Wie in einer meiner letzten Fragen beschrieben, wurde mir eine zweite RB auf einer fünfjährigen Stute angeboten, die auch erst seit ungefähr einem Jahr mit Unterbrechungen unter dem Sattel ist.
Ich hatte erst abgelehnt, bzw zugestimmt, einmal die Woche als "Pflegebeteiligung" zu kommen, um sie ein bisschen besser kennenzulernen. Die Besitzerin hat jetzt aber die nächsten Monate beruflich viel zu tun und hat mich nochmal gefragt, ob ich das Pferd nicht mitreiten möchte, um sie zeitlich zu entlasten.
Vorerst ist eine andere sehr gute Reiterin aus unserem Stall eingesprungen, die hat aber auch nicht immer Zeit dafür. Sie hat meinen Eindruck aber bestätigt: das Pferd ist noch nicht richtig ausbalanciert, tut sich noch ein bisschen schwer damit, seine Füße zu sortieren, nimmt noch nicht richtig Last auf. Das heißt, entweder wird sie sehr schnell und fällt auseinander, oder sie läuft eher langsam. An die aktive Hinterhand muss man sie regelmäßig erinnern. Noch dazu pubertiert sie grade und testet gern mal kurz, ob sie sich denn wirklich noch an alle Regeln halten muss. Galopp funktioniert z. B. Nur auf dem großen Springplatz, da ist sie aber manchmal noch mit den ganze reizen von außen überfordert.
Ich bin sie bisher nur im Schritt und im Trab in der Halle geritten. Da ist sie auch artig, also macht keine Frechheiten.
Allerdings kann ich ein hohes Tempo bei ihr nicht sitzen, und so läuft sie eher langsam und geht quasi gar nicht in Anlehnung, sondern nimmt halt den Kopf hoch und drückt den Rücken weg.
Jetzt hat die Besitzerin mir gesagt, ich soll doch einfach Hilfszügel probieren. Erst hatte ich ein Martingal drin, das erschließt sich mir aber nicht, angeblich soll das meine Zügelhilfen ruhiger machen, aber geht das überhaupt?
Jetzt sollen wir es in der nächsten Reitstunde mal mit Dreieckern ausprobieren. Ich weiß aber nicht, ob das so viel Sinn macht? Die ist doch noch total mit sich selbst beschäftigt? Bremsen HZ sie da nicht noch mehr aus und machen die Hinterhand inaktiver?
Ich kann mir vorstellen, dass Hilfszügel für ein gut ausgebildetes Reitpferd, das sonst ordentlich geritten wird, nicht so das Problem darstellen, um dem Reiter etwas die Möglichkeit zu geben, sich auf sich selbst zu konzentrieren, aber bei so einem jungen Pferd, das noch mitten in der Ausbildung steckt?
Bei anderen Reitern tendiert sie auch mal zum Einrollen, würde das durch den Hilfszügeleinsatz nicht auch schlimmer werden?
Ich weiß wirklich nicht, was ich von der Sache halten soll. Außerdem wird sie aktuell nahezu jeden Tag geritten, und ich soll dann an meinen Tagen eben noch zusätzlich longieren oder mal zweimal am Tag reiten. Kann ein Pferd so überhaupt lernen oder Muskeln aufbauen?