die haben auch dann nach 2-3 Monaten langsam angeschlagen. Seit 7 Monaten leide ich schon wieder vor allem dreht es sich diesmal um meinen Partner. Will nicht näher darauf eingehen. Aber seit 3 Monaten bin ich in Therapie und nehme zusätzlich das Antidepressiva Venlafaxin. Seitdem geht es endlich bergauf mit mir! Achtung bei der Therapie: nur eine Verhaltentherapie wirkt gut und der Therapeut muss sich mit Zwangsgedanken auskennen.

weiters kann ich nur das sagen was ich bis jetzt gelernt habe: viel ablenken, Gedanken lernen ziehen zu lassen bzw die Angst eine Zeitlang aushalten, nicht grübeln und eventuell auch Selbsthilfebücher sind gut zb. auf Amazon Kindle Tyrannen in meinem Kopf. Das ist das beste Buch was ich für Zwangsgedanken gelesen habe.

Weiters möchte ich auch sagen das jeder der Zwangsgedanken hat sich über die Angst definiert. Das ist jetzt meine Selbsterkenntnis die ich bis jetzt erlangt habe. Soll heissen:irgendwann kommt der Punkt wo einem die Gedanken egal werden. Auch oft durch die Anitdepressiva. Dann fragt man sich:wieso ist mir der Gedanke jetzt egal!?! Aber das ist gut so. Angst vor Gedanken hat nur jemand der zwangskrank ist. Jeder andere hat auch vor komischen Gedanken keine Angst sondern es ist im gleichgültig weil der Gedanke denjenigen nicht betrifft. Also Gleichgültigkeit gegenüber den Gedanken ist gut. Wenn einem ein Gedanke wirklich wichtig ist dann will ich ihn ja nicht weg haben. Nein, im Gegenteil ich male mir vieles aus und plane etwas dorthin zu kommen.... es wird zu einem Wunsch. Und vor einem Wunsch hat man keine Angst(meistens nicht) und hat sowieso schon keine Gleichgültigkeit. Also Gleichgültigkeit ist gut. Angst ist nicht normal.

und du weist bestimmt das Zwangsgedanken immer irgendeine Funktion haben. Meine ist zb. meinen Mann nicht zu verlieren und ihm nie wehzutun weil ich ihn liebe. Automatisch springt man auf jeden Gedanken an der das aussagt. Aber es sind nur Gedanken. Du liebst dein tolles Leben und du willst das es sich um keinen Preis ändert. Deshalb erschreckt dich der Gedanke das du anders werden sollst. Weil du das absolut nicht willst. Du willst so sein du bist, aber du bist noch sehr jung. Da kann auch zusätzlich die Pubertät mitspielen!

lg