Mit Trennung drohen im Streit?
Es ist bereits 2/3x vorgekommen, dass mein Freund im Streit gesagt hat, dass es ihm reicht und dass das für ihn bedeutet, dass es vorbei ist und er einen Schlussstrich zieht. Bislang haben wir uns danach immer wieder ausgesprochen und gegenseitig entschuldigt.
Allerdings finde ich es absurd im Streit wegen einer Aussage meinerseits (auch wenn sie seiner Ansicht nacht falsch ist und ein Zeichen dafür wie meine Denkweise ist) Schluss zu machen oder damit zu drohen.
Hat jemand damit Erfahrung? Findet ihr sowas kann mal passieren oder absoluten No Go?
24 Stimmen
17 Antworten
Eigentlich ist das ein "No-Go", aber man muss auch die Situation betrachten. Niemand von uns war dabei und weiß wie weit der Streit gegangen ist. Für mich klingt das eher danach, dass dein Freund an eine persönliche Grenze gestoßen ist und nicht mehr weiter weiß, als diese Drohung auszusprechen.
Da bedeutet, dass ihr nicht richtig streitet, sondern es bei euch nur ums Gewinnen geht. Ein Streit in einer Beziehung sollte nicht "das Gewinnen" zum Ziel haben, sondern den Austausch. Natürlich ist der Austausch emotional und man wirft sich Dingen an den Kopf, die nicht sonderlich nett sein können. Aber ein Streit ist i.d.R. ehrlich. Genau deswegen ist es ein austausch. Ihr solltet die Dinge ernstnehmen, die innerhalb eines Streits gesagt werden, dabei aber immer vor Augen haben, dass es nicht darum geht den andern fertigzumachen oder als Gewinner herauszugehen. Es ist wichtig, dass ihr trotzdem ein Ziel mit dem Streit verfolgt. Worum streitet ihr? Was kann man tun, damit ihr nie wieder darüber streitet? Ist es ein Streit über Verhalten? Kann man das Verhalten überhaupt verändern? War das Verhalten mal süß und heute nervt es nur noch? Vielleicht fehlt auf der anderen Seite Akzeptanz und der Wille den Partner auch einfach so zu lassen, wie er ist.
Es gibt viele Wege, dass ihr weniger streitet. Dein Freund weiß es nicht besser, er ist völlig unsicher und hat seine Grenze erreicht und kann nichts anderes mehr sagen, als diese Drohung. Das soll es nicht herunterspielen, aber Dir zeigen, dass ihr in eine Sackgasse lauft.
Also das: "dass es ihm reicht und dass das für ihn bedeutet, dass es vorbei ist und er einen Schlussstrich zieht" sagt man nur einmal zu mir. Und zwar in den Moment kurz bevor er seine Sachen packt und geht. Wer meint mir mit Trennung drohen zu müssen darf gehen. Da ist für mich auch nichts weiter zu besprechen. Dann ist die Beziehung ihm nichts wert.
Wem wirklich an der Beziehung liegt der lässt den Streit gar nicht erst so eskalieren sondern sucht vorher schon nach ner gemeinsamen Lösung.
Sagte mir meine Partnerin dies wäre die Beziehung beendet - von ihr, nicht von mir.
Wir wären nicht kompatibel.
Ich sage nie - auch nicht im Zorn - Dinge welche ich nicht meine. Ich habe mich, meine Emotionen und meine Aussagen im Griff - und das erwarte ich auch von einer Partnerin. Denn ich will meine Partnerin beim Wort nehmen, ich möchte sie ERNST NEHMEN können. Jemanden der Dinge äußert und wieder zurück nimmt weiß offensichtlich nicht was er will, was er selbst meint ist damit chaotisch und nicht zuverlässig/vertrauenswürdig. Nicht kompatibel mit mir.
Liebe Laaaola,
es gibt Einstellungen und dazugehörige Meinungsäusserungen, die für eine Beziehung ein absolutes No-Go sind oder sein können.
Dazu rechne ich grobe Beleidigungen des Partners oder seiner Familie, Bekundung des beabsichtigten Treuebruchs.
Alle anderen Meinungsäusserungen sind Äusserungen, die diskutabel sind.
Mit Drohungen wie "wenn....dann mache ich Schluß" ist schon eine gewisse Erpressung gegeben, mit der man jede Gegenmeinung totschlagen kann. Wüßte ich Details, könnte ich Dir ggf. mehr raten, wie Du damit umgehen könntest.
Verstehe.....
Mit dem Vorwurf "Du kommunizierst falsch" hatte er sogar Recht. Aber auch er kommuniziert falsch. Beschäftigt euch mal mit dem Begriff "wertschätzende Kommunikation." Dazu findest Du im Internet hilfreiche Tipps.
Deine Vorwürfe an ihn gerichtet kann ich von der Sache her nachvollziehen. Nur eben - mit Vorwürfen erreichst Du nichts. Im Gegenteil - er "schlägt" zurück.
Hilfreicher finde ich das Aufzeigen von Ursache und Wirkung.
Ursache: Keine Bewerbung - führt zur Wirkung: Keinen Job.
Ursache: Kein Job - führt zur Wirkung kein Geld und das führt zu der Wirkung "kein Umzug".
Dazu würde ich jetzt an Deiner Stelle meinem Partner deutlich sagen, was meine Erwartungen an einen Partner sind, der mein Partner sein will: "Mein Partner, mit dem ich zusammenleben will, erledigt seine Pflichten rechtzeitig. Tut er es nicht, signalisiert er mir UNZUVERLÄSSIGKEIT. Und Unzuverlässigkeit als Ursache, verhindert eine gemeinsame Lebensplanung und fehlt es an einer zuverlässigen Lebensplanung, ist auch das Zusammensein gefährdet."
Hinweis: In dieser Äusserung Deiner Meinungsäusserung ist kein DU vorhanden. Das DU vermeidest Du besser, wenn Du den falschen Weg des Vorwürfe-Machens vermeiden willst.
Tja, und setzt sich die Unzuverlässigkeit fort, dann stehst DU vor der Entscheidung: Entweder ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende.
Das alles - oder ähnliche Beispiele - kannst Du ganz ruhig vortragen oder zur Not sogar schriftlich verfassen "hier, schau mal Schatz, ich habe mal meine Gedanken zur Partnerschaft formuliert."
Eventuell braucht Dein Freund Hilfe, weil er überfordert ist. Und vielleicht traut er sich nicht, das als Mann zuzugeben. Auch damit könntest Du sanft umgehen und ihn beiläufig mal fragen: Könnte es sein, dass Du manchmal mit dieser oder mit jener Aufgabe Dich überfordert fühlst? Und bei "ja" - sucht gemeinsam nach einer Hilfe für ihn.
Er sagte eben, dass es nicht korrekt ist, dass er sich nicht um einen neuen Job kümmert, dass er eben viele Absagen bekommt und dass daher mein Vorwurf ungerecht sei. Er behauptet auch, dass ich egoistisch wäre in der Hinsicht und ihn zu jedem neuen Job drängen würde, nur damit wir endlich zusammen umziehe können. Das hat ihn wohl so wütend gemacht, dass er gesagt hat, dass ich ihm egal bin und die Beziehung für ihn vorbei ist. Wie kann man da am besten handeln? Finde in einer Beziehung müsste man sich und seinen Frust auch mal fallen lassen, ohne Angst zu haben, dass der Partner gleich mit der Trennung droht..
was bedeutet "viele Absagen" ?
Und ja, das Drängen kann bei ihm zu einer Überforderung führen. Besser wäre es, wenn er eine Bewerbung verfasst und versendet hat, dass Du ihn lobst.
Wie oft lobst Du ihn?
Merke: Kritisieren kann jeder, das ist leicht.
Meine Devise ist: Mich kann jeder kritisieren, der mir auch hilft, meine Aufgaben zu erledigen (oder besser zu erledigen als bisher). Für alle anderen hat der Maurer ein Loch in der Wand gelassen.
Ich meine, es hilft, wenn Du Dein Drängen als falsch erkennst (siehe Stichwort: wertschätzende Kommunikation) und ihm das auch als Deinen Fehler einräumst.
Dieses ewige "wann bist Du damit fertig?" oder das Kontrollieren durch Fragen wie: "Hast Du .... schon erledigt?" ist echt frustrierend, wenn das öfter passiert und weil es als indirektes Drängen verstanden werden kann.
Mein Vorschlag: Biete ihm an: Von nun an dränge ich Dich nicht mehr und stelle auch nicht mehr die Frage ........
Er geht darauf ein - oder nicht. In jedem Fall gewinnt ihr beide Zeit, über Dein Angebot nachzudenken und er hat so die Zeit, von seinen hochgekochten Emotionen runterzukommen. Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht ist.
Lass ihm einfach Zeit, ziehe Dich zurück. Warte ab, ob und wann er auf Dich zukommt. Aber das Angebot (siehe Mein Vorschlag) solltest Du machen, bevor Du Dich zurückziehst.
Vielleicht nutzt er die Pause, um erfolgreich umzusetzen, was seine Aufgaben sind und überrascht Dich mit einer Erfolgsmeldung. Und wenn das alles nicht passiert - nun - dann sieht es so aus, als ob Dein Partner nicht die Gabe hat, erfolgreich zu leben. Und dann wäre er für mich als Partner indiskutabel, es sei denn, Du willst ewig ein Kind an Deiner Seite haben.
Wohnt ihr zusammen?
Na ja er meint um die 70 Absagen, 2 nach ganzen Interviewrunden. Wie siehst du aber seine Reaktion? Ist sowas überhaupt vertretbar oder nur manipulativ?
Es kommt auf die Zeit an. 70 Absagen in einem Monat deuten auf ca. 2-3 Bewerbungen pro Tag hin. Das ist ok, in einem halben Jahr aber sind 70 Bewerbungen viel zu wenig.
Im Übrigen würde ich mir bei 70 Absagen mal einen Fachmann holen und zeigen lassen, was ich bei den Bewerbungen und im Interview falsch mache.
Und auch würde ich mir überlegen, wo ich sonst Arbeit finde. Zuhause nur Bewerbungen schreiben - ist anscheinend nicht die Lösung.
Seine Reaktion "Du bist mir egal" sehe ich weniger als Manipulation und viel mehr als Anzeichen einer Überforderung = doppelter Frust ==> keinen Erfolg und die Freundin drängt und drängt..... Da kann sich Verzweiflung bei ihm einstellen.
Der Mensch hat natürlicherweise immer irgendein Problem. Was daher immer gebraucht wird, sind Lösungswege.
Wie erfolgreich bist Du denn?
Ich bin einfach total verunsichert dadurch, wie schnell er sowas über die Lippen bringen kann. Und frage mich, ob ich ihm dann eventuell doch egal bin. Würde er sich sonst nicht Tag und Nacht kümmern, dass er was findet? Er sagt er sucht noch bis Ende des Jahres und danach betrachtet er das Projekt als gescheitert. Ich sehe ein, dass es normal ist dort so viele Absagen zu bekommen. War bei mir am Anfang auch so. Denke auch nicht, dass es an seiner Bewerbung liegt, sondern eher am Arbeitsmarkt. Er sagte auch, dass ich mich dann eben entshceiden muss, ob mir der Umzug ins Ausland oder die Beziehung wichtiger ist. Ist das fair?
Das ist ein schwieriges Thema. Ich finde es gut, wenn ihr eine Planung hättet, so in dem Sinne: Wir versuchen es mit Bewerbungen bis .... und dann gehen wir über zu Plan B.
Und einen Plan B solltet ihr haben bzw. entwickeln.
Von der Konstellation Mann/Frau her gesehen haben die meisten Frauen ein deutlich stärkeres Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit als ein Mann.
Derzeit scheinen Geborgenheit und Sicherheit aber von ihm nicht angeboten zu werden. ==> ER kann Dir das derzeit wohl nicht bieten. Das macht Dich unruhig.... was ich auch voll verstehe.
Solange er sich mit all seinen Kräften dafür einsetzt, dass Eure Zukunft gelingt, mit welchem Job auch immer, bist Du ihm nicht egal. Bis dahin - bis er guten Erfolg hat, hält eine treue und liebende Partnerin zu ihm und macht ihm Mut.
Kümmert er sich denn nicht "Tag und Nacht" darum, dass er was findet - was auch immer? Oder spielt er nach 1 Bewerbung tagsüber stundenlang am PC? Wenn das in etwa der Fall ist, braucht er Hilfe. Wenn er jedoch keine Hilfe will und so weiter machen will - so erfolglos wie bisher - dann fehlt ihm der Sinn für seine Pflichten. Und eine Pflicht könnte heißen: Ich hole mir Hilfe
Du solltest schon erkennen können, dass er alles tut was getan werden könnte. Dazu solltest Du ihn auch ermutigen - loben - und Vorwürfe vermeiden.
Nutzt das alles nichts und er kommt nicht voran, holt sich auch keine Hilfe, dann ist es an Dir, über die Fortdauer der Beziehung nachzudenken.
Jeder hat seine Meinung, allerdings ist das nicht nett von deinem Freund. Irgendwann würde ich mich an deiner Stelle trennen, weil es mir reicht mit ihm.
Also zB habe ich weil ich gefrustet war, dass mein Partner noch keinen Tisch für meinen Geburtstag (der am Folgetag war) reserviert hat und sich nicht um seine Bewerbungen dann gekümmert hat, wie es abgemacht war (da wir gemeinsam einen Umzug planen), habe ich in Wut zu ihm gesagt, dass er sich um nichts kümmert. Das war für ihn zu viel. Er sagte ich vermische Dinge, spreche aus Wut, kommuniziere falsch und mache ihm generelle Vorwürfe ohne Kopf und Fuß. Mit so jemandem wolle er nicht zusammen sein.