Wieso sind AfD und vor allem FPÖ so EU kritisch?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Weil die EU ein undemokratischer und bürokratischer Haufe ohne Hoffnung auf Reformation geworden ist, der einen Zentralstaat ohne Mitbestimmung der Bevölkerung anstrebt und dabei jegliche Regierungen, die nicht auf Kurs sind bekämpft.

Mittlerweile hat sich die EU zu einem Sammelsurium unfähiger Politiker gewandert, wo Posten nach Lust und Laune vergeben werden.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-07/ursula-von-der-leyen-eu-kommissionspraesidentin-wahlsieg

Die europäische Bürokratie ist mittlerweile der größte Risikofaktore für die Industrie und treibt die Kosten immer weiter in die Höhe. Dies ist auch mittlerweile ein Risiko für die eigene Bevölkerung geworden.

https://healthcare-in-europe.com/de/news/mdr-kuenstliche-huefte-kritik-regulierung.html

Auch mit TTIP hat die EU ihre antidemokratisch Haltung gezeigt. Verbraucherschutz wäre komplett entfernt worden. Hätte Deutschland ein Gesetz verabschiedet, welches einer amerikanischen Firma geschadet hätte, hätte diese Firma Deutschland vor einem amerikanischen Gericht Anklagen können. (Bis heute haben solche Gerichte schön brav für die Amerikaner entschieden). Sprich: die Gesetzgebung wäre der amerikanischen Wirtschaft Untertan.

Im Fall Ukraine zeigt die EU, dass nur eine einzige Meinung zählt. Jeder andere wird bekämpft und sanktioniert. Auch mit den Beitrittsgesprächen wird gezeigt, dass Gesetze und Regeln nicht zählen und nach Lust und Laune angepasst werden, nur damit eines der korruptesten Länder Europas der EU betreten kann.

Auch wird mittlerweile eine Schuldenunion angestrebt, wodurch man in Deutschland noch mehr arbeiten und immer mehr Steuern zahlen muss, während der Rest auf unsere Kosten mit 60 in Rente geht und nicht mal die Hälfte der Steuern zahlt.

Und was Steuern angeht, auch hier ist die EU gegen die Bevölkerung ausgerichtet. Z.b. Irland bietet extra niedrige Steuern an, damit die Firmen dort hingehen und lässt sich dann diese fehlenden Steuer schön brav von der EU ausgleichen.

Die EU hat oft genug bewiesen, dass sie nicht reformiert werden kann und gehört daher abgeschafft und dann auf die Wirtschaft begrenzt neu aufgebaut.

Und es gibt keinen einzigen Vorteil der EU, den wir nicht auch ohne diesen Bürokratenhaufen haben können.


Corax1 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 06:53

Und was ist die Alternative? Birgt die AfD für uns nicht die Gefahr uns in einen Krieg zu treiben? Durch Nationalismus?

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fubar1871  06.06.2024, 09:04
@Corax1

Welcher Krieg denn?

Die AfD hat nicht vor einen Krieg zu beginnen oder einem beizutreten.

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Corax1 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 09:41
@fubar1871

Da geht es mehr darum, dass wenn man sich selbst über andere Ethnien oder Staaten stellt, man Gefahr läuft sich auch kriegerisch behaupten zu wollen.

Man hört dies zumindest.

Ich bin übrigens der AfD nicht feindlich gesinnt, ich finde viele Ansätze sogar super. Nur hier bin ich etwas unentschlossen.

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Die FPÖ hatte einmal eine sehr liberale Phase (wir sprechen hier von Ende 70er bis Anfang 90er). Dieser liberale Flügel der FPÖ hat sich jedoch in den 90ern abgespalten und wurde quasi zur Vorgängerpartei der heutigen NEOS.

Seitdem ist die FPÖ immer EU-kritischer geworden. Das ist ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Anliegen der Partei, wo beispielsweise der Nationalismus eine große Rolle spielt. Wobei ich betonen muss: Kritik an der EU ist selbstverständlich komplett legitim und die habe ich auch als EU-Befürworterin. Das ist jedoch natürlich etwas anderes, als einen EU-Austritt in den Raum zu stellen.

Zudem ist es natürlich auch immer interessant, wen die FPÖ als ihre Vorbilder ansieht - dazu zählt beispielsweise Viktor Orbán, dessen Regime natürlich Grund zur Sorge in Belangen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gibt. Und die EU ist überhaupt nicht begeistert darüber, thematisiert das und versucht auch, zumindest mit der Kürzung von Zahlungen einzugreifen - das ist selbstverständlich nicht im Interesse Orbáns.

Ich persönlich halte einen EU-Austritt für fatal und gerade unser kleines Österreich profitiert wahnsinnig von der EU. Wie du bereits erkannt hast: Es gibt Probleme, welche sich nicht alleine auf nationaler Ebene lösen lassen, da braucht es europäische Zusammenarbeit.

Generell kann ich dir nur ans Herz legen dich mit deinen eigenen Anliegen auseinanderzusetzen und dir näher anzuschauen welche Parteien ähnlich über deine Interessen denken. Dabei sollte man immer kritisch hinterfragen, ob etwas eine gute/schlechte Idee ist und überhaupt so umsetzbar ist, wie die Partei das möchte. Und auch abseits der eigenen Interessen sollte man sich anschauen was in den Parteien so passiert und wie man dazu steht. Gerade die FPÖ ist bekannt für ihre Skandale (nicht nur die, ich weiß) und es passieren immer wieder rechtsextreme und neonazistische Vorfälle.

Man sollte sich im Klaren darüber sein, wen man wählt und für was diese Partei steht - das gilt für alle Parteien, unabhängig davon wo man schlussendlich sein Kreuz macht.


Corax1 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 19:14

Ich denke einen guten Überblick zu haben, ich wusste auch, dass die FPÖ sehr Eu kritisch ist (Stichwort Austritt) ich konnte nur nicht ganz verstehen wieso. Für mich persönlich ist der Kommentar von @fuba1871 zwar schlüssigsten, aber auch Ihr Kommentar half mir weiter. Vielen Dank!

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Das sind politisch Ewiggestrige. Die träumen vom Nationalstaat. Was in der Welt wirklich passiert, bekommen sie wohl nur durch einen extrem dicken Filter mit. Wen wundert es, dass diese Parteien das Einfalltor für ausländische Diktaturen sind? Diese Landesverräter wollen hier nichts verbessern, sondern uns ans Messer liefern.


Corax1 
Beitragsersteller
 05.06.2024, 17:24

Ich bin mir nicht sicher, was Sie unter „Nationalstaat“ verstehen, denn diesen haben wir bereits. Wenn sie einen Nationalstaat ala 1933 unter dem Begriff verstehen, dann hoffe ich, dass Sie falsch liegen, denn das hätte desaströse Folgen für uns alle.

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DreiGegengifts  05.06.2024, 17:27
@Corax1
Ich bin mir nicht sicher, was Sie unter „Nationalstaat“ verstehen, denn diesen haben wir bereits.

Ich meine das geschichtlich. Es gab in der Geschichte eine Phase, in der die Idee des Nationalstaats zum Leitgedanken wurde. Diese Phase haben wir längst hinter uns gelassen. Aber mit wir sind nur die Menschen gemeint, die in der politischen Gegenwart leben.

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Skywalker17  07.06.2024, 14:30
@Corax1

Nein sie meinte Deutschland als Nationalstaat ohne Einfluss der EU?

Was aber Unterbelichtete bis heute nicht verstehen wollen, ohne EU wäre Deutschland nichts. Am Ende.

Wir als Exportland brauchen die EU wie das Atmen.

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Nun habe ich mir gerade einen Bericht der österreichischen Wirtschaftskammer durchgelesen in dem klar und deutlich die wirtschaftlichen Vorteile der Eu dargelegt werden.

Wirtschaft ist nicht alles. Die EU entmündigt die Nationalstaaten und ist undemokratisch. Das beginnt bereits damit, dass es kein europäisches Volk und daher auch keine europäische Demokratie geben kann. Davon abgesehen sind die Stimmen der Bürger bei EU-Wahlen unterschiedlich viel wert.

Und: Was im fernen Brüssel beschlossen wird, bekommen Bürger häufig gar nicht mit. Für ein Glühbirnenverbot oder das Aus von Verbrenner-Pkw hätte es auf nationaler Ebene nie eine Mehrheit gegeben.

Persönlich denke ich mir darüber hinaus auch, dass besonders in Krisenzeiten ein zusammenhaltendes, verbündetes Europa wichtig ist.

Das gibt es aber nicht. Jedem Land geht es bloß darum, möglichst viel Kohle für sich rauszuholen. Ausnahme ist die deutsche Elite, die sich aufgrund eines Schuldgefühls für den Zweiten Weltkrieg in supranationale Institutionen flüchtet.

Wieso denken diese beiden Parteien so?

Warum Nationalisten supranationale Institutionen wie die EU ablehnen, liegt eigentlich auf der Hand. Weil sie keine Fremdbestimmung des eigenen Landes durch andere Völker wollen.


Corax1 
Beitragsersteller
 05.06.2024, 17:50

Das klingt tatsächlich sehr überzeugend und diesen Punkt habe ich zu erwähnen vergessen! Nun wäre eine Diskussion zwischen Ihnen und einem der anderen User hier spannend.

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