Wieso muss man unterschiedlich ableiten?

Uwe65527  25.08.2024, 15:35

Warum meinst Du die Regel würde nicht angewandt?

shibuyo 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 15:41

Leite mal die g(x) ab. Dann leite f'(x) ab. Man kann die Funktion in die selbe Form x^-n umschreiben, aber man muss sie dennoch anders ableiten

2 Antworten

Von Experte Uwe65527 bestätigt

Du vergisst die Kettenregel bei den Ableitungen von g(x) mit der inneren Funktion i(x)=1-x. Damit erzeugt Nachdifferenzieren stets ein zusätzliches



Prinzipiell braucht es das auch bei den Funktionen f(x). Allerdings erzeugt das immer ein +1 und fällt deswegen nicht auf, wenn man es vergisst. Von "unterschiedlicher" Ableitung kann also keine Rede sein.


shibuyo 
Beitragsersteller
 25.08.2024, 15:58

Aber ln(x+1) ist doch auch zusammengesetzt. Wieso ist denn ihre Ableitung, also f' nicht mehr zusammengesetzt?

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evtldocha  25.08.2024, 16:00
@shibuyo

Ja ist es. Und was kommt raus, wenn Du i(x) = x+1 ableitest ("nachdifferenzierst"). Genau - ein Faktor +1 (habe ich doch auch in meiner Antwort so geschrieben). Und den, wenn man weglässt, fällt es nicht auf, weil a·(+1) = a·1=a

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evtldocha  25.08.2024, 16:05
@evtldocha

Nachtrag:

Wieso ist denn ihre Ableitung, also f' nicht mehr zusammengesetzt?

Wieso sollten die Ableitungen nicht zusammengesetzt sein? Sind sie doch (relativ triviale Zusammensetzung):

f'(x) = 1/i(x) mit i(x) = x+1

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Sie wird auch bei g(x) und ihren Ableitungen angewandt. Du vergisst nur, dass du auch noch die Kettenregel brauchst, denn –x ist abgeleitet –1, also ändert sich das Vorzeichen, siehe hier:

1 / (1 – x) = (1 – x)^(–1)

Abgeleitet:

(–1) • (1 – x)^(–1–1) • (0 – 1)

= (1 – x)^(–2) = 1 / (1 – x)^2

Dabei ist (0 – 1) = –1 die innere Ableitung, also die Ableitung von (1 – x). Bei f(x) war die innere Ableitung, also die Ableitung von (x + 1), ganz einfach (1 + 0) = 1, hat also nichts geändert.

Anders formuliert:

g(x) = h(k(x)) = 1 / (1 – x)

mit h(y) = 1 / y und k(x) = 1–x.

Nach der Kettenregel gilt

g'(x) = h'(k(x)) • k'(x).

Und es ist h'(y) = –1/y^2 und k'(x) = –1, also

h'(k(x)) = –1 / (x – 1)^2 und damit

g'(x) = –1 / (x – 1)^2 • (–1) = 1 / (x – 1)^2

Woher ich das weiß:Hobby – Mathematik (u. Physik)