Würdet ihr eurem Partner erzählen dass ihr zum Therapeuten geht?

14 Antworten

Wenn ich Menschen kennenlerne ist es sehr schwer dass nicht sehr schnell mitzubekommen - ich habe generell kein Problem damit zu sagen dass ich psychisch erkrankt bin und neurodivergent, finde ich auch recht wichtig. Damit können sich Problematiken auftun für die andere Personen nicht bereit sind und das ist auch okay. Wäre traurig wenn man in einer funktionierenden Beziehung jeglicher Art plötzlich Probleme hat weil die andere Person beispielsweise meine Tassen (die alle einen Zweck haben und aus der Kaffeetasse darf kein Tee getrunken werden etc.) nicht akzeptieren mag.

Von daher: Ja, das sollte man auf jeden Fall mitteilen da das und die Gründe dafür etwas essentielles sind.

Man muss ja nicht im ersten Satz sagen "Hallo ich bin in Therapie" - ich sage meist irgendwo am Anfang einfach dass ich schwere Kindheitstraumata habe, auf dem Weg zu einer Autismusdiagnostik bin und in Therapie war. Da kann man dann wenn es passt drüber reden, aber es ist auf jeden Fall mal auf dem Feld.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Sozialpädagogischer Zug / Berufserfahrung

Selbstverständlich. Wenn er mein Lebensgefährte oder Ehemann ist, dann hat er ja wohl auch mitgekriegt, dass mit mir etwas nicht in Ordnung ist, dass ich mich mit etwas rumschleppe, was ich allein oder auch mit ihm zusammen nicht lösen kann.

Egal ob er selbst Teil des Problems ist oder nicht, habe ich mit ihm ja bestimmt darüber gesprochen, und wir haben gemeinsam nach einer Lösung gesucht. Vielleicht haben wir schon etwas verändert an/in unserer Beziehung oder in irgendeinem Bereich (ausschließlich) meines Lebens, in der Hoffnung, dass es mir dann besser gehe, aber mein psychischer Zustand ist leider unverändert schlecht.

Möglich ist auch, dass mein Partner den richtigen Riecher hat und mich darauf hinweist, wo bei mir etwas im Argen liegt (vielleicht schon seit längerem oder schon immer), aber ich will das nicht wahrhaben. Und dann ist es vielleicht sogar er, der mir dazu rät, einen Psychotherapeuten aufzusuchen, und sei es nur, um seine Annahme zu widerlegen ... oder eben zu bestätigen. Wenn ein Außenstehender nämlich zu dem gleichen Schluss kommt, dann wird schon etwas dran sein.

Also, in einer Partnerschaft sollte es darüber keine Geheimnisse geben. Sonst ist die Beziehung m. E. sowieso schon kaputt.

Es wäre nicht unbedingt ein Thema fürs erste Date, doch wenn ich in einer Beziehung bin und mir auch vorstellen kann, dass die dauerhaft ist MUSS ich es ihm ja im Endeffekt erzählen.


spanferkel14  22.06.2021, 13:36

Beim ersten Date handelt es sich ja (noch lange) nicht um den Partner, und es ist fraglich, ob aus diesem Date jemals mehr wird.

1

Ich würde mit meinem auf jeden Fall darüber sprechen. Ich finde es ist wichtig ehrlich zu sein und wenn er es weiß, kann er dir eventuell auch Helfen und/oder Rücksicht auf dich nehmen.

Erkläre ihm weswegen du einen Therapeuten aufsuchst

Hey, in einer Beziehung geht es darum, als der Mensch geliebt zu werden, der man ist - und nicht als der, den man vorgibt zu sein. Daher muss ein Partner es aushalten können, dass du zur Therapie gehst.

Selbst wenn er vorher schlecht darüber gedacht hat, muss er sich damit auseinander setzen können, wenn du so etwas machst. Ansonsten ist die Beziehung nichts wert, weil sie die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht aushält.

Ich kann voll verstehen, dass du unsicher bist und dir vlt etwas Sorgen machst was er denkt, aber in einer Beziehung solltest du dich deinen Ängsten wirklich stellen können. Das kann unheimlich befreien, die Wahrheit auszusprechen.