Würdest du einen blinden Seniorkater von 11 Jahren adoptieren? Wenn ja, wieso? Wenn nein, weshalb?
Hallo Du,
ich arbeite ehrenamtlich im Tierschutz und wir haben den Horsti von der Straße gerettet. Er wurde einfach ausgesetzt und das auch noch blind.
Leider bekommen wir auf unsere Vermittlungsanzeige kein Reaktion. :-(
Mir ist absolut klar, dass du nicht in den Kopf anderer hineinschauen und keine Gedanken lesen kannst.
Ich frage mich trotzdem woran es liegen könnte, dass niemand sich meldet. Denn Blindheit ist ein wirklich überschaubares Handicap.
Eventuell magst du mir ja deine Bedenken mitteilen, was dich davon abhielte einen blinden Seniorkater von 11 Jahren zu adoptieren.
Oder, aber, was dich animieren würde einen solchen Kater zu adoptieren.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺
18 Antworten
Würde ich sogar erst recht nehmen, sollte es den meine Situation zulassen.
Aktuell so oder so nicht, da wir bereits zwei Katzen und einen Hund haben und unser Platz für 4 Tiere dann doch nicht unbedingt ideal ist, zumal unsere Katzen jetzt auch nicht unbedingt passende Artgenossen für 11 Jahre alten Kater, unser Kater ist gerade mal 4 und unsere Katze 2, dazu noch ein 10 Monate alter Hund, für so einen Kater nicht unbedingt das Ideale Umfeld.
Aber in Zukunft könnte ich mir, sofern ich die nötigen Kapazitäten auch aufbringen kann, auch adoptieren. Im Idealfall mit einem passendem Artgenossen, wenn es sich nicht um einen Einzelprinzen handelt. Einzelprinzen wären aber nicht unbedingt gut bei mir aufgehoben, da er sonst durch die Arbeit lange alleine wäre, dass möchte ich natürlich nicht, dass der Arme vereinsamt.
Aber für mich ist Blindheit, Taubheit und/oder ein hohes alter kein Ausschlusskriterium. Entweder die Katze passt zu mir oder nicht.
Mans sagt ja auch die Katze sucht sich ihren Halter aus, man lernt die Tiere eh normalerweise vorher kennen, da merkt man ja schon ob die Katze zu einem passt oder nicht.
Blinde Katzen lernen damit um zugehen und haben noch immer ihre Nase und Ohren mit denen sie lernen sich zurecht zu finden, klar kann gerade am Anfang mal ein kleiner unfall passieren und es dauert bis sich eine Blinde Katze in einer neuem Umgebung zurecht findet, aber wenn man das im Hinterkopf behält und Zeit und Geduld hat, lernt der sich zurecht zu finden.
Ich danke dir von Herzen für deine Worte. Wie ich schon in einem anderen Kommentar schrieb: Hätte ich nicht meine beiden Jungs, dann hätte ich ohne zu überlegen den Horsti adoptiert. Der ist nen ganz, ganz freundlicher und zugewandter Kater. Der war so verstört da draußen.
Hintergrund: Halter ist verstorben, Tochter hat nichts mit ihm anfangen können und ihn einfach rausgeschmissen. Wie brutal manche Menschen sein können. Unfassbar!
Hortsti kommt nur in einer Gruppe von vielen Katzen nicht zurecht. Da ist er verschreckt.
Ich kann es nicht nachvollziehen, aber ich kenne selbst erschreckend viele Menschen, denen Aussehen und Makellosigkeit bei einem Tier wichtiger sind, als die Tatsache, dass es fühlende Lebewesen sind. Ich habe sogar Menschen kennengelernt, die einen Hund nicht haben wollten, nur weil seine Nase leicht rosa war und nicht komplett schwarz. Alles andere passte. Aufgrund der Nase, wurde er dann aber nicht genommen.
Mir ist es egal wie ein Tier aussieht. Es kann blind sein, einäugig, Beine zu wenig haben, oder teils gelähmt sein und z.B. auf einen Hunderollstuhl angewiesen sein, Verhaltensstörungen haben, etc. Es gibt für mich keinen Grund, ein Tier abzulehnen. Egal welche Art, welches Verhalten, welche psychischen oder physischen Probleme vorhanden sind. Das ist alles machbar. Und wenn es ein 24h Job wird, dann ist das eben so. Ich habe auch das Glück, dass ich die Pflege und Betreuung meiner Tiere mit meinem Job vereinbaren kann und auch dort Unterstützung erhalte.
Ich sehe es auch so, dass es in der Tierhaltung um das Wohl der Tiere geht, und nicht um die Bedürfnisse des Menschen. Man trifft eine Entscheidung und übernimmt Verantwortung, dann muss man auch dafür gerade stehen, bis zum Ende.
Mit einem blinden Tier, steigt natürlich die Sorgfalt. Kein Freigang, keine gefährlichen Situationen wie ungesicherte Fallhöhen, unter Umständen eine Küche betreten ist verboten - Regel, etc. Da muss man sich eben noch ein paar mehr Gedanken machen.
Ich adoptiere in absehbarer Zeit einen verhaltensgestörten Kater, von dem ich vor einigen Monaten selbst sogar ziemlich heftig angegriffen wurde. Ich habe überall im Gesicht stark geblutet, da er mir direkt ins Gesicht gesprungen ist. Es brauchte drei Leute, um ihn von mir wegzukriegen. Danach ist er mir sogar noch gefolgt und wollte wieder angreifen. Er findet auch keinen anderen Platz, weil alle Angst vor ihm haben. Was ich auch keinem verübeln kann, da bin ich ehrlich. Aber ich werde ihn trotzdem nehmen, und wir werden daran arbeiten. Ich kenne sein Frauchen und ich weiß, wieso er so geworden ist. Vor zwei Jahren saß genau dieser Kater nämlich noch friedlich auf meinem Schoß und hat sich die Krallen schneiden lassen. Seitdem er bei dieser Frau ist, hat sich das so heftig ins negative entwickelt.
Ich habe vor vielen Jahren auch mal einen Kater aus dem Tierheim adoptiert, der nur noch einen halben Schwanz hatte. Die Mitarbeiterin sagte mir damals, dass der Kater an dem Tag eigentlich eingeschläfert werden sollte und nicht mehr zur Vermittlung frei steht, weil ihn absolut niemand haben wollte. Ich habe mich dann natürlich sofort für ihn entschieden. Der Tierarzt wurde angerufen, dass er nicht mehr kommen braucht, die Papiere wurden fertig gemacht, und ich konnte ihn direkt mitnehmen.
Das hier war Gismo. Da sieht man auch seinen kleinen Ringelschwanz.
Keine Sorge, wir sind nicht gefahren. Er wollte das Auto mal genauer inspizieren. War auch gut genug für ihn, ich durfte es behalten.😉
Etwa 2 Monate später adoptierte ich noch eine Katze aus dem Tierheim, die Cindy. Diese kam an dem Tag da rein, als ich Gismo dort rausgeholt habe. Auch da sagte man mir, dass sich keiner für sie interessiert, weil sie nur still in der Ecke saß. Man riet mir auch davon ab, sie zu nehmen. Ich habe nur gesagt:" Hatten wir das Thema nicht letztens schon? Macht bitte die Papiere fertig". Als ich mit ihr Zuhause war, blühte sie sofort auf und war ganz doll am kuscheln. Sie hatte einfach nur Angst im Tierheim. Traurig war aber, dass sie absolut nicht wusste, was spielen war. Das musste ich ihr tatsächlich erst zeigen.
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Info am Rande: Die, die sich auskennen werden jetzt sicher denken:" Hä, wieso ein gesundes Tier einschläfern? Nur weil es kein Zuhause findet?" Richtig, es ist nicht erlaubt und war auch damals nicht erlaubt. Der Tierarzt hat wenige Monate später seine Lizenz verloren. Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen.😉
In Fällen wie diesen finde ich solche Zeichen richtig toll: ❤️❤️❤️🙏😻😍🫶
Mein Mishu ist ähnlich wie deine Cindy. Er fraß kaum und saß fast nur in der Ecke, spielen konnte er auch nicht so wirklich. Sehr wahrscheinlich ein lebenlang Einzelhaltung und zudem einfach so nebenher im Haushalt. Zudem nehmen wir an, dass er fast ausschließlich mit Menschenessen gefüttert wurde und somit massive Mangelerscheinungen hatte.
Danke dir für deine Antwort.
Nein, würde ich nicht. Wir würden aber auch generell keine Haustiere bei uns aufnehmen und wir haben auch keine. Wir haben gerade so genügend Geld, um uns selbst über die Runden zu bringen und unsere Wohnung wäre auch nicht katzensicher. Außerdem füttern wir an unserem Wohnzimmerfenster die Vögel und haben im Sommer auch mal länger das Fenster auf (2. Stock) ... na ja. Weiß nicht, wie sich das verhalten würde.
Ich weiß auch nicht, warum andere damit Probleme hätten. Vielleicht aus ähnlichen Gründen wie wir, vielleicht mögen sie einfach generell keine Katzen oder vielleicht fühlen sie sich nicht bereit, einen blinden Kater zu adoptieren, selbst wenn die Behinderung "überschaubar" ist. Ein weiterer Punkt könnte sein, dass sie in einer Mietwohnung wohnen, wo keine Katzen/Haustiere erlaubt sind, oder sie haben bereits eine Katze, die am liebsten alleine ist oder sie haben andere Haustiere, die sich nicht gut mit der Katze vertragen würden und wo es schlimm enden könnte. Selbst wenn der Kater schon alt ist - Man kann nie sagen, was passieren kann. Manche wohnen generell in einer Gegend, die für Katzen (besonders für eine blinde) unsicher ist. (Wobei wir uns hier darüber streiten könnten, ob Katzen wirklich draußen rumstreunen müssen, oder ob es nicht doch sicherer für sie ist, drinnen zu bleiben. Ich habe da eine ganz klare Meinung, aber die tut hier ja nichts zur Sache.)
Und natürlich kommen noch die ganzen Punkte hinzu, die man aufgrund seines Handicaps beachten müsste.
Ich weiß nur, dass wenn ich wirklich eine Katze/einen Kater oder irgendein anderes Haustier haben wollen würde, würde ich es auch nehmen, wenn es eine Behinderung bzw. ein Handicap hat, insofern ich finanziell und emotional dafür bereit bin und weiß, was auf mich/uns zukäme. Eventuell würde mich das sogar eher reizen, als ein nicht-behindertes Haustier zu adoptieren. Wobei es schlussendlich wahrscheinlich eher eine Frage der Sympathie wäre.
Oder, aber, was dich animieren würde einen solchen Kater zu adoptieren.
Mich persönlich nichts. Wir hatten früher mal einen Kater, als ich noch ein Kind war, aber alles in einem bin ich nicht mehr so der Katzenmensch. Ich mag Katzen, sie sind süß, doch ich würde selber keine adoptieren/kaufen. Selbst, wenn ich ganz viel Geld und ganz viel Platz hätte. Dann würde ich mir höchstwahrscheinlich eher Vögel zulegen und selbst das nur unter sehr bestimmten Voraussetzungen.
Gerade wenn man weiß, dass das Haustier es nicht mehr lange machen wird, wollen die meisten, dass die letzten Jährchen des Haustieres schön sind und eventuell fühlen sich viele nicht dazu bereit. Oder aber, sie wollen ein Haustier haben, was noch jung ist, weil das natürlich länger Teil der Familie sein kann. Wenn du nun ein Haustier adoptierst, du lernst es lieben, kümmerst dich darum und dann stirbt es ... Klar, es war absehbar, aber es tut trotzdem weh.
Das sind jetzt nicht meine persönlichen Gründe. Meine sind halt a) bin kein Katzenmensch (mehr), b) kein Geld, c) Wohnung nicht katzensicher und für eine blinde Katze noch viel weniger.
Ich würde ihn wahrscheinlich nicht adoptieren. nicht weil ich nicht denke, dass er es nicht verdient hätte! Ich wünsche dem kleinen nur das Beste und ein wunderbares Zuhause! Aber ich denke dass die Blindheit und das Alter viele abschreckt. Für mich wäre das definitiv nicht das Problem. Wenn ich könnte würde ich ihn sofort nehmen, allerdings befürchte ich, dass er nicht zu mir und meiner Umgebung passt. Ich habe schon mehrere Katzen (junge Katzen) und mehrer Hunde mit denen er sich vertragen müsste. ich habe einen größeren Hof mit Pferden und anderen Tieren. Ich befürchte er würde sich dort aufgrund von seinem Alter und seiner Blindheit nicht gut zurecht finden.
Das denke ich auch. Das wären zu viele Tiere um den Kater herum.
Würde ich direkt adoptieren, wenn ich mir eine Katze wünschen würde. Gerade so eine Katze benötigt Liebe und ein sicheres zuhause und gibt einem bestimmt ganz viel zurück
Absolut. Der Horsti ist ein ganz, ganz lieber. So lieb wie er auch auf dem Bild aussieht. ;-)
Wow, vielen Dank für deine Einblicke. :-)