Wieso stimmt nur das heliozentrische Weltbild?
Hallo,
welche Tatsachen sprechen dafür, dass nur das heliozentrische Weltbild (nach Keppler mit seinen Ellipsen) stimmen kann? Ich hatte etwas von den Beobachtungen der Planeten durch Galilei und Kopernikus gelesen, aber wie genau spricht das alles jetzt gegen das geozentrische Weltbild?
Wenn ich mich irgendwo irre, korrigiert mich gern! Danke.
evanshelyn
4 Antworten
mit dem heliozentrischen Weltbild sind die beobachteten Bewegungen der Planeten
- geometrisch am einfachsten zu beschreiben (1 Ellipse pro Planet statt vieler Epizykel)
- dynamisch mit Hilfe der Newton'schen Gesetze zu erklären
und passen damit zu allen anderen Experimenten der klassischen Mechanik auf der Erde.
Es geht weniger um richtig gegen falsch als um die Einfachheit der Erklärung.
Um die Planetenbahnen mit einer Erde im Zentrum zu erklären, reichen einfache Zyklen - also Kreisbahnen - nicht aus. Es sind Epizyklen erforderlich, also kleine Kreisbewegungen innerhalb der größeren, und wenn man es ganz genau haben will wohl noch Epiepiepiepiepizyklen. Einen Grund für die Epizyklen gibt es auch nicht, außer dass sie nötig sind, damit "es passt", man also die Position eines Planeten vorhersagen kann.
Die Bahnen der Planten mit der Sonne im Zentrum lassen sich ganz einfach erklären, mit dem Newtonschen Gravitationsgesetz. Da braucht man keinen Schnickschnack als Ergänzung oder Korrektur. OK, mit einer Ausnahme, die Merkurbahn lässt sich nur mit der Allgemeinen Relativitätstheorie erklären. Aber mit so einer simplen Grundlage lassen sich Bahnen vollständig erklären und über Jahrzehnte vorhersagen.
Es geht um die Peripheldrehung, also dass der sonnennächste Punkt der elliptischen Bahn mit der Zeit wandert. Mit dem Newtonschen Gesetz und ohne den Einfluss der anderen Planeten sollte er das nicht tun.
Der Einfluss der äußeren Planeten wurde berechnet, konnte aber nur ca. 2/3 der Peripheldrehung erklären. Der Rest blieb unerklärt, bis zur Entwicklung der ART.
In der Nähe der Sonne vergeht die Zeit langsamer, daher kommt es zu "Unrundheiten" der Umlaufbahn. Besser kann ich's nicht erklären, bin kein Physiker.
Du musst unterscheiden zwischen Bezugssystem und Wirksystem...
Dein Bezugssystem kannst du definieren wie du lustig bist, also ob du Sonne oder einen Planeten, Mond, Kometen, Satelliten oder den kleinen Prinz als Zentrum als Betrachtungszentrum nimmst...
Wirken tun aber die unterschiedlichen Massen und die verschiedenen Körper kreisen um gemeinsame Masseschwerpunkte, das meist ziemlich elliptisch und alle (also auch die Sonne, wenn nur ganz minimal wegen den riesigen Masseunterschieden ...)
Genau genommen musst du auch noch berücksichtigen dass der ganze Plunder innerhalb der Milchstraße um deren Schwerpunkt kreist und die ganz Galaxie wieder usw ...
"... dass nur das heliozentrische Weltbild stimmen kann?"
Sorry, aber das stimmt einfach nicht. Einfache Geometrie zeigt, dass zur Beschreibung geometrischer und kinetischer Zusammenhänge ganz unterschiedliche Koordinatensysteme in Frage kommen und nützlich sein können ! (Und da ist ein "heliozentrisches" System auch keineswegs das letzt-mögliche)
Was ist mit der Merkurbahn?