Worin bestand Israels Gründungsrecht?

4 Antworten

Kurz gesagt:

Die Region war unter Britischer Herrschaft, viele jüdische Einwanderer in dieser Zeit, was zu immer mehr Konflikten führte. Großbritanien gab das Problem an die UN ab, weil man selbst nicht mehr Herr der Lage wurde. Das war der Anfang eines getrennten arabischen und jüdischen Staates.

Auch Juden haben ein Anrecht auf einen Staat und ihre Heimat ist nun mal Israel. Zudem hat man den Arabern damals genügend Land angeboten, aber sie wollten nicht und reagierten mit Krieg.

Und der Nahostkonflikt hat nicht viel mit der sogenannten "Nakba" zu tun, sondern mit der Jihad-Doktrin sowie dem muslimischen Judenhass, der älter ist als Israel.

Im Islam wird über die Versuche Muhammads berichtet, drei jüdische Stämme zu seiner Glaubensauffassung zu bekehren. Als diese Bemühungen scheiterten, kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die mit der militärischen Niederlage der Stämme endeten. Diese Ereignisse bilden den Hintergrund für die im Koran zu findenden judenkritischen Stellen. Im Wesentlichen lautet die Anschuldigung, die Juden hätten den Bund mit Allah und den Muslimen gebrochen, indem sie Muhammad nicht als den von Gott auserwählten Propheten anerkannten. Außerdem wird der Vorwurf erhoben, Juden würden bei den von ihnen getätigten Geldgeschäften betrügen. Diese Koranstellen, die bis in die Gegenwart hinein immer wieder aus ihrem historischen Zusammenhang gelöst und wortwörtlich verstanden wurden und werden, bilden im Islam die Grundlage für eine Judenfeindschaft, die „einen integralen Bestandteil des religiösen Selbstverständnisses“4 darstellt.
Nichtsdestotrotz konnten Juden über viele Jahrhunderte hinweg ein – insbesondere im Vergleich zum christlich geprägten Mitteleuropa – sicheres Leben in islamischen Ländern führen. Antisemitische Ausschreitungen oder Pogrome ereigneten sich vergleichsweise selten. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich der europäische Antisemitismus in zunehmendem Maße auch in der islamischen Welt.
Eine spürbare Zunahme von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Muslimen ist ab den 1920er Jahren feststellbar, als zahlreiche europäische Juden nach Palästina auswanderten und dort in wirtschaftliche und politische Konkurrenz zur ansässigen arabischen Bevölkerung gerieten. Im organisierten Islamismus gewannen antisemitische Einstellungen ab dieser Zeit ebenfalls zunehmend an Bedeutung. Insbesondere der Mufti5 von Jerusalem Mohammed Amin el-Husseini pflegte enge Kontakte zu den deutschen Nationalsozialisten und hetzte in Radioansprachen offen gegen die Juden. Aber auch in der ägyptischen „Muslimbruderschaft“ (MB) fanden arabische Übersetzungen europäischer judenfeindlicher Schriften ab den 1930er Jahren weitere Verbreitung und großen Anklang.
Im Jahr 1948 stellte die Gründung des Staates Israel und dessen militärischer Sieg über die verbündeten arabischen Staaten Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und Irak im Unabhängigkeitskrieg den Höhepunkt der Eskalation dar. Es kam im Verlauf des Krieges zu Flucht und Vertreibung von hunderttausenden muslimischen Palästinensern, wodurch das israelisch-palästinensische Verhältnis bis heute stark belastet wird. Auch in den übrigen arabischen Staaten führte diese militärische Niederlage zu einer stärkeren Ausweitung antisemitischer Einstellungen in weiten Kreisen der Bevölkerung. Eine Erklärung der unerwarteten Niederlage gegen das kleine und vermeintlich schwache Land schien lediglich durch das Konstrukt einer „jüdischen Weltverschwörung“, wie sie in der antisemitischen Schmähschrift „Die Protokolle der Weisen von Zion“ dargestellt wird, möglich. Der von der ägyptischen Regierung forcierte Nachdruck einer arabischen Übersetzung dieser Schrift führte schließlich zu ihrer massenhaften Verbreitung im arabischen Sprachraum.

Quelle: https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/islamismus-und-islamistischer-terrorismus/2019-06-antisemitismus-im-islamismus.pdf?__blob=publicationFile&v=7 (S. 16-18)

Der arabisch- islamische Rechtsbegriff  Hudna,  arabisch هدنة,  DMG  hudna, heißt so viel wie  Waffenstillstand. Im islamischen Recht ( Scharia) ist eine Hudna die einzige Form friedlicher Koexistenz zwischen dem Gebiet („Haus“) des Islam ( Dār al-Islām) und einem nicht unter islamischer Herrschaft stehenden Gebiet („Haus des Krieges“,  Dār al-Harb), da ein  Friede zwischen beiden Gebieten im klassisch-islamischen Rechtsdenken unmöglich ist. [1] (...) Im  Nahostkonflikt wurde von der  Hamas wiederholt der Abschluss einer Hudna als Zugeständnis an  Israel vorgeschlagen, da der streng islamischen Hamas ein regulärer Friedensvertrag unmöglich sei. Die  Scharia lässt nur einen Waffenstillstand mit Nichtmuslimen zu, aber keinen Friedensvertrag. Allerdings kann man den Waffenstillstand verlängern, wenn dies notwendig ist. [3]

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hudna

Aus der Charta der Hamas:

2925 -... ‘Abdullāh Ibn ‘Umar, Allāhs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, dass� der Gesandte Allāhs, Allāhs Segen und Friede auf ihm, sagte:� ”Ihr werdet gegen die Juden solange kämpfen, bis sich der eine von ihnen hinter� einem Stein versteckt und dieser (Stein) spricht: »Du Diener Allāhs, hier ist ein� Jude, der sich hinter mir versteckt, so töte ihn.«“430

Quelle: https://d1.islamhouse.com/data/de/ih_books/single/de_Auszuege_aus_Sahih_Al_Bukhari.pdf (S. 250)


Sucher187 
Beitragsersteller
 28.10.2023, 23:02

Also ich verstehe, dass die Juden einen eigenen Staat brauchen, gerade nach dem Holocaust war das ja klar. Aber ich verstehe es irgendwie immernoch nicht ganz, ich meine, es haben doch faktisch dort Menschen gelebt und die Relevanz einer Heimat von vor Tausenden Jahren erschließt sich mir irgendwie auch nicht so richtig. Eine Familie, die in ihrem Haus lebt, die mit dem Holocaust nichts zu tun hatten, wieso vertreibt man sie? Ist das irgendwie verständlich, was ich meine? Also haben die Opfer des Holocaust denn nicht unbeteiligte Dritte auch zu Opfern gemacht, wenn auch in anderer Angelegenheit? Ich hoffe, das ist irgendwie klar, was ich meine

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BelfastChild  28.10.2023, 23:04
@Sucher187

Den Krieg haben aber nicht die Juden angefangen. Sachliche Israelkritik ist legitim, aber oftmals kommt sie von Judenhassern. Wir sehen ja, wie viele Muslime - auch hier auf gutefrage - die Hamas unterstützen. Huseyin Özoguz ist hocherregt darüber, dass die Hamas viele Juden am 7. Oktober 2023 getötet hat.

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Vielleicht weil der Tempelberg jüdischen Ursprungs ist und die Juden dort von den Römern vertrieben wurden.

Das älteste Bauwerke auf diesen Hügeln ist ein Jüdischer Tempel, dann folgt die christliche Grabeskirche und dann erst obendrauf eine Moschee.

https://www.israelmagazin.de/israel-orte/jerusalem/altstadt/tempelberg


Sucher187 
Beitragsersteller
 28.10.2023, 23:12

Also klar die Juden waren dort zuerst, aber sie waren seit tausenden Jahren doch nicht mehr dort. Ist das ENTSCHEINDE Argument denn nicht viel mehr, wie die emotionale Verbundenheit mit diesem Land ist? Und die Juden waren bis zum 20. Jahrhundert nunmal nicht mehr dort gewesen. Weder sie, noch deren Eltern, noch deren Großeltern waren dort. Wohingegen die Araber dort lebten und aufgewachsen sind, sowie deren Eltern und deren Großeltern. Ist da die Verbundenheit nicht viel höher als mit den Vorfahren die vor tausenden Jahren dort lebten? Rein praktisch ging es doch darum Menschen aus ihren Häusern zu werfen. Kann man das moralisch wirklich damit rechtfertigen wer vor tausenden Jahren dort war? Geht mal bitte auf den Punkt ein. Weil das ist das was ich gerade nicht verstehe

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quantthomas  28.10.2023, 23:29
@Sucher187

Du willst das nicht verstehen und ich werde dir bestimmt nicht Gelegenheit geben das Existenzrecht der Israels in Abrede zu stellen.🤮

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Sucher187 
Beitragsersteller
 28.10.2023, 23:38
@quantthomas

Sorry, aber ich finde, dass solche Aussagen mit an dieser Katastrophe schuld sind. Das war eine klar formulierte Frage. Wenn man darauf nicht in der Lage ist, eine klare Antwort zu liefern, sollte man sich selbst hinterfragen. Wenn man eine Antwort hat, dann wäre ich sehr dankbar, wenn man sie mir gibt

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Es gab von den Staaten rundum 1948 den Versuch "die Juden ins Meer zu treiben"! Das war der "Auslöser" für die Staatsgründung! Können sie sich selber für "bedanken"!


Sucher187 
Beitragsersteller
 28.10.2023, 23:39

Gibt es dazu Quellen? Würde gerne mehr darüber lesen

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Sucher187 
Beitragsersteller
 29.10.2023, 00:07
@alaskamusher

Danke erstmal. Habe darin etwas rumgelesen und auch mit Strg+F nach gewissen Schlagwörten wie "treiben" oder "meer" gesucht, aber jetzt auf der seite nichts gefunden. Ich habe dann sonst etwas recherchiert und dann tatsächlich davon gelesen, aber im Zusammenhang mit dem Krieg 1967. Ich interessiere mich aber gerade für die Ursprünge des Konflikts

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