Wieso macht das keiner? Diese Art Krebsvorsorge?
Wieso macht man nicht einmal im Jahr ein ganzkörper MRT?
Würde man da nicht sofort schon im kleinsten Anfangsstadium Krebs, tumore etc. sehen?
Preislich geht das ja auch voll 200-1200€ konnte ich lesen.
Wieso macht das keiner? Dürfen tut man es ja
Weil die meisten krebsarten machen in ihren Anfangsstadien ja gar keine Probleme. Viele erst ganz am Ende.
Und ich hatte schon mehrere MRTs und finde das 0 schlimm
5 Antworten
Um 200€ bekommst du nirgends ein Ganzkörper-MRT. Die Kosten dafür liegen normalerweise zwischen 1000 und 1500€. Das ist für einen Durchschnittsverdiener relativ viel Geld, das man nicht einfach mal so jedes Jahr übrig hat.
Was auch noch hinzukommt:
Bei so einem Ganzkörper-MRT kommt es sehr oft zu Fehldiagnosen und zu aufwändigen, risikoreichen, unangenehmen und teuren Folgeuntersuchungen. Im MRT sieht man, dass da irgendwo etwas ist, das da eigentlich nicht hingehört. Man kann aber anhand des MRTs nicht feststellen, was das ist. Somit sind weitere Untersuchungen nötig, Punktionen, Biopsien, Bauchspiegelungen oder was auch immer, und am Schluss stellt sich nicht selten heraus, dass es etwas völlig harmloses ist, das keiner Behandlung bedarf, und der ganze Aufwand war umsonst. Nicht zu vergessen auch die psychische Belastung für den Patienten, wenn "etwas" gefunden wurde, das möglicherweise Krebs sein könnte und sich im Nachhinein als Fehldiagnose herausstellt.
Es geht weniger um "Fehldiagnosen", sonder um unklare Befunde, die man dann 1. dem PAt. erklären... und 2. meist anschließend weiter abklären möchte - mit ggf. negativen Folgen (Überdiagnostik, falsch positive Befunde etc. )
Das hat nichts mit der Kompetenz des Arztes zu tun, sondern damit, dass auf einer MRT-Aufnahme nicht zu erkennen ist, mit was man es konkret zu tun hat, so hochauflösend ist ein MRT nicht. Zudem lässt sich rein optisch beispielsweise ein gutartiger von einem bösartigen Tumor gar nicht unterscheiden. Da sieht man dann vielleicht einen kleinen dunklen Punkt auf dem Bild, das kann alles mögliche sein. Es könnte ein bösartiger Tumor sein, oder ein gutartiger, oder auch etwas völlig anderes, das kann man im MRT-Bild nicht unterscheiden.
Es gibt reichlich Gründe GEGEN deine vorgeschlagene "Vorsorge" (wenn, wäre es ja eher ein Versuch der Früherkennung und keine Vorsorge):
- Kapazitätsproblem: Es gibt weder ausreichend MRT-Geräte noch Radiologen, die eine solche "Routine" abdecken bzw. befunden könnte
- Problem der zahlreichen falsch positiven -- oder wenigstens suspekten -- Befunde, die dann weitere Untersuchungen und ggf. dann unnötige Therapien verursachen - mit mehr Schaden als Nutzen (das kennt man durchaus schon aus den nicht banalen Abwägungen anderer Früherkennungs- oder "Vorsorge"-Untersuchungen!)
- Eine MRT zur Tumorsuche würde man vorzugsweise mit Kontrastmittel machen (müssen), dies ist im mehrfachen Wiederholungsfall (du schlägst ja jährlich vor) mit Risiken verbunden.
- Eine MRT kann zwar viele Tumorerkrankungen sichtbar machen, aber gerade die Frühstadien häufig eben nicht (man: Auflösungsgrenze) - und manche Krebsarten fast überhaupt nicht (Blutkrebs z.B.)
Kontrastmittel käme doch erst zum Einsatz wenn man sich Auffälligkeiten sehr genau ansehen möchte.
Meiner Recherchen nach zumindest, und meiner Erfahrung nach.
Hatte auch einige MRTs und beim ersten war ganz normal nur reinlegen und beim zweiten wurde mir dann währenddessen Kontrastmittel gespritzt
Kontrastmittel käme doch erst zum Einsatz wenn man sich Auffälligkeiten sehr genau ansehen möchte
Tumorsuche per MRT ist ohne KM fast immer witzlos (anders, wenn du z.B. ein Knie beurteilen möchtest), weil das KM in vielen Fällen eben zur Differenzierung der Befunde nötig ist - und eine von dir angedachte Doppeluntersuchung wäre ja noch weniger sinnvoll (Gründe s.o., Kapazität etc.)
hier z.B. steht auch dass ein Kontrast Mittel nicht nötig sei, da es eigentlich einfach zu erkennen sei
Die wollen natürlich ihre Untersuchungen "verkaufen"- über die eingeschränkte Beurteilbarkeit ohne KM steht da natürlich nichts. Würde ja auch eine erweiterte Aufklärung (mögliche NW der Kontrastmittel) erfordern.
Es bleibt dabei: Als Routine-Untersuchung für "alle" ist ein GK-MRT nicht sinnvoll, wer sich das auf eigenen Kosten unbedingt geben möchte, kann und soll das gerne tun und sich dann halt mit den ggf. unklaren Befunden beschäftigen.
Ganzkörper MRT:
Sollte eine familiäre Vorbelastung bestehen, finde ich es sehr sinnvoll. Für Menschen mit Angsstörung und Übervorsichtige kann es eine scheinbare Beruhigung sein,
Nur um zu schauen ob bei mir schon etwas "im Gange" ist, ohne irgendwelche Symptome zu haben, empfinde ich als nicht sinnvoll. Ich mache dann ein MRT, kein Befund - bin beruhigt. Wer sagt mir denn, das nicht 2 Monate später doch ein negatives Geschehen einsetzt? Also müßte ich im Umkehrschluß alle 6 - 12 Monate ein MRT durchführen lassen.
Ich persönlich habe es nicht gemacht und werde es nicht vorsorglich machen. Die Kosten muß ich selbst tragen. Da mir aber die Sinnhaftigkeit fehlt, ist es für mich nicht interessant.
(Ich war 40 Jahre Fachpfleger für Anästhesie/Intensiv, habe u.a. auf PalliativStation und in der Krebsnachsorge gearbeitet.)
Also meinst du einfach aus kostenspar und müh gründen machen die meisten es nicht?
und Respekt für deinen Job
Danke.
Nein, ich meine das es im Normalfall wenig Sinn macht. Die Kosten mögen für viele Menschen Grund sein, weil sie es sich nicht leisten können oder den Gedanken nicht haben. Für mich entbehrt es aus besagten Gründen die Notwendigkeit. Wenn es für mich Sinn machen würde, hätte ich auch die Kosten getragen
Beispiel: Ich hatte öfter Patienten die mit einem Herzinfarkt bei mir auf Intensiv gelegen haben, obwohl sie vor 4 Tagen, vor 2 Wochen ein EKG hatten welches völlig in Ordnung war.
Aber Krebs und Tumor Veränderungen würde man ja erkennen bei einem ganzkörper MRT oder? So hab ich es zumindest im Internet gelesen. Dass das zur vorsorge ausreichen würde. Natürlich wenn man irgendwas sehen würde, würde man davon nochmal ein extra MRT machen denke ich mal.
weißt du wieviel es kostet? Ich habe im Internet von 600 bis 2000€ alles gelesen
Meine Ansicht: Das würde sehr teuer werden und ist absolut unsinnig, wenn keine Vorbefunde oder ein Symptom vorliegt,
Wirklich Aufschluss über kleinste Metastasierung gibt ein PET CT, das aber so hochpreisig ist, dass es im Krankenhaus auch nur selten angewendet wird.
Im MRT müssten die krankhaften Tumore schon eine gewisse Grösse haben, um erkannt zu werden. Die Schnittebenen müssen stimmen und auch die Verdachtsdiagnosen, einfach alles durchuntersuchen zu lassen macht keinen Sinn, da ja Krebs jederzeit erneut auftreten kann.
Man kann auch über Blutparameter gewisse Regionen untersuchen, ob sie krebskrank sind.
Alles Gute für Dich.
Kann man auch ein in irgend einem Test, z.B. Bluttest erfahren wieviele Krebszellen man in seinem Körper hat?
Du kannst einen allgemeinen CEA Krebsparameter im Blut feststellen lassen, der bei Rauchern höher ausfällt.
Wenn auf bestimmte Organe ein Krebsverdacht besteht, gibt es organspezifische Blutuntersuchungen auf Krebszellen, ausser den bildgebenden Untersuchungen.
Man kann nicht alle Krebsarten nur mit einer Untersuchung erkennen besonders im Frühstadium. Die Untersuchungen können auch sehr aufwendig sein. Ab einem gewissen Alter ist es jedoch ratsam zu vorsorge zu gehen.
Ich Konnte überall lesen, dass man es schon sieht.
Sogar Entzündungen kann man sehen.
“von Kopf bis Fuß“
Das ist nicht immer so und manchmal sind Tumore auch zufalls befunde und manchmal wirds übersehen in der Regel benötigt man mehrere Untersuchungen Blut,MRT, Gewebeproben.
Da gebe ich dir recht.
Aber macht ein professioneller Arzt der den ganzen Tag nichts anderes macht echt so oft Fehldiagnosen, bzw. dass er etwas nicht identifizieren kann