Würdet ihr sofort einen Schlussstrich ziehen?
Mein "Freund" hat vor ein paar Tagen seinen besten Freund verloren mit dem er 48 Jahre lang befreundet war. Ich habe versucht ihn auf allen Wegen aufzumutern, teuere Geschenke, sein Lieblingsessen, alle Aufgaben übernommen, alle Freiheiten gegeben. Ihm Unterstützung geben auch durch Worte. Hat nichts gebracht. Er schätze meine Mühe nicht. Hat mich sogar angemotzt. Stattdessen hat er die Freundin von seinem verstorbenen Freund kontaktiert, die er persönlich nicht kennen gelernt hat, weil sie nicht lange zusammen waren und mit ihr alle Gespräche geführt. Bei ihr Trost gesucht. Bis sie am We mit ihm "Schluss gemacht hat " und gesagt hat, es geht ihr mit dem Kontakt zu weit. Er soll sie in Ruhe lassen. Dabei habe ich ihn ein paar Tage vorher gesagt, mich stört es, dass wenn wir gemeinsam spazieren gehen oder Essen, wenn er mit ihr telefoniert. Er hat zu mir gesagt, er findet mein Verhalten unmöglich. Die Eltern von seinem verstorbenen Freund hat er 1x nur kurz kontaktiert (2Min Telefongespräch) Jetzt kommt was anderes raus: zu der Beerdigung will er nicht fahren, dass sei ihm zu "weit" und es passt ihm nicht, dass er für eine Nacht übernachten müsste.
Ich bin fassungslos über sein Verhalten!
11 Antworten
Du kannst Trauer einfach nicht mit Lieblingsessen und jeglichen Ausgaben von jetzt auf gleich ausgleichen. Würdest du direkt besser gelaunt sein? Würde mich wundern. Natürlich ist es blöd wenn er dich anmeckert aber sei einfach für ihn da. Ich denke er kann einfach zurzeit deine Mühe nicht richtig schätzen und wahrnehmen und dennoch kann es etwas helfen.
GIb ihn etwas Zeit und redet miteinander
Dein Verhalten ihm gegenüber ist war sehr unglücklich und nicht zielführend (Ich habe versucht ihn auf allen Wegen aufzumutern, teuere Geschenke, sein Lieblingsessen, alle Aufgaben übernommen, alle Freiheiten gegeben. Ihm Unterstützung geben auch durch Worte).
Lass ihn trauern. Gib ihm die Zeit. Das er nicht zur Beerdigung möchte ist nur verständlich, da er das seelisch nicht packt.
Also habe mehr Verständnis für ihn!
Ja, lass ihm Raum, lass ihn das auf seine Weise verarbeiten. Halte dich zurück und im Hintergrund.
du kannst einfach für ihn da sein, wenn er jemanden zum reden braucht sonst kannst du wahrscheinlich nicht wirklich etwas machen
Womöglich hast du ihn überfordert - wenn auch in guter Absicht...
Grade Männer trauern anders als Frauen - und überhaupt trauert jeder Mensch auf seine individuelle Art und Weise...
Du hast es sicherlich gut gemeint - ihn aber dadurch eher abgeschreckt !
Sage ihm einfach, dass du für ihn da bist - wann immer er dies möchte...
Er wird schon auf dich zukommen - wenn er soweit ist.
Alles Gute für euch beide - und deinem Freund wünsche ich viel Kraft und Trost:
Der "Tod" ist nicht das Ende - ich hoffe, er weiss das !
Wenn ein Mensch nach 48 Jahren einen derartigen Verlust einstecken muss, dann kann einem das für eine gewisse Zeit den Boden unter den Füssen weg ziehen und man befindet sich im freien Fall. Was der Kopf bei solchen Situationen hin und wieder macht, muss nicht immer rationaler Natur sein.
Solche Verluste machst du weder mit Geschenken noch mit leckerem Essen wieder wett und jeder, den eine solche Situation betrifft, hat seine eigene Art und Weise, damit in der Anfangsphase umzugehen. In deinem Falle sprichst du von ein paar Tagen - nach 48 Jahren! Und ja: Er telefoniert mit der Freundin seines verstorbenen Freundes. Vielleicht, weil er der Meinung ist, dass sie über diesen Verlust ebenso verletzt wurde wie er. Dass er in dieser Situation Gleichgesinnte sucht, kann absolut normal sein. Wie es scheint, reagiert sie indes anders und hat lieber ihre Ruhe, um mit der Trauer fertig zu werden.
Du brauchst kein Essen zu machen. Du musst ihm nur die Zeit geben, die er braucht, um über diesen Verlust hinweg zu kommen. Nach 48 Jahren dürfte sein aktuell bestehendes Leid zumindest für eine kurze Weile über deinen Bedürfnissen stehen. Und das solltest du akzeptieren.
Ja, hier würde ich sofort einen Schlusstrich ziehen. So ein Benehmen ist respektlos und erniedrigend. Ein absolutes NoGo.
Nein, weil du nicht erkennst, dass du gerade nicht im Mittelpunkt stehst. Weil du nicht in der Lage bist, dich mal zurückzunehmen. Weil du nicht erkennen willst oder kannst, dass deine Mühen gerade weder anerkannt noch gewürdigt werden können und vielleicht sogar gar nicht helfen. Ganz vielleicht sogar das Gegenteil bewirken. Und all das wäre o.k. Es geht halt gerade 0,0 um dich und deine Befindlichkeiten. Dafür hat dein "Freund" gerade offenbar keinen Kopf, keine Kraft und keine Muße. Und das muss er auch nicht.
Ich habe alles gemacht, um für ihn dazu sein! Zumindest habe ich es versucht....