Wieso wird bei Adoptiveltern stärker geprüft, ob sie geeignet sind ein Kind großzuziehen/zu adoptieren als bei den biologischen Eltern?
Macht das nicht den Eindruck als würden die biologischen Eltern ein Kind (erstmal) besitzen?
6 Antworten
Wieso wird bei Adoptiveltern stärker geprüft, ob sie geeignet sind ein Kind großzuziehen/zu adoptieren als bei den biologischen Eltern?
einfach weil man es kann.
Man kann jemanden nicht verbieten dass er schwanger wird wenn man glaubt die Person eigenet sich nicht als Elternteil. Und wenn die Person doch schwanger wird dann müsste man sie zur Abtreibung zwingen. das ist a.) evt. auch nicht ganz ungefährlich und es kann sein dass die Person dann nie wieder ein Kind bekommen kann (Wenn etwas schief läuft) und 2. ist so eine Abtreibung eine SEHR schmerzhafte Sache. Man zwingt also jemanden dazu schmerzen zu ertragen und 3. ist das eine extrem psychologische Belastung. Man wird gezwungen sein Kind zu töten.
Daher kann das bei Schwangerschaften nicht gemacht werden.
Anders ist es wenn jemand adoptieren will. Die Kinder hatten schon Eltern die sich nicht um sie kümmern konnten oder wollten. Oft haben die Kinder schon viel für ihr Alter erlebt und reagieren vielleicht anders als normale Kinder oder sind mit der Entwicklung deswegen etwas hinten. Diese schon teilweise traumatisierten Kinder zu Eltern geben die vielleicht wieder mit der Situation überfordert sein könnten macht keinen Sinn. Hier kann man vorher eben prüfen und die wahrscheinlich best möglichsten Eltern raus suchen.
Macht das nicht den Eindruck als würden die biologischen Eltern ein Kind (erstmal) besitzen?
Besitzen nicht aber man trifft alle Entscheidungen was das Kind betrifft und somit lenkt man das Kind auch dementsprechend in die eine oder andere Richtung. Das würden Adoptiveltern aber ja genauso machen.
Wenn ich zB Schuhe habe, muss ich eigentlich niemandem beweisen, dass ich eine Rechnung für sie habe
nein da du Schuhe aber wegwerfen kannst wenn du sie nicht mehr willst. Kinder aber eben nicht.
Aber wenn jemand sie abkaufen will, dann wird erstmal geschaut, ob er das nötige Geld hat.
Klar, du verkaufst keine Schuhe an jemanden von dem du kein Geld erhälts. Nur was hat das mit Kindern zu tun? Kinder werden nicht verkauft. Man bezahlt nur Geld für den Arbeitsaufwand der Vermittler bzw. für das eingenommene Geld werden die Angestellten bezahlt, Die Büromiete, die Kinder die noch da sind finanziert etc.
Somit wird auch kein Kind an jemanden gegeben, der den nötigen finanziellen Hintergrund nicht hat.
Finde auch, dass für die Elternschaft ein Führerschein nötig wäre. Wenn ich sehe, wie manche Kinder aufwachsen und wer Elternteil ist gruselt es mich.
Kaum jemand begreift das Ausmaß in jungen Jahren oder passt einfach nicht auf. Zudem viele einfach nicht fähig sind gut für Kinder zu sorgen.
Finde auch, dass für die Elternschaft ein Führerschein nötig wäre. Wenn ich sehe, wie manche Kinder aufwachsen und wer Elternteil ist gruselt es mich.
und was bringt ein Elternführschein? Was lernt man da? Wickeln? Erziehung? (die funktioniert aber bei jedem Kind anders, was bei dem einen klappt, klappt beim anderen auch nicht. ).
Dazu: Nur weil ich jetzt eine Top Mutter bin und den Führerschein bestehe, bedeutet es nicht dass ich in 5 Jahren das auch noch bin. Vielleicht werde ich vom Mann verlassen, verliere den Job, greife zu Alkohol und bin dann eine Alkoholikerin - und habe immer noch den Elternführerschein.
Oder soll man dann alle X Jahre geprüft werden? Wenn ja anhand welcher Kriterien? Wer bezahlt den Spaß?
Wie bereits gesagt wurde: weil man es kann.
Stell dir mal vor, der Staat würde jemandem ein Kind geben - hinterher stellt sich heraus, dass derjenige bereits als Pädophiler verurteilt wurde und das Adoptivkind dann auch mißbraucht hat. Dann würde jeder sagen: warum hat der Staat nicht genauer kontrolliert?
Oder jemand ist ein Soziopath und nicht fähig, Kinder zu erziehen, schon gar kein Adoptivkind - dann würde es auch hier heißen, warum man nicht genauer kontrolliert hat.
Adoptivkinder sind bereits traumatisiert, selbst wenn sie direkt nach der Geburt adoptiert wurden. Darum ist es umso wichtiger, dass die neuen Eltern auch wirklich geeignet sind. Ich persönlich fand die Überprüfung übrigens nicht so streng.
Und jetzt den umgekehrten Fall: eine Frau wird schwanger. Sie kümmert sich nicht gut um das Kind und das Jugendamt nimmt es ihr weg. Oder im Extremfall: vielleicht stirbt es sogar, weil die Mutter es vernachlässigt hat. Würdest du dieser Mutter dann verbieten, nie wieder schwanger zu werden? Würdest du sie dann zwingen, Verhütungsmittel zu benutzen? Und wenn sie doch wieder schwanger werden würde? Würdest du sie dann zur Abtreibung zwingen? Oder ihr das Kind wegnehmen, sobald es geboren wird? Oder noch extremer: sie zwangsweise kastrieren?
Was glaubst du, was die Allgemeinheit dazu sagen würde, wenn der Staat sich so extrem einmischen würde? Solche Methoden gab es teilweise im 3. Reich und teilweise in der DDR. Wir leben aber nicht in einer Diktatur, sondern in einer Demokratie.
Und mal so nebenbei: ich kenne übrigens einen ähnlichen Fall: eine Frau bekam mit 18 ein Kind, war aber total überfordert damit. Sie vernachlässigte es und das Jugendamt nahm es ihr weg und gab es zu Pflegeeltern (dem Kind ging es dort sehr gut). Etwa 10 Jahre später bekam sie wieder ein Kind, und diesmal war sie reifer und kümmerte sich richtig um das Kind.
Wenn ich zB Schuhe habe, muss ich eigentlich niemandem beweisen, dass ich eine Rechnung für sie habe. Aber wenn jemand sie abkaufen will, dann wird erstmal geschaut, ob er das nötige Geld hat.
Vergleichst du jetzt ernsthaft ein Paar Schuhe mit einem Menschen?
Du kannst erst mal niemandem die Elternschaft verbieten. Das wäre ein extremer Eingriff in die persönliche Freiheit.
Wenn aber Kinder elternlos sind oder aus der Familie genommen wurden aufgrund von massiven Vorfällen, dann möchte man für die garantieren, dass sie beim zweiten Mal geeignete Adoptiveltern haben.
Zudem bewerben sich viele Menschen als Adoptiveltern. Da hat man also eine Auswahl. Wenn zwei Menschen sich ein biologisches Kind wünschen, ist das deren Sache und man hat keine Auswahl. Und trotzdem gibt es ja viele bemühte und sehr gute Eltern!
Die Voraussetzungen sind ganz andere. Jeder hat das Recht, eine Familie zu gründen und eigene Kinder zu bekommen, sofern das aus biologischen Gründen möglich ist.
Hingegen gibt es eine begrenzte Anzahl an Kindern, die zur Adoption freigegeben werden. Für diese sucht man die bestmöglichen Eltern.