Würdet ihr Thilo Sarrazin und seinem unten angeführten Beispiel recht geben?
Es ist aufschlussreich, dass die Migranten aus der EU sowie aus Süd- und Ostasien vergleichbare Probleme nicht haben. Die Kinder von Vietnam-Vertragsarbeitern aus der ehemaligen DDR machen sogar zu 80 Prozent Abitur und schneiden damit noch weitaus besser ab als die Deutschen (…) Interessant sind die in Großbritannien beobachteten Unterschiede zwischen den verschiedenen Migranten aus der ehemaligen Kolonie Indien: Indische Schüler schneiden in England doppelt so gut ab wie pakistanische Schüler. Schüler aus Fernost lassen in ihren Leistungen alle hinter sich, auch die britischen. Zwischen Indern und Pakistanern gibt es aber keine Unterschiede außer dem, dass die Pakistaner einen islamisch-kulturellen Hintergrund haben.
In Frankreich wanderten in mehreren Schüben Polen, Juden, Chinesen und Vietnamesen ein. Sie hatten wirtschaftlichen Erfolg, integrierten sich problemlos und verschmolzen allmählich mit der Mehrheitsgesellschaft, ohne jemals staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen. Ganz anders die Probleme Frankreichs mit den arabischen Migranten insbesondere aus Algerien. Walter Laqueur vermutet: “Es muss in der geistigen Einstellung jener, die sich marginalisiert fühlen, etwas geben, das es ihnen erschwert, im Leben Erfolg zu haben.” (…) Die Journalistin Ingrid Kloepfer nimmt das Leben einer islamischen Importbraut namens Dilek als Beleg für die fehlende Integrationsbemühung der deutschen Gesellschaft: 27 Jahre alt, zehn Jahre in Deutschland, drei Kinder, fünf Jahre Dorfschule in der Türkei. Dilek kennt nur den Haushalt und kann kaum Deutsch. Was tat denn der amerikanische Staat für die Integration der einwandernden Deutschen, Juden, Iren oder Italiener? Die integrierten sich selbst, weil sie gar keine andere Wahl hatten, wenn sie nicht untergehen wollten. Da gab es keine Sozialhilfe für Importbräute. Die mangelnde Integration liegt an den Attitüden der muslimischen Einwanderer. Das möchte die gutmenschelnde Liberale Inge Kloepfer nicht wahrhaben, die mit aggressiven Unterton erklärt: “Die deutsche Ethnie wird auf lange Sicht vielerorts auf eine der großen Minderheiten schrumpfen. So wird es aussehen – ob es dem Notenbanker Sarrazin passt oder nicht.” In bestimmten Kreisen ist es inzwischen üblich geworden, bereits den empirisch begründeten Hinweis auf das Bestehen von Unterschieden zwischen ethnischen Gruppen mit dem Rassismusvorwurf zu belegen. Das ist eine sehr wirkungsvolle Art, Andersdenkende mundtot zu machen und das Ansprechen unerwünschter Sachverhalte mit dem Bann des politisch Unkorrekten zu belegen. In Deutschland funktioniert das aufgrund der Last der Geschichte besonders gut.
Quelle: Deutschland schafft sich ab von Dr. Thilo Sarrazin, 17. durchgesehene Auflage 2010, Seite 287-290.
Das kann ja nicht alles auf soziale Faktoren wie Armut zurückzuführen sein, nicht alle Inder oder Asiaten aus Fernost kommen aus Millionärsfamilien.
48 Stimmen
10 Antworten
Was das angeht hat Sarrazin völlig recht. Das Grundproblem liegt darin, dass es Muslime verboten ist, sich der Kultur der "Ungläubigen" anzupassen und sich zu integrieren. Durch diese kulturelle Ablehnung wird alles westliche verteufelt, inkl. de Bildung. Es gab vor Jahren (bevor es "rechts" wurde) sogar Studien dazu, die aufzeigten, dass das Leistungsniveau einer Schulklasse schon ab ca. 30% Muslimanteil messbar und ab 50% drastisch abnahm.
Ich war in Frankreich mit einer Reihe von islamischen Studenten und Studentinnen an der Universität. Sie waren nicht auffallend besser oder schlecher als die europäischen Mitstudierenden. Lediglich die Perser (mitunter damals Khomeini Anhänger) waren auffällig akademisch schwach.
Da sind mit Sicherheit kulturelle Unterschiede im Spiel.
Für Asiaten ist Harmonie wichtig. Daraus könnte sich ergeben, dass man auch im Ausland mit den Einheimischen in Harmonie leben will, sich also eher anpasst.
Das scheint bei Türken und Arabern weniger der Fall zu sein. Da scheint man eher das Anderssein zu pflegen und verharrt in alten Verhaltensweisen.
Ja - und?
Gibt´s von denen Jugendgangs, die Andersgläubige traktieren? Schlägereien? Antänzer, die Frauen belästigen? Gruppenvergewaltigungen?
Ich denke: nicht
Überheblichkeit und Separatismus kann man hinnehmen.
Jeder mit Lebenserfahrung und mit etwas sozialer Intelligenz weiß, dass Sarrazin recht hatte bzw. hat.
Selbst die Tatsache, dass alles eingetreten bzw. deutlich absehbar ist, was in dem Buch "Deutschland schafft sich ab" vorausgesagt wurde, hat bei den Kritikern nicht zur Einsicht geführt.
Wenn Vorurteile sich immer wieder bestätigen, nennt man es "Erfahrung"!
In weiten Teilen.
Allerdings gibt es durchaus Ausnahmen, komplett über einen Kamm scheren kann man die nun nicht. Habe durchaus auch schon sehr gebildete Syrer und Afghanen kennengelernt, die schon bei der Einreise mehrere europäische Sprachen beherrschten und eine sehr hohe (reale) Ausbildung mitbrachten und beruflich schwer was auf dem Kasten haben. Welche von dem Format passen sich auch sofort an.
Überwieged ja.
Dennoch:
Sarrazin vermengt oftmals die soziale Kategorie mit der religiösen.
So hat Sarrazin natürlich recht mit den Ländern, die er erwähnt, dass diese haufenweise für schwerwiegende Probleme in Europa sorgen, die in der Politik quer durch Europa keinerlei Aufmerksamkeit erhalten, aufgrund Angst vor Rassismusvorwürfen oder falscher "Toleranz".
Aber er hätte die soziale Frage eher stellen müssen. Was meine ich damit? So hätte er z.B Statistiken von den USA und Kanda einbringen müssen. Dort wäre sehr schnell ersichtlich gewesen, dass dortig eingewanderte Muslime zur oberen Bildungssicht gehören. Sie sind dort überdurchschnittlich gebildet und stehen teilweise über der dortigen autochtonen Bevölkerung. Sie verdienen auch mehr usw. usf.
Der soziale Hintergrund war indes ein anderer. Gleiches gilt für Indien, wo eben eine gebildete Sicht ausgewandert ist, und nicht die Arbeiter.
Anders war es bei den Türken gewesen, die überwiegend aus Anatolien kamen und von keiner Hauptstadt und das einfache Facharbeiter gewesen sind.
Man sieht also, nicht alles ist auf den Islam zurückzuführen, sondern es ist weitaus ausgefeilter. So sind natürlich soziale Faktoren wichtig. Auch bei den Pakistanern und Indern.
Trotzdem ist das Kritik auf hohem Niveau und Sarrazin hat wie sonst auch mit vielen Dingen recht behalten und eine sachliche Auseinandersetzung wäre von Nöten gewesen, dann hätten wir nicht solch ein Erstarken sämtlicher rechtsaußen Parteien quer durch Europa.
In Gambia, das vorwiegend vom Tourismus lebt, gibt es etliche chinesische Restaurants. Die Chinesen bleiben total unter sich und haben auch nach vielen Jahren keinerlei Anzeichen von Anpassung gezeigt. Sie buckeln vor den europäischen Gästen, die Geld einbringen, der Rest ist ihnen egal.