Bei einer Depression gehören Symptome wie Müdigkeit, anhaltende Erschöpfung, Schlafstörungen, nicht erholsamer Schlaf usw. zu den typischen Beschwerden dieses Krankheitsbildes. Zum Teil ist man nach dem Aufstehen schon so erschöpft, wie man es als gesunder Mensch noch nicht mal nach einem langen Arbeitstag erlebt. Selbst wenn man keinerlei Anstrengung hat oder nur z.B. was isst oder sich duscht kann man davon bereits so erschöpft sein, dass man sich den restlichen Tag hinlegen muss.
Für einen gesunden Menschen ist das nicht nachvollziehbar, denn da erlebt man kein so starkes Erschöpfungsgefühl. Am ehesten noch wenn z.B. eine schwere schwere Grippe inklusive hohem Fieber hat. Auch da fühlt sich dann selbst der Gang zur Toilette wie ein Marathon an.
Natürlich geht es nicht jedem Depressiven so. Zudem ist jede Depression anders. Ein Betroffener leidet z.B. stark unter Konzentrationsschwierigkeiten, Appetitlosigkeit und Freudlosigkeit. Ein Anderer ist antriebslos, hat Suizidgedanken und wird von Schuldgefühlen geplagt. Wobei Müdigkeit/Erschöpfung ein besonders häufig auftretendes Symptom ist. Es wird daher zu den Hauptsymptomen gezählt.
Der Schweregrad der Depression spielt dabei eine wichtige Rolle. Du schreibst ja, dass bei dir eine schwere Depression diagnostiziert wurde. Daher ist es nicht verwunderlich, dass du stark unter deiner Erkrankung leidest.
„Depression ist ja eine Krankheit und bei Krankheiten ist man nun mal erschöpft, aber ist das normal so stark??“
Nein, diese Schlussfolgerung ist so nicht richtig. „Nur“ weil man krank ist, ist man nicht automatisch erschöpft. Es gibt sehr viele Erkrankungen, bei denen man nicht erschöpfter ist als ein gesunder Mensch. Z.B. bei einer Hauterkrankung
In deinem Fall aber ist die Müdigkeit absolut typisch und Teil deiner Krankheit. Wobei zusätzlich noch andere Ursachen dafür verantwortlich sein können. Diese sollten aber bei der Diagnose ausgeschlossen worden sein.
Hier noch ein paar Tipps für dich:
- Versuch deine Energie sinnvoll einzuteilen. Was hat Priorität?
- Plane regelmäßige Pausen ein
- Mach zwischendurch immer mal wieder schöne Dinge, die dir Freude bereiten
- mach ab und zu ein paar Minuten Sport oder einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft, auch wenn es anstrengend ist
- teste mal ob dir Achtsamkeitsübungen oder Entspannungsübungen helfen
- achte auf deine „Schlafhygiene“ (einfach googeln)
Und allem voran natürlich eine entsprechende Behandlung. Aber du schreibst ja, dass du mit einer Psychotherapie begonnen hast. Leider braucht es Zeit, bis die Symptome nachlassen. Du musst also viel Geduld mitbringen. Evt. benötigst du zusätzlich Medikamente oder musst in eine Klinik.