Ab wann habe ich eine Depression?

Hallo an alle die sich die Zeit nehmen, um meine Frage durchzulesen. Ich bin ein Mädchen und aktuell in der 10ten Klasse und habe eigentlich ein wirklich schönes Leben, ich habe eine Familie von der ich geliebt werde und die mir weder in der Schule noch sonst irgendwo Druck macht.

Trotzdem geht es mir im Moment öfter nicht so gut, meine Noten in der Schule werden immer schlechter, das liegt auch daran, dass vor kurzem jemand aus meiner Familie gestorben ist und ich es dadurch nicht mehr auf die Reihe bekommen habe, zu lernen.

Leider kommen viele Lehrer nicht auf die Idee, dass schlechte Noten von so einer Situation kommen könnten, vor allem wenn man sonst immer Recht fröhlich wirkt. Aber ein Lehrer macht mir auch besonders Druck, außerdem bin ich im Unterricht quasi sein "Opfer" geworden, obwohl ich mich immer höflich verhalten habe und ich bekomme die ganze Zeit Ärger, wenn ich etwas Mal nicht weiß und werde sogar korrigiert, wenn ich richtige Dinge sage, Freunde von mir finden das auch sehr unfair, weil ihnen das aich auffällt. Ich habe mittlerweile sogar Angst, in den Unterricht zu gehen, weil ich dann wieder eine oder sogar eine doppelte Stunde nur unter Dsuerbrschuss von diesem Lehrer stehe...naja, das ist aber eigentlich nur ein ganz kleiner Teil davon.

Es ist nicht so, dass meine Eltern mir Druck machen würden, ganz im Gegenteil, sie bieten mir immer an, ich habe alle Optionen, selbst wenn ich vom Gymnasium runter wollen würde. Das Problem ist, dass ich mir selbst in letzter Zeit noch viel mehr Druck mache, weil ich immer Angst habe, Menschen um mich herum denken, ich gebe mir keine Mühe, bin faul usw. und ich bin dafür bekannt, manchmal sehr verplant zu sein, was nicht gerade förderlich ist für mein Selbstbild, weil egal was ich tue, am Ende mache ich doch wieder was falsch und dann sagt jeder, ja wir kennen dich ja.

Naja seit dem Tod von dem Familienmitglied ist alles so ein bisschen mehr bergab gegangen und ich bin eben schlechter in der Schule geworden und es fühlt sich unglaublich mühsam an, mich überhaupt zu etwas zu motivieren, weil mein Kopf mit so viel Gedanken belastet ist, die ich einfach abschalten möchte.

Ich versuche seit länger Zeit, mir dann Dinge vorzunehmen, also irgendwelche Projekte, Ausflüge, Unternehmungen, sozialer Kontakt, neues ausprobieren und Self care Tage, um mich mit mir selbst auseinanderzusetzen.

Das tut dann zwischenzeitlich auch gut und wenn ich wieder eine schlechte Phase habe, motiviere ich mich mit dem Gedanken, dass das bald wieder aufhört, wie es bisher immer ist, aber diese emotional schlechten Phasen werden immer öfter und mittlerweile hab ich immer wieder gefühlstechnisch, sowohl wegen der Schule und Noten, als auch einfach zwischendurch totale Zusammenbrüche und kann einfach nicht anders, als zu weinen, bis ich mich irgendwann wieder auf bekomme und weiter mache. Noch dazu entwickle ich immer mehr social anxiety und sobald ich in einem lffentmichen Raum über löngere Zeit lang unterwegs bin, zum beispiel den ganzen Tag mit der U bahn fahren, werde ich richtig gestresst und bekomme sieas sie eine Panikattacke. Es ist wirklich belastend und ich frage mich, ob das Zeichen von einer Depression sind und ob es sinnvoll ist, zu einem Psychologen zu gehen? Ich hab nur eigentlich auch gar keine Zeit für einen Psychologen, das kommt auch noch dazu, weil die Schule sehr viel fordert im Moment. Mir ist auch aufgefallen, dass diese schlechten Phasen oft kommen durch Schule eben, weil dort der ganze Leistungsdruck herrscht, ohne das geht es mir psychisch um Welten besser.

Danke an jeden, der sich das bis jetzt durchgelesen hat🫶

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Von einer Depression spricht man, wenn die offiziellen Diagnosekriterien dieses Krankheitsbildes erfüllt sind. Bei jeder Erkrankung ist genau definiert, welche Symptome, über welchen Zeitraum, in welcher Intensität usw. vorliegen müssen, damit die entsprechende Diagnose gestellt werden kann.

Ob jemand eine bestimmte Erkrankung hat, beurteilt der Hausarzt, der entsprechende Facharzt oder in diesem Fall auch ein Psychotherapeut. Wenn du also eine Diagnose haben möchtest, musst du dich an deinen Arzt oder einen Psychotherapeuten wenden.

Eine Diagnose alleine hilft aber natürlich nicht weiter. Wenn man an einer Depression erkrankt ist, sollte man sich unbedingt behandeln lassen. Denn von alleine geht eine Depression in den meisten Fällen nicht weg. Und falls doch, kommt sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder. Nicht selten schwerer ausgeprägt als zuvor.
Wenn du also das Gefühl hast, dass du professionelle Unterstützung benötigst und selbst nicht mehr weiterkommst, solltest du unbedingt mit jemand darüber sprechen. Vielleicht hilft bereits ein intensives Gespräch mit den Eltern, einem Schulpsychologen, dem Mitarbeiter einer psychologischen Beratungsstelle oder eben einem Arzt oder Psychotherapeuten.

Ich persönlich kann aus deinem Text nicht den Eindruck gewinnen, dass du eine Depression hast. Allerdings kann ich das auch nicht beurteilen, nur vermuten.
Ich denke, dass dich der Todesfall in deiner Familie immer noch sehr belastet. Du solltest daher akzeptieren, dass du noch Zeit brauchst, um damit abzuschließen. Trauer ist ein Prozess, den man nicht beiseite schieben kann, sondern den man schrittweise bewältigen muss und der Zeit braucht. Wenn es dir hilft, dann rede mit deiner Familie darüber. Ihnen wird es ähnlich gehen wie dir. Erinnert euch gemeinsam an den Verstorbenen. Schaut euch Fotos an oder bringt Blumen an sein Grab. Probier aus, ob es dir hilft, wenn du dich aktiv mit seinem Tod auseinandersetzt. Oder du lässt einfach die Zeit verstreichen. Denn meist lässt das Gefühl der Trauer immer mehr nach. Irgendwann ist da nur noch ein ganz kleiner, wehmütiger Schmerz, der dich daran erinnert, dass du diesen Menschen einmal sehr geliebt hast.

Was deine Noten betrifft solltest du selber wissen, ob es wirklich so dramatisch ist, dass du über einen Schulwechsel oder z.B. die Klasse zu wiederholen, nachdenken musst. Falls es unklar ist, beratschlage dich mit deinen Eltern und der Schule. Oder aber du ziehst dieses Schuljahr noch durch und schaust erst mal wie es nächstes Jahr läuft und entscheidest dann. Vielleicht tun dir die Sommerferien gut, am dich vom Stress in der Schule zu erholen und um neue Kraft zu sammeln. Dann kannst du gestärkt ins neue Schuljahr starten. Vielleicht hast du dann auch den Lehrer nicht mehr, der dich nervt oder er hat bis dahin ein neues Opfer gefunden.

Dass es dich stresst und ängstig, wenn du den ganzen Tag U-Bahn fährst, ist nicht ungewöhnlich. Versuch einen Ausgleich dazu zu finden. Z.B. an einen Ort zu gehen wo viel Platz und frische Luft ist, am besten in der Natur. Versuch dich während der Fahrt in der U-Bahn abzulenken, so dass du gar nicht so stark der Situation ausgesetzt bist.

Ich finde es sehr gut, dass du versuchst, dir einen Ausgleich zum Alltag zu schaffen. Das ist eine psychisch sehr gesunde Einstellung und gute Ansätze, die du da hast. Versuch dich aber dabei nicht zusätzlich unter Druck zu setzen und dich abzuwerten, wenn es nicht so gut klappt, wie du es dir vorstellst. Mach lieber immer mal wieder im Alltag eine Kleinigkeit, statt einen ganzen freien Tag dafür zu finden. Z.B. ein paar Entspannungsübungen, eine Weile in die Sonne sitzen, tief durchatmen, ein schönes Lied anhören,… kann auch schon ein wenig helfen. Sei nicht zu streng zu dir!

Hier findest du bei Interesse Informationen zu den Symptomen, der Definition, den Ursachen und der Behandlung einer Depression:

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/depressionen/

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Kann man mit 13 Depressionen haben?

Hallo,

ich bin fast 13 und habe zurzeit extremen Druck in der schule vor allem wegen spanisch und mathe. In spanisch bin ich zurzeit Versetzungs gefährdet hatte auch eine blauen Brief und in mathe sieht es auch nicht gut aus (letzte Arbeit 5). Ich komm auch in den anderen Fächern kaum hinterher weil ich soviel andere Sachen machen muss. Die letzte spanisch Arbeit ist in 2 Tagen (06.06) einen Tag später Chemie Test für den ich noch nicht lernen konnte und dann am Montag (10.06) mathe. Bisher habe ich nur für spanisch gelernt aber das reicht nicht weil ich noch soviel Hausaufgaben machen muss und für mathe und Chemie lernen muss, ich komm nicht hinterher. In spanisch muss ich noch gramatik und 10 Seiten Vokabeln lernen. In zwei Tagen scheint mir das unmöglich.

Ich bin in der schule in den letzten Monaten so schlecht geworden weil ich super oft gefehlt habe und wenn ich mal da war bin ich meistens sehr müde gewesen weil ich Stoff nachholen musste und schlaf Probleme wegen Angst vor arbeiten meiner Klasse und generell allem habe.

Meine Klasse ist echt schlimm. In deutsch ist es so laut das ich meistens den ganzen Tag danach Kopfschmerzen habe und noch weniger schlafen kann. dazu kommt dann noch das genau dadurch meine eltern sich darüber aufregen das ich "faul" bin obwohl ich einfach müde bin.

Dazu kommt noch das ich seit 2 Jahren heftige Knieschmerzen habe was meine eltern immer wieder abstreiten mit dem Kommentaren das ich mich nicht so anstellen soll und das ja garnicht so schlimm sei. Mein Vater immer: "ich hab ja viel mehr schmerzen als du". Das kann ja sein aber das ist mir eigentlich egal.

Der einzige Grund wieso ich schlecht in der schule bin ist weil ich mich nich konzentrieren kann, wegen permanenten Schmerzen, ständiger Müdigkeit, und meiner absolut abgrundtief behinderten Klasse (ich weiß man sagt sowas nicht, es stimmt aber). Meine Eltern akzeptieren das irgendwie nicht als Grund und demotivieren mich nur noch mehr. Mittlerweile glaub ich nicht mehr das die mir helfen wollen.

die einzige sache die mich noch in der Realität hält ist Sport aber ich weiß nicht wie lange mir das noch erhalten bleibt. Meine eltern machen zurzeit das Gegenteil von unterstützen wegen meiner schlechten Noten.

Ich kann mit denen über nichts reden (glaub ich zumindest) weil immer die selben antworten kommen: "ach der sucht wieder Mitleid" "stell dich nicht so an" "übertreib nicht so"

ich hab überlegt ob es was bringen würde die Klasse zu wiederholen, aber ich weiß nicht was das für Auswirkungen auf meine schulische Laufbahn und mein Arbeitsleben hätte. Aber ich glaube das könnte helfen. Anderseits wäre es zuhause dann noch schlimmer und ich weiß nicht wie die neue Klasse reagieren würde.

ich weiß nicht was ich machen soll

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An einer Depression kann man in jedem Alter erkranken. Auch mit dreizehn.
Das heißt aber nicht, dass du deshalb auch eine hast.

So wie du deine Situation beschreibst, hast du extrem viel Stress in der Schule and scheinst völlig überfordert damit zu sein. Es ist sehr gut möglich, dass dieser Stress und der ganze Druck, der auf dir lastet, für deine Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit verantwortlich ist.
Wie ging’s dir denn in den Ferien? War’s da besser? Wie wär’s wenn du mal in Ruhe mit deinen Lehrern oder einem Schulpsychologen sprichst, ob sie denken, dass es das beste für dich wäre, wenn du die Klasse wiederholst? Oder könntest du die Schulform wechseln?
Ich denke nicht, das es irgendwelche beruflichen Auswirkungen haben könnte, wenn du mit dreizehn eine Klasse wiederholst. Vor du noch zusammenklappst und richtig krank wirst, solltest du lieber die Klasse wiederholen.

Du hast bereits seit zwei Jahren Schmerzen im Knie? Woher kommen die Schmerzen? Warst du denn nicht beim Kinderarzt oder Orthopäden?

Wieso haben deine Eltern so wenig Verständnis für dich? Sie scheinen alles noch schlimmer zu machen.

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Suizidgedanken bedeuten nicht zwangsläufig, dass jemand an einer Depression erkrankt ist. Es gibt viele Gründe für Suizidgedanken. Es können unter anderem akute Auslöser sein oder verschiedene körperliche und psychische Erkrankungen. So kann auch eine PTBS zu Suizidgedanken führen.

Bei Suizidgedanken ist es im ersten Moment wichtig, dass man schnellstmöglich fachkundige Hilfe erhält. Woher diese Suizidgedanken kommen, kann dann beim Arzt oder Psychotherapeuten abgeklärt und gezielt behandelt werden.

Wenn du Suizidgedanken hast solltest du das unbedingt in der Therapie wegen deiner PTBS ansprechen. Solltest du aktuell nicht in Behandlung sein, solltest du dir zeitnah Hilfe suchen.

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Die Selbsttests, die man im Internet machen kann, sind nicht aussagekräftig. Sie ersetzen keinesfalls eine Diagnose. Sie dienen mehr dem Zeitvertreib, als dass man auf das Ergebnis etwas geben könnte. Mach dir also diesbezüglich keine Gedanken. Entscheidend ist, was der Arzt diagnostiziert.

Du solltest beim Arzt unbedingt ehrlich sein. Sowohl wenn du etwas gefragt wirst, als wenn ein Fragebogen eingesetzt wird. Bitte nenne auch nur Symptome, die du wirklich an dir wahrnimmst und keine die du irgendwo im Internet bei der Recherche gelesen hast. Nur so kann abgeklärt werden, ob du eine Depression oder eine andere psychische Krankheit oder Störung hast. Und nur so erhältst du die entsprechende Hilfe in Form einer Behandlung.

Ich glaube nicht, dass ein Arzt oder Psychotherapeut dir nicht glaubt, dass es dir tatsächlich schlecht geht. Es gibt keinen Grund, warum er dir unterstellen sollte, dass du nur Aufmerksamkeit suchst. Diese Denkweise kann von einer Depression herrühren.
Mach dir auch erst mal keine Sorgen, dass du direkt stationär in eine Klinik gehen musst. Schon gar nicht gegen deinen Willen. Meist wird eine Depression ambulant behandelt.

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Ob du tatsächlich an einer Depression erkrankt bist, kann nur ein Arzt oder ein Psychotherapeut feststellen. Du solltest dich daher am besten als erstes an deinen Hausarzt wenden. Er kann dich zunächst körperlich untersuchen und bei Bedarf an einen Psychiater oder Psychotherapeuten weiterleiten.

Natürlich kann es auch nur eine Phase sein. Besonders während der Pubertät kommt es häufig zu Stimmungsschwankungen und weiteren hormonell bedingten Beschwerden. Allerdings sollte es nicht soweit kommen, dass du Suizidgedanken hast. Allein aus diesem Grund solltest du unbedingt mit jemanden sprechen und dir Unterstützung suchen. Am besten suchst du dir professionelle Hilfe.

Appetitlosigkeit ist ein mögliches Symptom einer Depression. Aber wie auch all die anderen Symptome, die bei einer Depression auftreten können, treten auch einzeln oder bei anderen Krankheitsbildern auf.

Hier findest du Informationen zum Thema Depression für Jugendliche:

https://www.ich-bin-alles.de/

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Die Kosten für eine medizinische notwendige Psychotherapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ob du eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung hast, erfährst du innerhalb den ersten Termine bei einem Psychotherapeuten. Erst dann stellt der Therapeut einen Antrag auf Kostenübernahme bei deiner Krankenkasse. Über das Ergebnis wirst du schriftlich benachrichtigt. Du selbst musst dich um nichts kümmern.

Eine Überweisung von deinem Hausarzt ist nicht erforderlich, damit die Kosten übernommen werden. Du musst lediglich jedes neue Quartal deine Krankenkassenkarte zur Therapie mitbringen. Und du musst unbedingt darauf achten, dass der Psychotherapeut einen Kassensitz hat, also dass er berichtig ist, mit den gesetzlichen Krankenkassen abzurechnen. Falls das unklar sein sollte, kannst du das direkt am Telefon abklären, bevor du einen Termin ausmachst. Eine Liste mit Psychotherapeuten in deiner Nähe erhältst du von deiner Krankenkasse oder du schaust im Internet nach. Wenn jemand seinen Therapeuten privat bezahlt, kostet es ungefähr 100 Euro pro Sitzung a 50 Minuten.

Zu deinem Hausarzt muss du anfangs der Therapie aber trotzdem mal, da dein Therapeut in der Regel einen Konsiliarbericht benötigt. Darin informiert dein Arzt den Psychotherapeuten über deinen Gesundheitszustand z.B. bestehende Erkrankungen.

Du musst also zunächst die Psychotherapeuten in deiner Umgebung anrufen und fragen, ob sie einen freien Therapieplatz haben. Alles weitere organisatorische teilt dir dann der Therapeut mit, wenn es soweit ist.

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Nein nicht zwangsläufig. Es gibt verschiedene Gründe warum jemand unter Suizidgedanken leidet und diese in die Tat umsetzen möchte. Eine Depression ist ein möglicher Grund. Aber es gibt unter anderem diverse akute Auslöser, körperliche Erkrankungen und andere psychische Krankheiten und Störungen.

Im ersten Moment ist es nicht relevant woher diese Gedanken kommen. Entscheidend ist, dass man sich so schnell wie möglich Unterstützung sucht. Am besten fachkundige. Dort kann dann auch abgeklärt werden, ob und welche psychische Erkrankung dahinter steckt und diese gezielt behandelt werden.

Von den knapp 10.000 Menschen, die sich jährlich in Deutschland das Leben nehmen, litten ungefähr 6.000 an einer Depression.

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Es gibt wirklich 20 verschiedene Seiten im Internet, die diese Selbsttests anbieten?!?
Diese Tests sind nicht nur „nicht komplett akkurat“, sondern absolute Zeitverschwendung. Das Ergebnis eines solchen Selbsttest aus dem Internet hat keine Aussagekraft. Das dient mehr als Zeitvertreib. Genauso wie wenn man ein Horoskop liest. Auf diese Weise kann man nicht herausfinden, ob man an einer Depression leidet oder nicht. Es ersetzt keinesfalls eine fachkundige Diagnose. Und diese ist zwingend erforderlich, da eine Depression eine ernsthafte Krankheit ist. 

Zwar sind die gestellten Fragen in einem solchen Test teils ähnlich, wie die, die ein Arzt oder Psychotherapeut stellt. Aber ein Fragebogen ist nur ein möglicher Bestandteil von vielen weiteren bei der Diagnostik einer Depression. 
Der Fragebogen gibt Aufschluss, wie du dich selbst in dem Moment mental einschätzt. Welche Ursachen dahinter stecken, werden dabei nicht berücksichtigt. Alleine schon aus diesem Grund funktioniert ein Test aus dem Internet nicht. 

Zudem gehören körperliche Untersuchungen zwingend zu einer vernünftigen Diagnostik einer Depression. Denn nur so können Erkrankungen ausgeschlossen werden, die teils ähnliche Symptome aufweisen. Daher kann nur ein Arzt, am besten ein Psychiater oder ein Psychotherapeut feststellen, ob jemand eine Depression hat oder nicht. 

Wenn du dich krank fühlst, dich in deiner Lebensqualität eingeschränkt fühlst, nicht weißt weshalb es dir so schlecht geht, du Symptome einer Depression an dir wahrnimmst usw. solltest du dich als erstes mal an deinen Hausarzt wenden und mit ihm darüber sprechen. Alles weitere wird dort entschieden. 

Aber mach dir erst mal keine großen Sorgen, nur weil diese Tests eine Depression bei dir vermuten. Ich habe noch von keinem gehört, der einen solchen Test gemacht hat und nicht angeblich depressiv war. Meist sogar schwer depressiv. Das sagt erst mal gar nichts aus. Wenn du wirklich eine schwere Depression hättest und das zudem seit sechs Jahren, wärst du längst beim Arzt gewesen. Eine Depression verursacht so einen starken Leidensdruck, dass man sich zwangsläufig Hilfe sucht. Allein schon deshalb, weil man mit einer schweren Depression nicht zur Schule oder zur Arbeit gehen kann und daher eine Krankmeldung braucht. Daher ist es höchst unwahrscheinlich, dass du seit Jahren eine schwere Depression hast. Aber wende dich auf jeden Fall an einen Arzt und lass abklären, woher deine Beschwerden kommen.

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Wenn du dich schon längere Zeit müde und kraftlos fühlst und dein Schlaf nicht erholsam ist, solltest du dich zeitnah an deinen Kinder- oder Hausarzt wenden. Er kann abklären, woher deine Beschwerden kommen. Für deine Symptome kommen unzählige Ursachen in Frage. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss darüber geben. Für deine Beschwerden kann z.B. ein Nährstoffmangel oder eine hormonelle Störung verantwortlich sein.

Von einer Depression musst du anhand dieser Symptome nicht gleich ausgehen. Zunächst sollte dein Arzt erst mal die möglichen körperlichen Erkrankungen abklären. Sollte dabei nichts gefunden werden, besteht immer noch die Möglichkeit, dich an einen Psychiater oder Psychotherapeuten zu überweisen.

Anhand deines Alters kann es auch nur von der Pubertät kommen. Wobei das nicht heißen soll, dass du es deshalb nicht mit deinem Arzt besprechen solltest. Ich würde dir auf jeden Fall dazu raten, bald möglichst zum Arzt zu gehen.

Es ist schade, dass deine Eltern dich nicht ernst nehmen. Sprich doch nochmals mit ihnen und sag ihnen, dass du dich krank fühlst und deshalb unbedingt zum Arzt möchtest. Hattest du schon deine J1? Vielleicht kannst du diese nutzen, um mit deinem Arzt zu sprechen.
Ich denke, es könnte helfen, wenn du deinen Eltern nichts von deiner Vermutung bezüglich einer Depression erzählst, sondern nur deine Beschwerden aufzählst. Deine Eltern wollen womöglich nicht wahrhaben, dass ihr Kind psychisch krank sein könnte und reagieren deshalb so verständnislos.

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Nein, weil...

Nein natürlich nicht. Niemand würde sich absichtlich so verhalten, dass er eine Depression bekommt. (Was ohnehin nur sehr begrenzt möglich wäre).

Eine Depression ist eine ernsthafte, teils schwere psychische Krankheit. Keine freiwillige Entscheidung oder ein selbstgewählter Lebensstil.

Jedem der weiß, was eine Depression ist, sollte klar sein, dass man daran keine Schuld trägt. Spätestens beim Blick auf die möglichen Ursachen, die zur Entstehung einer Depression führen, sollte dies klar werden. Depressionen entstehen in der Regel aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Dazu gehört eine genetische Veranlagung, Stoffwechsel- und Funktionsstörungen im Gehirn sowie Entwicklungs- und Persönlichkeitsfaktoren. Außerdem können gewisse Risikofaktoren die Entstehung einer Depression begünstigen. 

Allerdings ist jeder Mensch, der eine Depression (oder sonstige Erkrankung) hat, selbst dafür verantwortlich, dass er sich in Behandlung begibt und sich an die von Arzt und Psychotherapeuten empfohlenen Maßnahmen hält. Z.B. die verordneten Medikamente nach Vorschrift einzunehmen, regelmäßig zur Psychotherapie zu gehen, aktiv mitzuarbeiten, die Ratschläge des Therapeuten im Alltag umzusetzen usw.

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Wer hat denn überhaupt die Depression diagnostiziert? Wie lautet die konkrete Diagnose? Oder ist es lediglich eine Vermutung bzw. eine „Selbstdiagnose“?

Krankschreiben kann nur ein Arzt. Daher muss er sich an einen Allgemeinmediziner oder einen Psychiater (Facharzt für psychische Erkrankungen) wenden. Sofern noch keine Diagnose vorliegt, ist das der erste Schritt.

Ein Hausarzt darf eine Depression diagnostizieren. Allerdings sind die meisten Hausärzte nicht wirklich qualifiziert. Zudem haben sie für eine ausführliche Anamnese und Diagnostik meist keine Zeit. Mal davon abgesehen, dass die Diagnose teils nicht zuverlässig ist, verweist der Hausarzt womöglich von sich aus den Patienten an einen Psychiater. Dennoch sollte sich dein Freund als erstes an einen Hausarzt wenden. Auch falls dieser keine gesicherte Diagnose stellen kann/möchte kann er seinen Freund vorerst krankschreiben.

Wenn dein Freund kurzfristig einen neuen Hausarzt findet, kann er sich an diesen wenden. Allerdings sollte er schnellstmöglich eine Krankmeldung vorlegen, wenn er seinen Job nicht riskieren möchte. Im Zweifel muss er halt doch zu seinem jetzigen Hausarzt gehen und später wechseln.

Die Behandlung einer Depression besteht voranging aus zwei Bausteinen. Die Basis stellt eine ambulante Psychotherapie dar. Dazu muss dein Freund einen Therapieplatz bei einem (psychologischen) Psychotherapeuten finden. Zudem kann der behandelnde Arzt Medikamente verordnen, wenn er es für nötig hält. Reicht eine ambulante Behandlung nicht aus, kann der behandelnde Arzt den Patienten in eine Klinik einweisen.

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Nein sind sie nicht

Von einer Heilung spricht man bei einer Depression nicht. Depressionen gelten aber generell als gut therapierbar. Besonders wenn sie frühzeitig ausreichend intensiv und ausreichend lange behandelt werden.
Die Symptome der Depression können vollständig abklingen. Das nennt sich Remission.

Wenn sich eine Depression erst einmal chronifiziert hat, also sie länger als zwei Jahre andauert, ist nicht davon auszugehen, dass sie wieder abklingt. Es ist aber zumindest möglich, dass sie sich etwas verbessert. Eine langjährige Psychotherapie kann helfen. Zudem gibt es spezielle Behandlungsmethoden bei (schweren und) therapieresistenten Depressionen. Z.B. CBASP.

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Überhaupt nicht. Das Ergebnis eines solchen Selbsttest aus dem Internet hat keine Aussagekraft. Das dient mehr als Zeitvertreib. Auf diese Weise kann man nicht herausfinden, ob man an einer Depression leidet oder nicht. Es ersetzt keinesfalls eine fachkundige Diagnose. Und diese ist zwingend erforderlich, da eine Depression eine ernsthafte Krankheit ist.

Zwar sind die gestellten Fragen teils ähnlich, wie die, die ein Arzt oder Psychotherapeut stellt. Aber ein Fragebogen ist nur ein möglicher Bestandteil von vielen weiteren bei der Diagnostik einer Depression.

Der Fragebogen gibt Aufschluss, wie du dich selbst in dem Moment mental einschätzt. Welche Ursachen dahinter stecken, werden dabei nicht berücksichtigt. Wenn du so einen Test machst, wenn du z.B. viel Stress hast, Ärger zu Hause, Probleme in der Schule, jemand nahestehendes kürzlich gestorben ist, du Liebeskummer hast, traurig bist, dich aufgrund einer bestimmten Situation oder anderen Erkrankung derzeit niedergeschlagen fühlst,… käme wahrscheinlich das gleiche Ergebnis raus, wie wenn du tatsächlich an einer Depression leiden würdest. Alleine schon aus diesem Grund funktioniert ein Test aus dem Internet nicht.

Zudem gehören körperliche Untersuchungen zwingend zu einer vernünftigen Diagnostik einer Depression. Denn nur so können Erkrankungen ausgeschlossen werden, die teils ähnliche Symptome aufweisen. Daher kann nur ein Arzt, am besten ein Psychiater oder ein Psychotherapeut feststellen, ob jemand eine Depression hat oder nicht.

Wenn du dich krank fühlst, dich in deiner Lebensqualität eingeschränkt fühlst, nicht weißt weshalb es dir so schlecht geht, du Symptome einer Depression an dir wahrnimmst usw. solltest du dich als erstes mal an deinen Kinder- oder Hausarzt wenden und mit ihm darüber sprechen. Alles weitere wird dort entschieden.

Aber mach dir erst mal keine großen Sorgen, falls dein Test eine Depression bei dir vermutet. Ich habe noch von keinem gehört, der diesen Test gemacht hat und nicht angeblich depressiv war. Das sagt erst mal gar nichts aus.
Es gibt viele harmlose Gründe, warum es einem Menschen mal nicht so gut geht.
Ganz besonders in der Pubertät hat man häufig Stimmungsschwankungen und andere hormonell bedingte Beschwerden. Das ist ganz normal. Als Mädchen können solche Beschwerden zudem Zyklus bedingt sein. Rede am besten erst mal mit deinen Eltern darüber. Falls sie der Meinung sind, dass du krank sein könntest, solltet ihr zusammen mit deinem Kinder- oder Hausarzt sprechen.

Hier findest du Informationen für Kinder und Jugendliche zum Thema Depression:

https://www.ich-bin-alles.de/

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Die Lebenserwartung sinkt um ungefähr zehn Jahre, wenn man lange Jahre (tendenziell schwer) depressiv ist/war. Wobei es auch Studien gibt, die bereits eine derart kürzere Lebenserwartung bei einer Dysthymie prophezeien. Es gibt auch Quellen die von 15 und sogar 20 Jahren schreiben.

Das hängt unter anderem mit den vielfältigen Folge- und Begleiterkrankungen zusammen sowie mit den z.B. sozialen und finanziellen Folgen, die eine langjährige Depression mit sich bringen. Und natürlich auch aufgrund von Suizid. 10 bis 15% aller Patienten mit wiederkehrenden schweren depressiven Phasen sterben durch Suizid.

Körperliche Erkrankungen können die Folge einer Depression sein. Dazu gehören z.B. Bluthochdruck, Herz- und Kreislaufprobleme, Stoffwechselstörungen, gesundheitliche Folgen von wenig Bewegung und ungesunder Ernährung z.B. Rückenschmerzen und Übergewicht, das Krebsrisiko steigt usw. 

Depressive vernachlässigen zudem teilweise Vorsorgeuntersuchungen und vermeiden notwendige Arztbesuche. Auch dadurch kann sich der gesamte Gesundheitszustand zusätzlich verschlechtern.

Viele Depressive haben neben ihrer Depression weitere psychische Erkrankungen, wie Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen und Suchterkrankungen.

Die sonstigen Folgen einer lange anhaltenden Depression können z.B. der Verlust des Arbeitsplatzes sein, vorzeitige Berentung (Erwerbsminderungsrente), finanzielle Schwierigkeiten, Trennung des Partners, Verlust des Freundeskreises, soziale Isolation, Einsamkeit, Vernachlässigung der Körperpflege und des Haushalts (kann auch frühzeitig auftreten),..

Wie hoch die Lebenserwartung von diesem Mann ist, kann hier keiner vorhersagen. Zudem gibt es noch viele weitere Faktoren, abgesehen von seiner schweren Depression, die die Lebenserwartung beeinflussen können.

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Die Schön Klinken haben einen guten Ruf und sind empfehlenswert. In Baden-Württemberg gibt es keine. Aber in Bayern gibt es mehrere, die in Frage kommen, wenn man an einer Depression erkrankt ist:

https://www.schoen-klinik.de/standorte

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Wenn man an einer Depression (nicht Depressionen) erkrankt ist, sollte man sich unbedingt fachkundig behandeln lassen. Je nach Schwere der Depression sollte man eine Psychotherapie machen, Medikamente wie z.b Antidepressiva einnehmen oder in eine Klinik gehen. Der behandelnde Arzt und der Psychotherapeut sagt dem Patienten, wie seine Behandlung ablaufen sollte.

Zudem können regelmäßige Sporteinheiten hilfreich sein, soziale Kontakte zu pflegen, seinen Hobbys nachzugehen oder Entspannungsmethoden zu erlernen.

Eine Depression ist eine ernsthafte Krankheit und sollte keinesfalls mit den alltäglichen Problemen, negativen Gedanken, Sorgen oder Stress verwechselt oder verglichen werden. Daher helfen gut gemeinte Ratschläge von Laien oder Hausmittel leider meist überhaupt nicht. Eine Depression gehört in fachkundige Hände.

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Das ist immer situationsabhängig. Es spielt unter anderem eine wesentliche Rolle, wie nah man dem Erkrankten steht und wie schwer dieser durch seine Depression im Alltag eingeschränkt ist.
Bei einer leichten depressiven Episode wird kaum Unterstützung von den Angehörigen notwendig sein. Wenn man es überhaupt als Außenstehender wahrnimmt, dass eine Depression besteht. Da reicht es meist schon völlig aus, dass man verständnisvoll und rücksichtsvoll reagiert. 

Generell sollte man bei einer tendenziell schweren und lange anhaltender Depression als Angehöriger nach Möglichkeit: 

  • den Erkrankten ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen und die empfohlene Behandlungsmaßnahmen befolgen (z.B. in eine Klinik zu gehen, Medikamente einzunehmen) 
  • seine Unterstützung anbieten, beispielsweise für ihn einkaufen, wenn er es selbst nicht schafft, ihn zum Arzt begleiten, einen Spaziergang mit ihm machen, ihn ablenken, Aktivitäten vorschlagen die nicht so anstrengend sind, …
  • ihm anbieten, dass er sich jederzeit melden kann, wenn er jemand zum Reden braucht
  • ihm zeigen, dass man hinter ihm steht
  • fragen was er braucht und wie man sich am besten verhalten sollte 
  • sich über das Krankheitsbild informieren, so dass man besser versteht, wie sich der Depressive fühlt. Dazu gibt es spezielle Bücher, man findet nützliche Informationen im Internet, kann sich eine Selbsthilfegruppe für Angehörige suchen, kann mit zum behandelnden Arzt/ Psychotherapeuten und sich dort informieren, …
  • nicht beleidigt sein, wenn der Depressive eine Verabredungen absagen muss oder sich weniger meldet als vor der Krankheit 
  • niemals nutzlose Ratschläge erteilen wie z.B. reiß dich zusammen, jeder ist mal schlecht gelaunt, …
  • die Depression keinesfalls klein reden oder mit alltäglichen Problemen gleichsetzen, denn als nicht-Betroffener kann man nicht nachempfinden, wie sehr die Erkrankten tatsächlich leiden

Trotz allem sollte einem Angehörigen einer depressiven Person klar sein, dass er keine fachkundige Behandlung ersetzen kann und dass er auch nicht sich selbst und seine Bedürfnisse vergessen darf. Ansonsten kann es sein, dass auch seine Psyche langfristig darunter leidet.

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Ging es um eine stationäre Einweisung in eine Psychiatrie oder um eine Überweisung für eine ambulante Diagnostik? Dass du ohne eine Diagnose stationär aufgenommen werden solltest, fände ich auch ungewöhnlich. Das wird in der Regel nur im Akutfall gemacht. Also wenn du z.B. von Suizidabsichten sprichst. Stand den Überweisung oder Einweisung darauf?

Hat dein Hausarzt dich körperlich untersucht? Wurde dir Blut abgenommen? …
Denn das sollte der erste Schritt sein. Aufgrund körperlicher Untersuchungen kann man zwar keine Depression diagnostizieren, dafür aber andere Erkrankungen ausschließen, die teils ähnliche Beschwerden verursachen. Diese Ausschlussdiagnostik ist ein Bestandteil der Diagnostik einer Depression. Sofern es richtig gemacht wird. Wenn der Hausarzt keine Erklärung für deine Beschwerden finden kann und eine psychische Erkrankung vermutet, sollte er dich an einen Psychiater, einen Psychotherapeuten oder eben in eine Klinik überweisen, die eine Diagnostik durchführen kann.

Daher würde ich dir empfehlen nochmals zu deinem Hausarzt zu gehen. Lass dich von ihm durchchecken und nochmals eine Überweisung ausstellen. Eigentlich müsste auf der Überweisung letztes Jahr auch gestanden haben, weshalb du überwiesen wurdest. Z.B. zur Abklärung einer psychischen Erkrankung und evt eine Verdachtsdiagnose.

Du kannst dich aber auch völlig unabhängig von deinem Hausarzt an einen Psychotherapeuten wenden. Auch er kann eine Depression diagnostizieren. Wobei dieser dich für einen Konsilarbericht eh nochmals zum Hausarzt schicken wird. Denn auch der Psychotherapeut muss über deine bestehenden (körperlichen) Erkrankungen informiert sein, um eine gesicherte Diagnose stellen zu können.

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Auch eine schwere depressive Episode kann vollständig abklingen, so dass der Betroffene symptomfrei ist. Die Bezeichnung Heilung würde ich dafür aber nicht verwenden. Stattdessen spricht man von einer Remission.

Mehr als die Hälfte der Menschen, die einmal an einer depressiven Episode erkrankt waren, bekommen mindestens eine zweite depressive Episode in ihrem Leben. Das nennt sich rezidivierende Depression.
Zudem gibt es weitere Formen von chronisch verlaufenden Depressionen. Von einer chronischen Depression spricht man, wenn die Erkrankung länger als zwei Jahre andauert.

Desto früher die Diagnose gestellt wird und man sich in fachkundige Behandlung begibt, desto höher ist die Chance, dass es wieder besser wird und es zu keiner Chronifizierung kommt.
Die Behandlung einer Depression kann über Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern.

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Je nach Schwere der psychischen Erkrankung (z.B. ab einer mittelgradigen depressiven Episode) ist es ganz normal, dass man sowohl bei einem Psychotherapeuten als auch bei einem Psychiater in Behandlung ist. Denn beide haben unterschiedliche Aufgaben in der Behandlung der Erkrankung und ergänzen sich gegenseitig.

Bei einem Psychotherapeuten macht man eine Gesprächstherapie. Häufig in Form einer Verhaltenstherapie. Die Therapieeinheiten dauern 50 Minuten und sind in der Regel wöchentlich oder zweiwöchentlich.

Ein Psychiater ist ein Facharzt. Er kann verschiedene körperliche, teils neurologische Untersuchungen vornehmen, Diagnosen stellen (kann der Psychotherapeut meist auch) Medikamente verordnen, über diverse Behandlungsmethoden informieren und beraten, krankschreiben, Atteste ausstellen, in eine Klinik einweisen usw. Bei einem Psychiater ist man teilweise nur einmal im Quartal zum Termin. Anfangs, bis eine Diagnose gestellt wird und wenn neue Medikamente verordnet wurden, häufiger.

Sobald also eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist, sollte man (zusätzlich) zum Psychiater gehen. Wenngleich auch Allgemeinmediziner diese Aufgaben teilweise übernehmen können. Psychiater sind aber darauf spezialisiert und daher die bessere Wahl.

Sowohl die Kosten für die Psychotherapie als auch die Behandlung durch einen Psychiater werden durch die gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen. Voraussetzung ist, dass dies medizinisch notwendig ist, also eine entsprechende Diagnose vorliegt. Natürlich auch um zunächst abklären zu lassen, ob man überhaupt psychisch krank ist. Sobald dein Psychotherapeut einen Antrag bei deiner Krankenkasse zur Kostenübernahme eingereicht hat, erfährst du schriftlich, ob die Kosten übernommen werden.

Du kannst dich also problemlos an einen Psychiater wenden, wenn du z.B. abklären lassen möchtest, ob du eine medikamentöse Behandlung benötigst.
Teilweise bieten auch Psychiater eine Psychotherapie an. Zwei Psychotherapien gleichzeitig werden nicht übernommen. Aber diesbezüglich bist du ja bereits versorgt.

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