Woher kommt der Ausdruck "düdelüt"?
Hallo,
ich habe soeben auf eine Frage zu "Palim Palim" (https://www.youtube.com/watch?v=iZNOk7upy7A; Didi Hallervorden) geantwortet, dass es von Teilnehmern meiner Kurse (nicht nur von älteren) häufig verwendet wird, wenn ein Telefonat (Das Telefon läutet.) nachgestellt werden soll.
Mindestens genauso oft höre ich in dieser Situation - ebenfalls von Teilnehmern aller Altersgruppen - "Düdelüt".
Kann mir jemand sagen, woher dieses "Düdelüt" kommt?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten und bedanke mich schon im Voraus.
:-) AstridDerPu
6 Antworten
Düdelüt ist ein onomatopoetisches Wort, das den Klang von (früheren) Telefonen imitiert.
Ähnlich wie Kikerikiii, mit dem die Laute von Hühnern benannt werden.
Onomatopoesie umfasst lautmalerische Worte.
Um Palim Palim zu verstehen, muss man den Film von Hallervorden kennen; daher handelt es sich um keinen direkten Bezug auf Lautmalerei.
Nachtrag: witzigerweise scheinen Hähne in Frankreich anders zu klingen: dort heißt kikeriki cocorico!
Interessant, was man nicht alles lernt.
Wussetest du nicht, dass Tiere auch "Fremdsprachen sprechen"? http://www.bzzzpeek.com/#
Hach, mir fällt dazu noch was ein: wo wir früher wohnten, gab es nahe einem Funktaxistand eine Amselfamilie, bei der die Kinder mit diesem Funksignal sozialisiert worden waren. So geschah es dann, dass einem an einer unmöglichen Stelle, z B. von einem Zaun oder einem Hausfirst runter dieses Taxi-Funkgedüdele entgegentönte, was großes Erstaunen bei Fremden auslöste. Das war in meinen Teenagerjahren, hatte ich ganz vergessen! LG!
Ich sehe da reine Lautmalerei.
Früher hat ein Telefon (das mit der Wählscheibe) ja noch geklingelt. Also "Klingeling" oder eben "PalimPalim".
Dann kamen die neuen (Tastentelefone) mit dem Summer: "Düdelüt".
Dass junge Leute, die noch nie ein Wählscheibentelefon gesehen/ gehört haben auch noch "PalimPalim" oder "Klingeling" sagen, kann imho nur daran liegen, dass die ältere Filme gesehen haben.
P.S.: Da fällt mir gerade ein, dass heutzutage sogar noch als GESTE für das telefonieren, dass Drehen an der Kurbel der ganz frühen Apparate zu sehen ist.
Leider aber meist schon durch die die Daumen/Kleiner-Finger-Geste fürs Handy verdrängt.
Hallo AstridDerPu,
Ich habe ehrlich gesagt dieses Wort noch nie gehört, und somit auch nie verwendet.
Im Internet finde ich auch wirklich gar nichts dazu.
Aber ich nehme einmal an, dass es keine große Bedeutung hat, manche Leute sagen vielleicht einfach „düdelüt“ weil sie es lustig finden?
Moin Astrid...,
"Wattn das fürn Tüdellüt hier?" heißt auff Hochdeutsch "Wassn das für Kroam, Unsinn, Quatsch hier...?" und wird nördlich Hamburg und südlich bis knapp vor Bremen, also Alpenvorland, gut verstaaan! Alles kloar?"
"Joaaa..., Teletüddeln könnte man auch so nennen, iss aber nicht korrekt. Die hamm früher übrigens schrill geklingelt, Spielwiesen, nicht gedüdelt. Die könnzte sogar im Stall beim Melken hörn!" ;- ))
Also, ganz trocken hochdeutsch:
"Tüdelüt" steht niederdeutsch, hamburgisch, für Unsinn, Quatsch... "Tüdelkram" ist nichtiger Kleinkram und auch Unordnung. Dein düdelüt ist dasselbe, vielleicht sächsisch oder schwäbisch ausgesprochen?
Manche Klingeltöne sind so ähnlich denke ich, daher vielleicht. :-)
Ja, das stimmt. Auch (alte) Flippergeräte klingen so. Ich muss gestehen, ich benutze "düdelüt" auch. Aber irgendwer muss diesen "Klang" doch "in Buchstaben gefasst haben".
"Palim-Palim" meint den typischen Klang der hellen Türglöckchen , die es früher in vielen Tante-Emma-Läden gab (Gebimmel). Diese klingelten, wenn die Türe geöffnet wurde und daran anschlug.