Woran erkennt man,dass das Heu genug Energie hat und das Pferd davon satt wird?

Bild im Sommer 2016  - (Pferd, Training, Fütterung) Bild vor wenigen Wochen (ungenutzt und ohne Decke,was normalerweise so ist) - (Pferd, Training, Fütterung)

7 Antworten

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Woran man gutes Heu erkennt, das kann ich Dir hier aufführen:

  • Gutes Heu ist bei Einsatz von Düngern Mitte bis max. Ende der Blüte geerntet worden. Das ist an den im Heu enthaltenen getrockneten Blütenständen ersichtlich.
  • Das Verhältnis von Blättern und Stengeln sollte bei 50:50 liegen.
  • Gutes Heu riecht aromatisch, angenehm und typisch nach Heu.
  • Gutes Heu enthält keine Staub, Erd- oder Schimmelanteile, so daß sich die Hände nicht wie gepudert anfühlen, wenn man sie ins Heu taucht.
  • Gutes Heu ist von grüner Farbe. Ansonsten ist es entweder zu alt, verregnet, zu lang getrocknet oder bei der Lagerung infolge zu hohen Wassergehaltes überhitzt worden.
  • Gutes Heu fühlt sich beim Zusammendrücken zwischen den Händen fest und strukturiert an - eben nicht wie Gummiheu, jedoch auch nicht so fest, dass das Heu unangenehm in den Handflächen sticht.
  • Gutes Heu enthält unterschiedliche Grasarten.

Leider gibt es heutzutage sehr viel echt schlechtes Heu. Der Preis steht bei vielen Betrieben im Vordergrund und eben nicht die Qualität. Viele Reitställe haben heutzutage keinerlei landwirtschaftlichen Hintergrund mehr. Dadurch produzieren sie auch das Pferdeheu nicht selbst, sondern beziehen es von externen Heulieferanten. Und wie überall in der freien Marktwirtschaft bestimmt auch hier die Nachfrage den Preis: Wenn Einsteller zu desinteressiert oder zu unwissend sind, um die Heuqualität zu hinterfragen, besteht die Gefahr, dass hier gespart wird. Oder dass gute Qualität nicht wirklich geschätzt und entsprechend honoriert wird. So oder so entwickelt sich eine Qualitätsspirale nach unten. Bewusstseinsbildung ist daher der erste Schritt auf dem Weg zu einem besseren Grundfutter.

Bei schlechtem Heu ist die grüne Farbe stark verfärbt. Bei Farbtönen wie weiß, silbern, grau oder dunkelbraun besteht Gefahr von Schimmelbefall. Wenn Heu stark staubt dann kann ebenfalls Schimmelbildung dafür verantwortlich sein beziehungsweise es befindet sich zu viel Erde im Heu. Ein übler Geruch ist ebenfalls ein Anzeichen für schlechtes, minderwertiges Heu. Vor dem Kauf oder der Verfütterung am besten das Heu auf einer hellen Fläche ausschütten und gucken. Bestandteile wie Kräuter, Gras, Blätter oder Stängel sind keine Beeinträchtigung, sollten sich aber Teile von Erdresten, Kot, Stöcken oder Müll im Heu befinden dann ist das Heu minderwertig. Beim Aufschütteln entstehende Staubbildung kann Anzeichen von Schimmelsporen sein. Schimmelsporen können bei Tieren und Menschen Krankheiten verursachen.

Helles Heu spricht schon von eher minderer Qualität und das bedeutet zwangsläufig, dass der Nährwert nicht so hoch ist, wie bei qualitativ gutem Heu.

Die Stute macht auf dem Bild aber keinen schlechten Eindruck für ein Dame im gesetzten Alter. Solange die Zähne in Ordnung sind und sie nicht abbaut, reicht es meiner Meinung nach, auf die Qualität des Heus mehr zu achten.

Baut sie trotz gutem Heu ab, lassen die Zähne ab, empfiehlt es sich in Wasser eingeweichte Heu und Luzerne-Cobs zu füttern.


Sallyvita  05.02.2017, 16:41

Dankeschön!

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 Seit wann sind Araber, egal ob AVs oder Shagyas, schwerfuttrig? Meine Vollblutaraberstute war ihr bisheriges Leben lang entsetzlich leichtfuttrig, so dass mir ständig der schimpfende TA im Nacken hing.  Jetzt allerdings mit bald 18 Jahren scheint es sich zu ändern.

Ich kann dem Heu von außen nicht ansehen, ob es gehaltvoll genug ist oder nicht. In meinem früheren Stall gab es mal Heu, das grasgrün aussah. Richtig toll. Aber die Hälfte der Pferde im Stall hatte bei dem optisch so tollen Heu Kotwasser ohne Ende.

Um zu beurteilen, ob mein Pferd zu dick oder zu dünn ist, schaue ich das Pferd an. Bei einer Araberstute darf man die Rippen durchaus ganz leicht schimmern sehen, denn es handelt sich um ein Blutpferd. Bei einem Norweger wäre das nicht so toll. 

Allerdings fand ich meine Stute jetzt im Winter in der Tat zu dünn. In meinem Stall wird nicht "Heu all you can eat" gefüttert, aber ausreichend. Eigentlich. Leider ist mein Pferd, das mit zwei anderen Stuten in einem Offenstall lebt, die Letzte in der kleinen Herde. Die Pferde fressen aus einer langen Heuraufe und natürlich fressen ihr die beiden Ranghöheren das restliche Heu weg, wenn nicht mehr viel da ist. Jedenfalls wurde mein Pferd im Dezember wirklich zu dünn. Seitdem füttere ich täglich aufgeweichte Heucobs hinzu. Ca 1,5 kg trockene Cobs am Tag. Wenn die aufgeweicht sind, ist fast ein 10 l Eimer voll. Das ist nicht ganz billig, ich schätze so 40 Euro im Monat, aber das ist es mir wert.

Jetzt sieht meine Stute wieder gut aus. Im April, wenn mein Pferd langsam wieder auf die Weide umgestellt wird, werde ich die Cobs wieder reduzieren, und dann wenn sie ab Mitte Mai wieder 24 Stunden auf der Weide ist, dann ganz reduzieren.

Das Pferd auf dem Foto ist übrigens nicht zu dünn. Nicht besonders gut bemuskelt, aber das Pferd ist 26. Da sind die Pferde im allgemeinen alle keine Athleten mehr.  Mangelne Muskeln kann man leider mit noch so viel Futter nicht anfüttern.

Wenn du wissen willst ob das Heu wirklich gut ist solltest du eine Probe im Labor untersuchen lassen z.B. bei der LUFA o.ä.

Danach musst du die Werte mit dem Zielwerten vergleichen und entsprechend für dein Pferd Mineralfutter oder Kraftfutter zufüttern, je nachdem wo etwas in der Ration fehlt.

bei dem pferd würde ich sagen, mal das übliche programm.

blut abnehmen,, mineralisierungskontrolle, zähne nachschauen, wurmbefall testen und bekämpfen. test auf ecs.

das langhaar sieht schon bei dem sommerfoto nicht gut aus. warum hat das pferd keinen schweif?

das pferd ist in einem - entschuldige - SEHR schlechten zustand.

das fell sieht nicht gut aus, das langhaar sieht nicht gut aus - und was mich stutzig macht, ist der axthieb. 

es gibt pferde, die werden sozusagen "plötzlich" innerhalb eines halben jahres alt. das könnte bei dieser stute der fall sein.

wenn der zustand daran liegt, dass ihr stoffwechsel sich seit dem sommer auf "alter" umgestellt hat, braucht sie noch was anderes als heu, nämlich ein futter mit einer höheren energiedichte, damit man sie wieder auffüttern kann.

je nach zustand der zähne frisch gequetschter oder ganzkornhafer und luzernecobs würden sich anbieten, ebenso ein nach empfehlung des tierarztes gegebenes mineralfutter.

wie gutes heu aussieht, hat sallyvita schon bestens beschrieben. lange abgelagertes heu gibt man als futter rehepferden und robustrassen, die nicht arbeiten müssen.

gutes magerheu ist aber auch da besser. gutes heu besteht nur zur hälfte aus gräsern. die andere hälfte machen wildkräuter aus. in der optimalen ernährung nehmen pferde um die 50 verschiedene kräuterarten auf, die alles enthalten, was sie brauchen.

mir fällt gerade noch etwas ein - bitte das heu auf blätter untersuchen. nicht drin sein dürfen pappelblätter, eichenblätter, hahnenfuss, knöterich, storchschnabel und herbstzeitlose.

diese gehören zu den sachen, die manchmal im heu sind, die aber auch durch trocknen und ablagern nicht gänzlich ungiftig werden, bzw. weiterhin hochgiftig für pferde sind. viele pferde leiden an schleichenden vergiftungen, ohne dass ihre besitzer den grund für schlechtes allgemeinbefinden herausfinden. ans heu denken die meisten als letztes.

in meinen augen sind der axthieb und der fell- und langhaarzustand, nicht allein, dass man die knochen sieht, etwas, was mir kopfzerbrechen bereiten würde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Crassiella 
Beitragsersteller
 04.02.2017, 22:10

Habe mich jetzt mal informiert sobald ich verstanden habe ist der Axthieb nichts ungesundes und der weit herausragende Widerrist auch rassebedingt ich weiß jetzt nicht ganz genau was du mit lang Haar und Deckhaar Zustand meinst müsstest du mir dann noch mal erklären aber naja😕

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Ist das dein Pferd, weil deine Angaben stimmen irgendwie nicht.

Die Bilder sind schwer zu beurteilen. Araber gehören zu den leichtfuttrigen Rassen, nicht zu den Schwerfuttrigen. Mit 26 gehört sie aber auch schon zu den etwas älteren Pferden und an denen bleibt meistens nicht mehr so viel hängen, wie bei jüngeren Pferden.

Heu reicht normalerweise so gut wie jedem Pferd vollkommen aus, und je ausgelaugter es ist desto besser.
Pferde sind niemals Satt, das gibt es bei Pferden nicht, da sie Dauerfresser sind und der Verdauungstrakt ähnlich wie bei den Meerschweinchen funktioniert - so lange vorne rein geht läuft der Darm weiter, je mehr sie sich bewegen, desto schneller wird die Darmpassage.

Man füttert immer Heu (bei solchen Pferden zur freien Verfügung), Stroh, Gras und etwas Mineralfutter. Das reicht so gut wie jedem Pferd vollkommen aus. Auf diese Fütterung kann man bis zu 2 Stunden leichter Arbeit täglich durchaus erhalten.

Erst ab einer richtigen Arbeitsleistung von mehr als 2 Stunden oder schwerer Dressurarbeit oder Springarbeit wäre etwas Hafer notwendig.

Bei älteren Pferden sollte man sowieso öffter die Zähne kontrollieren und diätische Futtermittel wie z.B. Bierhefe zu geben. Auch sollte man regelmäßig Kotproben machen.

Das Mädl ist ganz leicht überbaut, daher sieht es aus als hätte sie einen leichten Senkrücken, der sich aber in Grenzen hält.


Crassiella 
Beitragsersteller
 03.02.2017, 20:11

Was genau meinst du mit falschen Angaben?😅 Oke,ja,das mit dem leicht/schwerfuttrig habe ich vielleicht verwechselt aber sonst.😅

Was genau heißt bei dir 'überbaut?'☺

Komisch,als ich bei meiner letzten Frage Bilder von ihr reingestellt habe, sind die meisten fast ausgerastet(wegen ihrem Gesundheitszustand),aber hier halten sich die Kommentare echt in Grenzen..

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friesennarr  03.02.2017, 20:15
@Crassiella

Überbaut ist ein Pferd dann, wenn der Hüfhöcker höher ist als der Widerrist.

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Crassiella 
Beitragsersteller
 03.02.2017, 20:43
@friesennarr

Achso.

Und woher kommt das denn?

Also welche Probleme resultieren daraus und was kann man (gegebenenfalls) dagegen tun?  :  )

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friesennarr  04.02.2017, 17:49
@Crassiella

Das kommt vom Wachstum (Fohlenalter) da kann man jetzt nichts mehr machen.

Die Probleme die überbaute Pferde haben sind vielfältig, aber vor allem haben sie meist Probleme mit der Lastaufnahme der Hinterhand und meist auch einen Senkrücken - optisch und pysiologisch.

In dem Alter in dem die Stute ist ist nix mehr zu machen.

Rückentraining ist immer sinnvoll, egal wie alt.

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