Mehr als die Hälfte der Menschen, die einmal an einer Depression, besser gesagt depressiven Episode, erkrank waren, bekommen mindestens eine weitere depressive Episode in ihrem Leben. Desto mehr depressive Episoden bereits aufgetreten sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit noch weitere Episoden zu bekommen. Es ist also recht wahrscheinlich erneut daran zu erkranken. (Zudem gibt es mehrere Formen von chronischen Depressionen.)
Um dies nach Möglichkeit zu vermeiden oder zumindest das Risiko zu reduzieren, sollte man sich ausreichend lange behandeln lassen und ggf. den Lebensstil ändern. Zur Behandlung einer Depression gehört in den meisten Fällen eine ambulante Psychotherapie sowie zusätzlich die Gabe von Medikamenten wie Antidepressiva. In manchen Fällen wird ein Klinikaufenthalt notwendig.
Zudem kann beispielsweise regelmäßiger Sport oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe nützlich sein. In der Therapie kann man sich einen sogenannten „Notfallkoffer“ zusammenstellen. Dieser kann helfen, wenn erste Symptome einer depressiven Episode auftreten oder bei sonstigen Krisen. Es ist wichtig erste Frühwarnzeichen zu erkennen und sich zeitnah an einen Psychotherapeuten oder Arzt zu wenden, um abklären zu lassen, ob eine depressive Episode hinter den Beschwerden steckt. Auch das private Umfeld sollte Bescheid geben, wenn sie eine Veränderung wahrnehmen und mögliche Symptome einer depressiven Episode vermuten. Denn manchmal ist es dem Betroffenen selbst gar nicht bewusst.
Das Risiko einer erneuten depressiven Episode ist generell besonders erhöht, wenn die erste Episode lange und schwer war, die Behandlung zu früh abgebrochen wurde, es zu einem belasteten Lebensereignis kommt oder man lang anhaltenden Stress hat.
Allgemein gesagt gelten Depressionen zwar als gut behandelbar, aber nicht als heilbar. Was im Umkehrschluss aber nicht bedeutet, dass die Symptome einer Depression nicht vollständig abklingen können und auch nicht mehr erneut auftreten.