zwangsgedanken, zweifel
Hi leute. Also ganz kurz zu meiner situation. Ich leide an aggressiven zwangsgedanken und hab sie aber seit ein paar wochen sehr gut im griff. Aber manchmal kommen immer noch zweifel durch, wie etwa "hoffentlich machst du sowas nich wirklich", oder "was is, wenn du doch irgendwann sowas machen könntest?". Was soll ich da machen? Ich mein, ich weiß, dass zwangsgedanken nich schlimm sin, aber warum kommen dann noch oft zweifel in mir auf? Is das dann eine gefahr oder soll ich mir da auch dann immer gut zureden und mir einfach vor augen halten, dass ich keine gefahr bin und diese gedanken niemals eintreten werden? Und kennt jemand diese zweifel? Weil würd ich das noch in den griff bekommen, hab ich die zwangsgedanken sehr gut unter kontrolle. bitte um hilfreiche antworten. danke. :)
3 Antworten
Solche aggressiven Zwangsgedanken kommen oft phasenweise, und sind dann sehr belastend. Die Gedanken selbst sind in sofern nicht schlimm für die Außenstehenden, weil du dich ja im Griff hast. Du weißt, dass du dich im Griff hast, nur wirst du von diesem Gedanken irritiert.
Aber für dich selbst ist diese Situation anstrengend, weil du auf diese Gedanken fixiert bist und dann an kaum was anderes denken kannst. Also um deiner selbst willen müsstest du dir Hilfe holen. Wenn du unter Zwangserkrankungen oder Zwangsstörungen googlest, findest du zu dem Thema einige Beschreibungen und Erklärungen, auch Tipps zur Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen sowie Therapeuten.
Hallo cbsjb,
ist zwar schon etwas her, deine Nachricht und ich hoffe, Du hast die Situation mittlerweile besser im Griff.
Nur ein paar Sätze dazu, ich bin selbst Betroffener in Sachen Zwangsgedanken, allerdings nicht von der Sorte agressiv, eher nach dem Motto, jemand anderem könnte etwas schlimmes passieren, wenn ich nicht ... usw. Natürlich weiß ich, dass das nur Gedanken sind, aber es nützt nichts, es ist eine große seelische Belastung, wenn man dem Zwang nicht folgt und wenn man es tut, ist es vorher nicht sicher ob man aus der Sache überhaupt rauskommt, der Zwang kann sogar noch größer werden.
Du schreibst von Zweifel, Zwang und Zweifel gehören untrennbar zusammen oder anders ausgedrückt, wenn Du keine Zweifel hättest, also nach dem Motto, ich bin mir sicher, dass ich diesen Gedanken nicht wirklich werden lasse, wäre es auch kein Zwang, denn dann hätte der Gedanke (falls er überhaupt aufkommt) keine Nachwirkung. Das wäre dann absoluter Quatsch für dich und Du wärst dir auch sicher, dass das so ist. Weil Du dir aber nicht sicher bist (Zweifel) und der Gedanke sich nicht abschütteln lässt, ist es ein Zwang. Hinter dem Zwang steht Angst (das kann mittlerweile auch die Angst vor den Zwangsgedanken sein), Die Angst treibt den Zwang und wird genährt durch die Zweifel.
Ich schreibe das in der Hoffnung, was zum Verständnis beizutragen (zumindest ist das mein Verständnis), am Anfang einer Behandlung steht das Verstehen der Zusammenhänge, desweiteren kann ich Dir nur raten, wenn es denn nicht besser wird, begeb dich in professionelle Behandlung, dass ist absolut erforderlich.
In dem Sinne alles Gute.
Hallo cbsjb, ich habe über 20 Jahre Erfahrungen mit psychischen Krankheiten, ich kann in Deinem Bericht nicht sehen, ob Du in einer professionelle Therapie bist. Also bei Zwangsgedanken gibt es wirklich gute medikamentöse Möglichkeiten, es gibt Antidepressiva, die sehr gut helfen und ob eine Psychotherapie hilfreich wäre müßte der zuständige Facharzt ein Neurologe feststellen. Ich habe einige Mitpatienten kennengelernt und die haben durch die Antidepressiva fast gar keine Zwangsgedanken mehr. Ich hoffe ich konnte etwas behilflich sein und wünsche Dir gute Besserung.
Herzliche Grüße !!!
Ruedi9420