Würdet ihr ein Kind adoptieren oder ein Pflegekind haben?

15 Antworten

Wenn das Kind aus dem Bekannten- oder Familienkreis kommt und da etwas schlimmes passiert ist, ja.

Andernfalls nein, außer ich hätte eine Partnerin die keine Kinder kriegen kann, aber unbedingt welche will.

Es gibt einen Unterschied zwischen einem Pflegekind und einem Adoptivkind.

Ein Pflegekind würde ich nicht aufnehmen. Rechtlich gesehen ist es nie das eigene, es besteht immer die Gefahr, dass das Kind zu den leiblichen Eltern zurückkommt, wenn die Notlage dort vorüber ist.

Bei der Adoption bin ich gerade mitten drin (bzw. hoffentlich kurz vor dem Ende).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Adoptivvater mit mehrjähriger Erfahrung.

Noahs16 
Beitragsersteller
 06.01.2024, 13:49

Ich weiß selbst, dass es den unterschied gibt.

Ja, ich würde ein Pflegekind aufnehmen. Es muss doch nicht das "Eigene" sein, als Adoptiveltern hat man alle Recht selbst, leiblich ist es trotzdem nicht.beides sind wichtige Instrumente in einer sozialen Gesellschaft.

Ich finde es auch nicht schlimm falls die Kinder wieder zurück geführt werden ( was aber häufig auch gar nicht passiert). Dann hat man die notwendige Unterstützung geleistet die ein Kind oder eine Familie vlt. Auch nur für kürzere Zeit gebraucht haben um wieder " normal" funktionieren zu können. Ich finde das eine wichtige Aufgabe die von Nächstenliebe und hinsehen zeugt. Der der Kinder wirklich liebt und sie als Segen ansieht wird diese Liebe nie zur zum "eigenen" fühlen. Allerdings kommen bei einem Pflegekind evtl. Auch Schwierigkeiten wie z.B., Termine bei Psychologen, Ärzten auf einen zu, die die Sache anstrengend gestalten kann. Manche leiblichen Eltern arbeiten auch gegen einen, dessen muss man sich bewusst sein, und Stärke haben, man bekommt aber viel Unterstützung,

und wie ein eigenes Kind sich entwickelt ist ebenso unsicher und man weiss nicht was es für Schwierigkeiten geben wird. Die Kinderwunschkliniken boomen und es gibt immer mehr Kinder die eine Pflegefanilie brauchen und es keine gibt, das finde ich sehr traurig, und für unser hochentwickeltes, eigentlich soziales Land beschämend und auch teils egoistisch von den Einzelnen.

Früher darüber nachgedacht über das "was wäre wenn". In dem einen oder anderen möglichen Szenario wär das tatsächlich eine Option gewesen.

In meiner jetzigen Lebenssituation wäre es ungünstig ein Pflegekind zusätzlich aufzunehmen oder gar adoptieren zu wollen.

Meine Frau und ich sind zu alt und gleichgeschlechtlichen Paaren werden immer noch Steine in den Weg gelegt. Aber am Anfang unserer Beziehung haben wir darüber nachgedacht; allerdings haben wir uns dagegen entschieden. Ein Kind wäre bei uns nicht glücklich geworden. Wir tragen beide unser Päckchen, das muss man keinem Kind antun.

Aber wir hatten mal zwei Monate eine Art Pflegling. Eine Schülerin, die mit Hilfe von zwei Kollegen und mir vor ihrer Familie geflüchtet ist, weil es Morddrohungen gegen sie gab, vom eigenen Vater. Bei meiner Frau und mir hat sie niemand vermutet, weil ich nicht ihre direkte Lehrerin war und die Familie mich nicht kannte.
Aber so ein Pubertier, so lieb sie war…puh…und wir waren, ganz ehrlich, nicht wenig froh, als sie dann gut in einer Pflegefamilie untergebracht war und wir wieder zu zweit…da meine Frau zu der Zeit schon pflegebedürftig war, fiel es ihr doppelt schwer, dass da noch eine Person im Haushalt war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – lesbisch & verheiratet